Mit OnStar startet Opel ab Herbst seinen Online- und Service-Assistenten in Deutschland und zwölf weiteren europäischen Ländern. Neben einem automatischen Notrufassistenten sollen weitere Funktionen für mehr Komfort für Fahrer und Passagiere sorgen. Per Tastendruck kann ein persönlicher Service-Assistent angefordert werden, der gewünschte Fahrziele auf das Navigationssystem schickt, bei technischen Fragen hilft oder in Notfällen Hilfe koordiniert. Des Weiteren bietet ein integrierter 4G/LTE-WLAN Hotspot einen Internetzugang für bis zu sieben Endgeräte.
Fahrzeuge mit OnStar verfügen über ein Bedienelement mit drei Bedientasten – entweder in der Dachkonsole oder am Rückspiegel. Über die mittlere „OnStar-Taste“ kann man sich direkt mit der OnStar-Zentrale verbinden lassen. Ein Service-Mitarbeiter kümmert sich persönlich um die Anliegen und sucht beispielsweise eine gewünschte Reiseroute heraus und schickt diese direkt ans Navigationssystem. Ebenso kann dieser bei der Suche nach Sonderzielen wie Restaurants oder der nächstgelegenen Tankstelle helfen. Die Mitarbeiter können auch bei technischen Schwierigkeiten weiterhelfen, beispielsweise wenn im Cockpit eine Warnung aufleuchtet. So kann per Ferndiagnose festgestellt werden wie schwerwiegend mögliche Probleme am Fahrzeug sind und wie dringend eine Werkstatt aufgesucht werden sollte. Auch können die Mitarbeiter bei Fragen zu Fahrzeugeinstellungen und -bedienung weiterhelfen.
Da das Thema Datenschutz in Europa und vor allem in Deutschland einen besonders hohen Stellenwert hat, verfügen Opel-Fahrzeuge im Gegensatz zu den OnStar-Fahrzeugen in den USA über einen sogenannten „Privacy-Button“. Damit lässt sich auf Wunsch der aktuelle Fahrzeugstandort gegenüber der Service-Zentrale verbergen. Opel selbst nimmt das Thema Datenschutz sehr ernst und versichert, dass Personenbezogene Daten nicht weitergegeben werden.
Mit der dritten Bedientaste, dem SOS-Knopf, lassen sich Notrufe absetzen. Dies geschieht auch automatisch nach einem Unfall wenn die Airbags ausgelöst haben. Das Fahrzeug übermittelt in einem solchen Notfall, unabhängig davon ob der Privacy-Button aktiviert ist oder nicht, die GPS-Koordinaten mit dem genauen Standort an die OnStar-Leitstelle. Ein Mitarbeiter versucht dann Kontakt zum Fahrer aufzunehmen und gegebenenfalls die zuständigen Rettungsleitstellen zu informieren. OnStar verfügt über eine eigne Datenbank mit allen Rettungsdiensten in Europa, so dass in einer Notfallsituation umgehend der nächstgelegene zuständige Rettungsdienst benachrichtigt werden kann.
Wird das eigene Fahrzeug entwendet, gibt der Diebstahl-Notfallservice den aktuellen Standort des Fahrzeugs an die Polizei weiter, so dass Fahndungsmaßnahmen direkt eingeleitet werden können. Ferner kann die Service-Zentrale die Geschwindigkeit drosseln und per Fernaktivierung der Wegfahrsperre den Neustart des Fahrzeugs verhindern, so dass eine schnellere Sicherstellung möglich wird.
Weitere Funktionen lasen sich per Smartphone steuern. Nutzer eines Android-Smartphone oder Apple iPhone können über die myOpel-App einzelne Fahrzeugdaten wie Reifendruck oder Tankfüllstand abrufen, Reiseziele an das Navigationssystem schicken oder prüfen ob das Fahrzeug verriegelt ist. Findet man sein Auto nicht mehr wieder, hilft die Ortungsfunktion. Zusätzlich lassen sich auch Hupe und Fernlicht über die App aktivieren. Für Nutzer des Social-Carsharing-Dienstes CarUniy soll sogar demnächst eine schlüssellose Fahrzeugübergabe ermöglicht werden.
Die Koordination der Dienste für Europa übernimmt dabei die OnStar-Zentrale im britischen Luton. Im Hauptsitz der GM-Tochter Vauxhall stehen 120 speziell geschulte Mitarbeiter zur Verfügung um sich rund um die Uhr in acht Sprachen um Anfragen und Notrufe zu kümmern.
Wirklich neu ist OnStar nicht, denn schon 19 Jahren bietet General Motors, der Mutterkonzern von Opel, diesen Service seinen Nordamerikanischen Kunden an. Neben den USA, wo OnStar bereits im Jahr 1996 startete, nutzen auch Kunden in Canada, Mexiko und China. Insgesamt gibt es bereits über 7 Millionen Nutzer. Ebenso bieten Autohersteller wie BMW (ConnectedDrive), Audi (Connect), Mercedes (Command-Online) ähnliche Mobilitätsdienste an. Doch im Gegensatz zu ihnen möchte Opel seinen Telematikdienst nicht nur Fahrern der Premium-Klasse vorbehalten, sondern integriert OnStar mit vollem Funktionsumfang in die gesamte Fahrzeugpalette von Karl bis Insignia. Nun ist es Zeit, dass auch Europäische Kunden von den Funktionen profitieren.
OnStar ist bereits jetzt bestellbar (beim Karl ab Ende 2015) und kostet unabhängig vom Fahrzeugmodell 450 Euro Aufpreis. In den höheren Ausstattungsvarianten ist es sogar serienmäßig an Bord: z.B. bei Corsa, Meriva, Mokka, Cascada, Zafira Tourer ab den Modellen INNOVATION, beim Adam ab GLAM und SLAM.
In den ersten zwölf Monaten können sämtliche Service- du Sicherheitsdienste kostenlos in Anspruch genommen werden. Ebenso inbegriffen ist ein Internetzugang über den im Fahrzeug integrierten WLAN-Hotspot. Besonders positiv: Die Internetnutzung ist europaweit möglich – es fallen keine zusätzlichen Roaming-Gebühren an. Desweiteren gibt es keine Datenvolumenbegrenzung. Nach dem ersten Jahr beträgt die Jahresgebühr für Nutzung der Service- und Sicherheitsdienste 99 Euro. Die Internetnutzung kann optional dazu gebucht werden. Die Preise hierfür stehen momentan noch nicht fest.