Bereits drei Jahre nach seiner Eröffnung schreibt der Bilster Berg schwarze Zahlen. Mit seinem speziell auf die Bedürfnisse der Automobilindustrie zugeschnitten Konzept fährt die exklusive Test- und Präsentationsstrecke aus dem Nordrhein-Westfälischen Kreis Höxter auf Erfolgskurs. Zwar werden hier keine Autorennen ausgetragen, dennoch geht es hier rasant zu.
Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2015 erzielte der Bilster Berg erstmals ein positives Geschäftsergebnis. Bei einem Umsatz von 4,3 Millionen Euro wurde ein operativer Gewinn von rund 700.000 Euro erwirtschaftet. In diesen letzten drei Jahren hat sich eine intensive Partnerschaft zur Automobilindustrie entwickelt. Mit einem neuen Internetauftritt möchte der Bilster Berg dies nach außen hin kommunizieren und auch in Zukunft das Angebot konsequenter auf die Bedürfnisse auf Automobilhersteller und Zulieferer ausrichten.
Der Bilster Berg liegt etwa 30 Kilometer östlich von Paderborn im Kreis Höxter. Auf dem über 172 Hektar großen Areal, welches zwischen den Jahren 1970 und 1994 als Munitionsdepot der Britischen Streitkräfte genutzt wurde, befinden sich neben der Test- und Präsentationsstrecke auch eine Dynamikfläche, sowie einer 4 Kilometer langen Off-Road-Strecke mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Autohersteller und Zulieferer können das geschützte Areal nutzen um vor neugierigen Blicken unbeobachtet ihre Produkte testen zu können. Zudem profitieren sie von einer vielfältigen Servicedienstleistungen und modernen Infrastruktur. Neben einem Clubhaus mit Gastronomiebereich und Schulungsräumen gibt es mehrere Hallen, die für verschiedene Zwecke angemietet werden können.
Der Streckenverlauf des Bilster Berg gilt als besonders anspruchsvoll. Zwar werden dort keine Motorsportveranstaltungen ausgetragen, doch eignet sich der Kurs für Erprobungsfahrten, Fahrtrainings sowie als Kulisse Film- und Fotoaufnahmen. Auf einer Gesamtlänge von 4,2 Kilometern verteilen sich 19 teils schnelle Kurven sowie Schikanen und Kuppen. Der Höhenunterschied beträgt 200 Metern. Bei Bedarf lässt sich die Strecke in die 1,8 Kilometer lange Westschleife und die 2,4 Kilometer lange Ostschleife teilen.
Einige Streckenabschnitte erinnern an Teile bekannter Rennstrecken. Die Mausefalle, der wohl bekannteste Streckenabschnitt des Bilster Berg, wird häufig mit der Corkscrew-Kurve des Laguna Seca Raceways verglichen. Das Gefälle, an die nach außen abfallende Linkskurve, beträgt 26 Prozent. Nach dieser Kompression geht es direkt steil bergauf über eine Kuppe und verlangt vom Fahrer eine Menge Mut. Die Sicherheitsstandards der Strecke orientieren sich an den aktuellen Richtlinien der FIA und werden regelmäßig vom DMSB überprüft. Neben Auslaufzonen und Lichtzeichenanlagen zählt auch ein modernes Video-Kontrollzentrum zu den Sicherheitseinrichtungen.
Das Streckenlayout selbst stammt aus der Feder des bekanntesten Rennstrecken-Architekten Hermann Tilke. Der 61 jährige Bauingenieur aus Aachen plante unter anderem das neue Streckenlayout des Nürburgring und entwarf einige Formel-1-Rennstrecken wie den Bahrain International Circuit und den Stadtkurs von Baku, der seit dieser Saison im Rennkalender steht.