Audi A3 Sportback
Audi

Frisch gemacht: Der neue Audi A3 im Review

Man mag es kaum glauben aber in der Kompaktklasse ist Audi bereits schon seit 20 Jahren mit dem A3 vertreten. Die aktuelle dritte Generation wurde nun aufgefrischt. Auf den ersten Blick scheint sich nicht viel getan zu haben, doch wie bei Audi üblich, stecken die Neuerungen im Detail. Wir haben uns das Premiummodell in der Golf-Klasse genauer angesehen.

Highlights des neuen A3

  • Voll-Digitaler Tacho „Virtual-Cockpit”
  • Fahrerassistenzsysteme aus der Oberklasse
  • 3-Zylinder als Einstiegsmotorisierung

20 Jahre Audi A3

Audi A3 Facelift

Im Jahr 1996 brachte Audi die erste Generation seines Kompaktmodells A3 auf dem Markt. Bis dahin waren die Ingolstädter in Fahrzeugsegmenten der Mittel- und Oberklasse vertreten. Bei der Plattform und den Motoren bediente man sich seither bei der Konzernschwester Volkswagen. Auch bei der dritten Generation, welche seit 2012 gebaut wird, ist das nicht anders. Der für zahlreiche Modelle des Volkswagen-Konzern verwendete Modulare Querbaukasten (MQB), liefert die Basis des aktuellen Audi A3. Nun steht ein größeres Update an. Optisch wird der Audi A3, der intern die Bezeichnung 8V trägt, nachgeschärft und technisch auf den aktuellen Stand gebracht.

Dynamisches Exterieurdesign

Die Modellpflege bezieht sich auf alle vier Karosserievarianten des Audi A3: Dreitürer, Sportsback, Limousine und Cabriolet. Von außen sind die neuen Modelle an dem schärfer konturierten Singleframe-Grill sowie den neu gestalteten Scheinwerfern und Rückleuchten zu erkennen. Erstmals sind auch LED- und Matrix-LED-Scheinwerfer verfügbar. Beim Außendesign können die Kunden neben dem Basismodell auch die Exterieurlinien sport und design wählen. Die frischen Modelle kommen ab dem Sommer zu den Händlern und sind ab sofort bestellbar.

Virtual-Cockpit

Virtual Cockpit (animiert)

Auch innen hat sich was getan: Das aus den größeren Modellen bekannte Virtual-Cockpit ist nun auch optional im A3 verfügbar. Zwar gibt es auch noch eine klassische Instrumentierung mit analogen Zeigern, jedoch begeistert die 12,3-Zoll große digitale Variante mit hoher Auflösung und vielfältigen Darstellungsmöglichkeiten. Je nach Belieben bzw. Fahrprogramm können Informationen wie Drehzahl, Tacho oder Navigationsanzeige zentral ins Blickfeld des Fahrers gebracht werden. Besonders das Navigationssystem mit Online-Anbindung, welches auf Google-Kartenmaterial zugreift, beeindruckt. Die originalgetreue 3D-Darstellung markanter Punkte hilft bei der Orientierung. Neben der Darstellung über das volldigitale Cockpit, gibt es auch einen sieben Zoll großen TFT-Monitor. Das schlanke Display, welches sich in Mitten des Armaturenbretts befindet, lässt sich per Knopfdruck einfahren.

Konnektivität und schnelle Online-Anbindung

Für eine werksseitige Online-Anbindung des A3 bietet Audi mit der Connect SIM eine fest eingebaute SIM-Karte ein. Neben der online basierten Navigation mit Kartenmaterial sind weitere Online-Dienste nutzbar. Mobile Endgeräte, wie Smartphones oder Tablets lassen sich mit dem integrierten WLAN-Hotspot verbinden. Über das LTE-/UMTS-Modul sollen dabei – je nach Netzabdeckung – Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s möglich sein. Die Connect SIM ermöglicht so eine Online-Anbindung mit Internet-Nutzung für Deutschland und fast allen europäischen Ländern ohne weitere Roaming-Kosten. Die ersten drei Jahre ist die Internetnutzung frei, danach ist der Service optional erweiterbar.

Auch digital wurde der A3 optimiert: Die Menüstruktur des Infotainmentsystem MMI ist nun einfacher geworden. Wie auch in anderen Audi-Modellen dient ein Dreh-Drück-Rad in der Mittelkonsole als zentrales Bedienelement für das Infotainmentsystem und verschiedener Fahrzeugeinstellungen. Dieses verfügt wiederum über eine Eingabe-Funktion, worüber Suchanfragen, wie beispielsweise Adressbucheinträge, getätigt werden. Das Touchpad auf der Oberseite des Dreh-Drück-Rad erkennt zuverlässig mit dem Finger eingegebene Buchstaben. Aber auch mit Sprachbefehlen kommt das System genauso gut zurecht.

Assistenzsysteme

Die bei Audi aus den höheren Klassen bekannten Fahrerassistenzsysteme kommen nun auch im Kompaktmodell zum Einsatz. Besonders interessant ist hierbei der Stauassistent in Kombination mit dem automatisierten Doppelkupplungsgetriebe S tronoic. Hierbei regelt ein adaptiver Tempomat den Abstand zu den vorausfahrenden Fahrzeugen, bremst bei Bedarf bis zum Stillstand ab und fährt selbstständig wieder an. Bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h übernimmt er auch die Lenkaufgaben und hält das Fahrzeug mittig in der Spur. Gefährliche Situationen in engen Parklücken versucht der Querverkehr-Assistent zu mindern. Beim rückwärts ausparken warnt das System den Fahrer vor querenden Verkehr.

Preise und Antrieb

Zur Serienausstattung aller A3-Modelle gehören unter anderem Xenon-Scheinwerfer und 16 Zoll große Aluräder. Innen gibt es ein Sportlenkrad, welches unten abgeflacht ist, sowie eine Klimaanlage. Ebenso Standard ist ein MMI-Radio. Es besitzt eine Bluetooth-Anbindung, welche zum Freisprechen und Audiostreaming genutzt werden kann. Dazu gehört ein 7 Zoll großes Farbdisplay, welches sich bei Bedarf einfahren lässt.

Die Antriebspalette des A3 umfasst sechs Motoren. Unter den drei Benzinern findet sich eine neue Frontangetriebene Einstiegsmotorisierung, ein 1.0 TFSI Dreizylindermotor mit 85 kW (115 PS), der sich mit einem Durchschnittsverbrauch von unter 5 Litern auf 100 Kilometern begnügen soll. Die Preise hierfür starten bei 23.300 Euro für den Dreitürer. Der stärkere 1.4 TFSI COD ultra mit 110 kW (150 PS) verfügt sogar über Zylinderabschaltung und ebenso effizient arbeiten. Komplett neu entwickelte ist der 2.0 TFSI mit 140 kW (190 PS), den es auch als quattro gibt. Sein maximales Drehmoment von 320 Newtonmeter liegt bereits ab einer Motordrehzahl von 1.500 Umdrehungen pro Minute an. Die Leistung bei den Selbstzündern reicht vom 1.6 TDI mit 81 kW (110 PS) bis zum 2.0 TDI, den es in zwei Leistungsstufen mit 110 kW (150 PS) und 135 kW (184 PS) gibt.

Elektrisch oder mit Gas

Neben den konventionellen Motoren gibt es mit dem e-tron und dem g-tron zwei alternative Antriebsvarianten für den A3 Sportback. Der e-tron verfügt neben einem konventionellen 1.4 TFSI Benzinmotor mit 110 kW (150 PS) über eine elektrische Antriebseinheit mit 75 kW. Mit der sich so ergebenen Systemleistung von 150 kW (204 PS) und dem besonders hohen Drehmoment von maximal 330 Newtonmeter verspricht Audi sportliche Fahrleistungen. Rein elektrisches Fahren soll mit dem Plug-In-Hybrid bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h möglich sein. Der Grundpreis liegt bei 38.700 Euro.

Der ebenfalls bivalent angetriebene g-tron startet bei 26.950 Euro und verfügt ebenfalls über einen 1.4 TFSI-Motor – allerdings mit 81 kW (110 PS) – und kann mit Erdgas oder Benzin betrieben werden.  Seine maximale Reichweite soll bei insgesamt 1.300 Kilometern liegen. Im Gas-Betrieb sind es 400, im Benzbetrieb 900 weitere. Mit S tronic liegt der Erdgasverbrauch im NEFZ bei 3,3 Kilometern auf 100 Kilometern, was einer CO2-Emmission von nur 89 Gramm pro Kilometer entspricht.

Sportlich: die Power-Version S3

An der Leistung der Allradangetriebenen Sportversion S3, der nun bei 41.000 Euro startet, wurde ebenfalls gefeilt. Aus dem Turbo aufgeladenen TFSi-Motor mit 2.0 Litern Hubraum kitzeln die Ingolstädter weitere 7 kW (10 PS). Der Turboaufgeladene Motor leistet nun 228 kW (310 PS). Sein maximales Drehmoment von 400 Newtonmeter liegt zwischen 2.000 und 5.400 Umdrehungen pro Minute an.

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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