Nissan Micra, Fahrbericht, K14
Fahrbericht, Nissan

Der neue Nissan Micra im Technik-Check

Mit dem neuen Micra verfolgt Nissan eine neue Strategie um mit seinem Kleinwagen in Europa wieder an früheren Erfolg anzuknüpfen. Herausgekommen ist ein hochwertiger Kleinwagen mit völlig neuem Design und innovativer Technik. Wir haben uns den Neuzugang im B-Segment genauer angesehen.

Außer dem Namen erinnert eigentlich nichts mehr an den Vorgänger. Zwar baut das neue Modell noch auf einer stark modifizierten Plattform des Vorgängers auf, jedoch unterscheidet er sich optisch deutlich vom alten Modell. Die fünfte Generation des Nissan Micra wurde in Europa entwickelt und wird im französischen Flins bei Renault produziert, wo auch der Clio und ZOE vom Band läuft.

Nissan Micra

Dank seines schnittigen und konturierten Designs wirkt der ausschließlich als Fünftürer angebotene Micra sportlich. Die Türgriffe der hinteren Türen verstecken sich gekonnt an den Fenstern. Die Front mit dem V-förmigen Chromgrill orientiert sich an dem Markengesicht aktueller Nissan-Modelle. Mit seiner Außenlänge von knapp 4 Metern zählt er zu den Kleinwagen und misst sich mit Polo, Fiesta und Co.

Türgriff

Neben dem sportlichen Styling hat Nissan auch Wert auf eine gute Bedienbarkeit und die wertige Materialauswahl gelegt. Das Armaturenbrett wirkt aufgeräumt und nicht überfrachtet. Die Bedienelemente sind allesamt logisch unterteilt.

Armaturenbrett

Das 7 Zoll große TFT-Touchdisplay in der Mittelkonsole wird durch ein 5 Zoll großes Zusatzdisplay ergänzt, welches sich zwischen dem gut ablesbaren Tacho und Drehzahlmesser befindet. Über Tasten am Lenkrad kann man sich Infos aus dem Bordcomputer, Radio oder Navigation anzeigen lassen. Ebenso werden hier erkannte Verkehrsschilder wie beispielsweise Tempolimits oder Überholverbote dargestellt.

Tacho

Beim Nissan Micra kommt erstmals ein intelligenter Spurhalteassistent zum Einsatz. Dabei greift das System nicht aktiv in die Lenkung ein, sondern bremst gezielt einzelne Vorderräder ab, so dass sich das Fahrzeug wieder von selbst zurück in die Spur zieht.

Rückfahrkamera

Der Around-View-Monitor ermöglicht dem Fahrer eine bessere Rundumsicht beim Rangieren und parken. Nissan brachte dieses System, welches man hauptsächlich aus der Oberklasse bekannt war in kleinere Fahrzeugklassen. Vier Weitwinkelkameras an Front, Heck und den Außenspiegeln erzeugen dabei ein Bild des eigenen Fahrzeugs aus der Vogelperspektive, welches auf dem 7 Zoll großen TFT-Display in der Mittelkonsole dargestellt wird.

Bose-Lautsprecher in der Kopfstütze

Ein weiteres Novum in der Kleinwagenklasse bietet Nissan in der Top-Version TEKNA an. Das Premium Audiosystem von BOSE verfügt über insgesamt sechs Lautsprecher – zwei davon in der Kopfstütze des Fahrersitzes. Durch den Einsatz von Breitbandlautsprechern, die sich in den vorderen Türen befinden, konnte auf einen separaten Subwoofer verzichtet werden.

Kofferraum

Das Kofferraumvolumen beträgt üppige 300 Liter (zum Vergleich: in den aktuellen Volkswagen Polo passen nur 280 Liter). Besonders variabel ist der Micra durch die serienmäßig im Verhältnis 60 zu 40 umklappbare Rücksitzbank. Das Ladevolumen lässt sich somit bei Bedarf auf bis zu 1.004 Liter erweitern.

Motor

Nissan bietet für den Micra vorerst zwei Benziner und einen Diesel an, die ausschließlich über ein manuelles Fünfgang-Getriebe geschaltet werden. Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 6. Die Einstiegsmotorisierung – ein Dreizylinder Benziner mit 1,0 Liter Hubraum leistet 54 kW (73 PS). Der stärkere Benziner – ebenfalls ein Dreizylinder, allerdings mit Turbo und 0,9 Liter Hubraum – leistet 66 kW (90 PS). Bei beiden soll der kombinierte Normverbrauch nach NEFZ bei unter 5 Litern liegen. Mit dem Diesel richtet sich Nissan vor allem an Flottenkunden. Der Vierzylinder Turbomotor mit 1,5 Liter Hubraum leistet auch 66 kW (90 PS) und soll unter 4 Liter verbrauchen. Weitere Antriebsvarianten sind für das Jahr 2018 geplant.

Nissan Micra

Die Preise starten in Deutschland bei 12.990 Euro. Zur Serienausstattung gehören unter anderem Lichtsensor, LED-Tagfahrlicht, elektrisch einstellbare Außenspiegel, Berganfahrassistent, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, ISOFIX-Befestigung an den hinteren äußeren Sitzen und eine asymmetrisch umklappbare Rücksitzbank.

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...