Der Abarth 600e Scorpionissima ist ein kompakter Elektro-Sportler, der keinen Zweifel daran lässt, worum es hier geht: Performance steht im Mittelpunkt. Mit seinem extrovertierten Design, einer Prise Motorsport-DNA und einer ordentlichen Portion Emotion zieht er alle Blicke auf sich – nicht nur optisch, sondern auch technisch. Ob der elektrische Antrieb mit dem temperamentvollen Auftritt mithalten kann, zeigt dieses Review.
Klein, elektrisch, wild: Das kann der Abarth 600e wirklich
Elektroautos sind zwar schnell – aber oft frei von Emotion? Das denken viele. Abarth zeigt, dass es auch anders geht. Der 600e Scorpionissima macht schon auf den ersten Blick klar, dass es sich hier um die sportliche Speerspitze der Baureihe handelt – und setzt ein klares Statement in Sachen Performance.

Abarth 600e Scorpionissima
- Kompaktes Performance-Modell
- 207 kW (280 PS) starker Elektromotor mit Frontantrieb
- bis 344 km Reichweite (WLTP)
- Limitiert auf 1949 Einheiten
- Preis: 48.990 Euro
Performance-Ausstattung
- Alcantara Sportlenkrad
- Sabelt Racing Sitze
- Alcon Scheibenbremsen
- Tieferlegungfahrwerk
- Mechanisches Torsen Sperrdifferential



Über Abart

Abarth ist ein italienischer Automobilhersteller und Tuner, gegründet 1949 von Carlo Abarth. Der am 15. November 1908 geborene Firmengründer wählte den Skorpion – sein Sternzeichen – als Markenlogo. In den Anfangsjahren bereitete Abarth Fahrzeuge von Alfa Romeo, Simca und Fiat für den Rennsport vor. Später folgten eigene Modelle mit sportlichem Anspruch. Seit 1971 gehört Abarth zum Fiat-Konzern und ist heute eine eigenständige Marke innerhalb des Stellantis-Konzerns.
Video zum Abarth 600e Scorpionissima
Außendesign mit vielen Performance-Parts
Understatement? Fehlanzeige. Der Abarth 600e Scorpionissima geizt nicht mit seinen Reizen – im Gegenteil: Wer hier unter dem Radar fahren will, ist definitiv im falschen Auto unterwegs. Leasing-Lackierungen in fröhlichem Silber oder dezentem Schwarz? Fehlanzeige. Stattdessen setzt Abarth auf maximalen Auftritt: Zwei knallige Farben stehen zur Wahl – das hier gezeigte Hypnotic Purple und das nicht weniger auffällige Acid Green.

Ab Werk rollt der Scorpionissima auf 20 Zoll großen Leichtmetallrädern, hinter denen eine kraftvolle Alcon-Bremsanlage mit 380 Millimeter großen Bremsscheiben vorne und 268 Millimetern hinten für standfeste Verzögerung sorgt. Die in Acid Green lackierten Bremssättel blitzen frech zwischen den Speichen hervor.
Auch optisch lässt der Abarth keinen Zweifel an seinem Anspruch: Sportstoßfänger, ein großer Dachspoiler und ein markanter Heckdiffusor setzen klare Motorsport-Akzente. Zahlreiche Skorpion-Logos verteilen sich über das gesamte Fahrzeug und machen unmissverständlich klar, dass man hier nicht in einem gewöhnlichen Fiat unterwegs ist. Nur eines fehlt: dicke Endrohre. Aber keine Sorge – akustisch gibt’s trotzdem was auf die Ohren. Dazu später mehr. Unterm Strich: Der 600e Scorpionissima ist alles – aber sicher kein braver Stadtflitzer mit Fiat-Logo.

Maße und Gewichte
| Maße und Gewichte | Abarth 600e Scorpionissima |
|---|---|
| Länge | 4,19 m |
| Höhe | 1,56 m |
| Breite | 1,78 m |
| Wendekreis | 10,5 m |
| Kofferraumvolumen | 360–1.231 l |
| Leergewicht | 1.625 kg |
| Zuladung | 300 kg |
| zul. Gesamtgewicht | 1.925 kg |
| Anhängelast | – |


Rennsport-Feeling mit Alcantara und ordentlich Seitenhalt
Also rein in die gute Stube: Was ein echter Kompaktsportler sein will, muss auch innen abliefern – und genau das tut der Abarth 600e Scorpionissima. Wer sich für das limitierte Sondermodell entscheidet, bekommt Sportsitze, die nicht nur großartig aussehen, sondern auch ordentlich was können. Offene Rückenlehnen, integrierte Kopfstützen und eine Extraportion Seitenhalt sorgen für echtes Rennsport-Feeling – und ja, die Sitze sind einfach richtig geil. (Sorry, aber es trifft’s einfach.) Und: Sitzheizung gibt’s obendrauf. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Auch das Alcantara-Sportlenkrad mit 12-Uhr-Markierung und die Alu-Sportpedale passen perfekt ins Gesamtbild. Die Haptik stimmt, das Design sowieso.
Dazu kommt ein durchgestylter Innenraum: Das Armaturenbrett wurde im passenden Look gestaltet, der schwarze Dachhimmel sorgt für eine sportlich-düstere Atmosphäre – ganz wie man es von einem Hot Hatch mit Rennstrecken-Ambitionen erwartet.

Infotainmentsystem im sportlichen Abarth-Design
Sportlich zeigt sich auch das digitale Cockpit des Abarth 600e Scorpionissima. Das zentrale Infotainmentsystem misst 10,25 Zoll – nicht riesig, aber absolut ausreichend. Nettes Gimmick: Es lassen sich auch Zusatzinstrumente anzeigen. Eigentlich nicht unbedingt notwendig, aber es rundet den sportlichen Anspruch dieses Fahrzeugs auf jeden Fall ab.

Android Auto und Apple CarPlay kabellos
Technisch ist das System auf der Höhe der Zeit. Android Auto und Apple CarPlay lassen sich kabellos koppeln, was im Alltag vor allem auf kurzen Strecken einfach praktischer ist. Navigation, Musik-Streaming und ausgewählte Smartphone-Apps lassen sich direkt über den Touchscreen steuern. Ein paar Zoll mehr wären schön gewesen, doch das System überzeugt mit Übersichtlichkeit und guter Bedienbarkeit.


Rücksitze
Auch wenn der Abarth 600e nach außen hin klar auf Sportlichkeit setzt, erweist er sich im Fond als durchaus alltagstauglich. Bis zu drei Personen finden auf der Rücksitzbank Platz, am wohlsten fühlt man sich dort jedoch zu zweit. Für ein Fahrzeug dieser Größe ist das Platzangebot in Ordnung, besonders, wenn die Mitreisenden nicht überdurchschnittlich groß sind.
Isofix-Haltesystem
Praktisch: Die Isofix-Halterungen auf den äußeren Sitzplätzen ermöglichen die sichere Befestigung von Kindersitzen oder Babyschalen. Damit ist der Abarth genauso alltagstauglich wie sein ziviler Bruder, der Fiat 600e – ohne dass man hier Kompromisse machen müsste.



Kofferraum: Alltagstauglicher Gepäckraum ohne Einschränkungen
Wer denkt, ein sportlicher Elektro-Kompakter wie der Abarth 600e Scorpionissima könne bei den Themen Alltagstauglichkeit und Praktikabilität nicht überzeugen, irrt sich. Mit einem Kofferraumvolumen von 360 Litern bietet er ausreichend Platz für den Wocheneinkauf oder Wochenendausflüge.
Dank der geteilt umklappbaren Rücksitzlehnen lässt sich der Laderaum flexibel vergrößern. Wird die Rückbank komplett umgelegt, wächst das Volumen auf 1.231 Liter. Ein Billy-Regal aus dem Möbelhaus passt locker hinein, das haben wir persönlich getestet.

Kein separater Gepäckraum fürs Ladekabel
Zwar gibt es im Abarth 600e keinen Frunk (Stauraum unter der Fronthaube), dafür sorgt jedoch der variable Ladeboden im Heck für eine ebene Ladefläche und zusätzlichen Stauraum darunter – perfekt, um das Ladekabel oder kleinere Gegenstände sicher zu verstauen.

Technische Daten
Hier die technischen Daten der beiden Varianten – der hier getesteten Abarth 600e Scorpionissima und der etwas zahmeren Abarth 600e Turismo – im direkten Vergleich.
| Technische Daten | Abarth 600e Turismo | Abarth 600e Scorpionissima |
|---|---|---|
| Antrieb | Vorderachse | Vorderachse |
| Motor | ||
| Motortyp | Permanentmagnet-E-Motor | Permanentmagnet-E-Motor |
| Leistung | 175 kW (240 PS) | 207 kW (280 PS) |
| Drehmoment | 345 Nm | 345 Nm |
| Batterie | ||
| Batterietyp | Lithium-Ionen | Lithium-Ionen |
| Kapazität | 51 kWh | 51 kWh |
| Gesamtspannung | 400 V | 400 V |
| Fahrleistungen | ||
| Beschleunigung, 0–100 km/h | 6,2 s | 5,9 s |
| Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h | 200 km/h |
| Verbrauch, kombiniert (WLTP) | 17,5–18,9 kWh/100 km | 17,5–18,9 kWh/100 km |
| Reichweite | 315–344 km | 315–344 km |

Ladeperformance
Apropos Ladekabel: Bevor es um die Fahrperformance geht, werfen wir einen Blick auf die Ladeperformance. Der Ladevorgang ist zwar nicht sportlich schnell, aber dennoch absolut praxisgerecht. Für einen Boxenstopp an einer Schnellladesäule sollten etwa 30 Minuten eingeplant werden. Die maximale DC-Ladeleistung liegt bei 100 kW.
Beim AC-Laden, beispielsweise an der heimischen Wallbox, dauert eine Vollladung der 51 kWh großen Batterie mit einer Leistung von 11 kW knapp sechs Stunden. Das heißt: Über Nacht ist der Abarth 600e Scorpionissima wieder einsatzbereit.

Ladezeiten
| Ladetyp | Lade-Leistung | Lade-Zeit hh:mm |
|---|---|---|
| Haushaltssteckdose (AC) | einphasig, 13 A 2,3 kW (0–100 %) | 16:10 |
| Wallbox, Ladestation (AC) | dreiphasig, 16 A 11 kW (0–100 %) | 5:45 |
| Schnellladestation (DC) | 100 kW (0–80 %) | 0:27 |
Fahreindruck
Genug geschaut und inspiziert – jetzt wird es Zeit zu prüfen, ob der Abarth 600e Scorpionissima fahrtechnisch das hält, was sein dynamisches Äußeres verspricht. Los geht’s!
Trotz des sportlichen Designs der Sitze ist die Sitzposition überraschend komfortabel. Schnell hat man die optimale Haltung gefunden, die auch längere Fahrten angenehm macht. Mir als jemandem mit schmaler Statur passen die schmal geschnittenen Sportsitze perfekt – sie sitzen wie angegossen und bieten dabei maximalen Seitenhalt.
Wie bei einer gut sitzenden Jeans gilt aber auch hier: Vor dem Kauf unbedingt auf jeden Fall probieren, bevor es im Alltag nicht an der falschen Stelle drückt und zwickt.

Sportlicher Sound?
Alle Vorbereitungen sind getroffen – jetzt kommt mein persönliches Highlight am Abarth 600e Scorpionissima: der Sound! Ja, du hast richtig gelesen. Kein Auspuff, kein röhrender Verbrenner, der für die sportliche Klangkulisse sorgt. Kein Fauchen, kein Hochdrehen, keine Fehlzündungen? Doch – aber auf ganz andere Art: Ein Soundgenerator macht’s möglich.

Diese Funktion lässt sich bequem über das Infotainment-Menü aktivieren. Normalerweise bin ich kein Fan von künstlichen Sounds. Fake-Auspuffblenden finde ich furchtbar (zum Glück hat man sich das hier gespart), und synthetischer Sound aus den Lautsprechern überzeugt mich oft nicht wirklich. Aber der Abarth hat mich überrascht: Sein Soundgenerator klingt einfach genial – ob von außen oder im Innenraum.
Das Ganze wirkt authentisch, passt perfekt zum temperamentvollen Auftritt des kleinen Sportlers und unterstreicht den Geist, den der Abarth versprüht. Ehrlich gesagt, hätte ich das nie erwartet – aber hier funktioniert’s einfach. Wow!
Straffes Fahrwerk und pure Fahrfreude
Die Testfahrt mit dem Abarth 600e Scorpionissima ist eine ganz besondere Erfahrung. Obwohl ich zuerst dachte, die Sound-Fake-Option einfach auszublenden, hat mich der Abarth schnell in seinen Bann gezogen – und das Fahrgefühl ist einfach großartig. Klar, auf der Rennstrecke wäre das nochmal ein ganz anderes Level, aber auch kurvenreiche Landstraßen machen richtig Laune.
Agiles Einlenkverhalten dank Sportlenkung und mechanischem Torsen-Differential
Die Lenkung ist schön direkt und vermittelt eine sehr gute Rückmeldung. Zusammen mit dem mechanischen Torsen-Sperrdifferential sorgt das für ein äußerst agiles und präzises Einlenkverhalten und das trotz des drehmomentstarken Antriebs an der Vorderachse. Das tiefergelegte Fahrwerk ist angenehm straff abgestimmt. Die 20 Zoll Niederquerschnittsreifen federn nicht besonders viel, aber die Balance zwischen Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit stimmt.

Fahrmodi mit Rennstrecken-Setup
Per Knopfdruck lässt sich die Charakteristik des Fahrzeugs anpassen. Zur Wahl stehen die Fahrprogramme Turismo, Scorpion Street und Scorpion Track. Der Abarth kann also auch ganz zahm und komfortabel unterwegs sein.
Außerdem gibt es die praktische One-Pedal-Driving-Funktion: Dabei steuert man das Fahrzeug mit nur einem Pedal. Beim Verzögern schaltet der Elektromotor in den Generatorbetrieb und speist die gewonnene Energie zurück in die Batterie. Das schont nicht nur den Verbrauch, sondern macht das Fahren auch entspannter und komfortabler.

Sportliche Preise
Unterm Strich ist der Abarth 600e Scorpionissima zwar kein Supersportler im klassischen Sinne, aber er vermittelt jede Menge Fahrspaß – und das als Elektroauto. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Überraschend ist auch der Preis: Mit 48.990 Euro ist das limitierte Sondermodell selbstbewusst positioniert. Das wird zwar nicht für einen Ansturm auf das Fahrzeug sorgen, aber meiner Meinung nach sollte man hier nicht sparen.
Wer auf das Scorpionissima-Paket verzichtet und stattdessen das Modell Turismo wählt, spart zwar etwa 4.000 Euro, muss dafür aber auch auf viele coole Features verzichten, die den besonderen Charakter dieses Abarths ausmachen – darunter zum Beispiel die hochwertigen Sabelt-Sportsitze.

Serienausstattung des Abarth 600e Scorpionissima
Ausstattungs-Highlights: 20 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, Parksensoren vorne und hinten, 360-Grad-Kamerasystem, Lichtsensor, Regensensor, getönte Scheiben, elektrisch verstell- und einklappbare Außenspiegel, elektrisch abblendender Innenspiegel, Klimaautomatik, digitales Kombiinstrument in 7 Zoll, Infotainmentsystem mit 10,25 Zoll Touchscreen, Android Auto und Apple CarPlay, induktive Ladestation für Smartphone, Ambientebeleuchtung, Mode-3-Ladekabel.


Viedeo: Skorpion-Alarm
Fazit zum Abarth 600e Scorpionissima
Durchatmen – und die Finanzlage checken: Wer vom Skorpion gestochen wurde, spürt beim Bezahlen vielleicht einen kleinen Schmerz. Doch die ersten Kilometer voller Fahrspaß, Adrenalin und Herzklopfen lassen das schnell vergessen. Der Abarth 600e Scorpionissima ist vielleicht ein bisschen zu jung, zu wild und zu übertrieben – aber genau so muss ein italienischer Sport-Kleinwagen sein! Sehr gut gemacht, Abarth!







