Škoda Octavia RS 230
Fahrbericht, Škoda, Tracktest

Fahrbericht: Mit dem neuen Škoda Octavia RS 230 auf der Rennstrecke

Dass die Tschechen auch sportlich gut unterwegs sind, hat sich in den letzten Jahren auch rum gesprochen. Die leistungsstraken RS-Versionen kommen gut an, so das sich fast jeder zehnte Octavia-Kunde für das leistungsstärksten Modelle entscheidet. Neben einem Zweiliter-TSI-Benziner umfasst das Motorenangebot des Octavia RS auch einen Zweiliter-TDI-Diesel mit 184 PS. Doch nun legt Škoda ein Schippchen drauf und bringt mit dem RS 230 ein Sondermodell mit höherer Performance auf den Markt. Neben einem Plus von 10 PS an Motorleistung gibt es serienmäßig eine elektronisch geregelte Vorderachs-Quersperre.

Der 2.0 TSI leistet 230 PS, die den Škoda iIn Verbindung mit dem manuellen Sechsganggetriebe in nur 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Optional ist auch ein Direktschaltgetriebe (DSG) erhältlich. Die Höchstgeschwindigkeit musste erstmals bei Škoda bei 250 km/h abgeriegelt werden. Damit ist der Škoda Octavia 230 RS der schnellste Serien-Octavia aller Zeiten. Genau wie der RS, besitzt er ein Sportfahrwerk mit einer 15 Millimeter Tieferlegung. Optischen Details heben den RS 230 von der normalen Version ab. Die Außenspiegelgehäuse glänzen in schwarzem Lack, genau wie der Kühlergrillrahmen. Besonders ins Auge fallen die 19 Zoll großen Leichtmetallräder und die rot lackierten Bremssättel. Bei den Außenfarben stehen je zwei Uni- (rot und grau) und Metallic-Lackierungen (schwarz und weiß) zur Wahl.

Škoda Octavia RS 230

Für mehr Dynamik soll eine elektronische Vorderachs-Quersperre (VAQ) sorgen, die hier erstmals in einem Serienfahrzeug von Škoda zum Einsatz kommt. Die ursprünglich für den Motorsport entwickelte Technik funktioniert auf Basis einer elektronisch geregelten Lamellen-Kupplung und leitet überschüssige Energie auf das kurvenäußere Rad. Bei sehr engen Kurven sogar bis zu hundert Prozent! Ein durchdrehen der Räder soll somit verhindert werden. Beim sogenannten „Launch-Start“, also dem starken beschleunigen auf gerader Strecke, schließt das Differential und sorgt damit für ein stabiles Anfahren.

Škoda Octavia RS 230

Auf einer Testfahrt auf dem Slovakia-Ring überzeugte uns das dynamische Fahrverhalten. Gerade in eng gefahrenen Kehren merkt man deutlich wie die die elektronische Vorderachs-Quersperre arbeitet. Anstelle eines Untersteuerns, wie man es bei einem frontradangetriebnenen Fahrzeug erwarten würde, trumpft der RS 230 mit guter Traktion auf. Durch die Kraftübertragung auf das kurvenäußere Rad können Kurven sportlich durchfahren werden und auch bei schnellen Kurvenfahrten verhält sich der RS 230 sehr dynamisch und kaum untersteuernd.

Škoda Octavia RS 230

Besonders stolz ist Škoda auf die selbst entwickelte Auspuffanlage, die durch ihren geringeren Gegendruck und dem höheren Ladedruck des Turbos für die Mehrleistung verantwortlich ist. So dringt durch die beiden schwarz glänzenden Auspuff-Endrohre ein sportlich-kerniger aber dennoch nicht zu lauter Sound. Auch innen stimmt die Akustik, die nicht zu aufdringlich ist. Dort erwarten Fahrer und Beifahrer bequeme Sportsitze mit gutem Seitenhalt, die sich elektrisch einstellen lassen. Leder ist hier Serie! Optisch gelungen sind die Kontrastnähte (wahlweise in rot oder grau) sowie farbigen Einlagen und eingestickte RS 230-Logos in den integrierten Kopfstützen der Vordersitze.

Škoda Octavia RS 230

Neben der guten Serienausstattung lassen sich noch zusätzlich einige Komfort- und Sicherheits-Extras ordern. So gibt es unter anderem eine Verkehrszeichenerkennung, einen Spurhalteassistenten und einen adaptiven Tempomaten, der den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhält. Für automatisches Ein- und Ausparken gibt es sogar einen Parkassistent.

Škoda Octavia RS 230

Die Preise für den Octavia RS 230 beginnen bei 33.490 Euro für die Limousine und 34.150 Euro für den Kombi. Das Sondermodell ist somit 3.000 Euro teurer als die normale RS-Version. Der Skoda zeigt, dass Familienautos gleichzeitig praktisch und sportlich sein können. Er begeistert mit einer uneingeschränkten Alltagstauglichkeit und bietet eine Menge Performance, mit der man auch auf der Rennstrecke seine Freude haben kann und das mit einem guten Preis-Leistung-Verhältnis.

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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