Opel Corsa-E, Konfigurator, Daniel Przygoda
Opel

Bestellstart Opel Corsa-e: Wir konfigurieren den Elektro-Kleinwagen

Der neue Opel Corsa steht in den Startlöchern. Sportlich-dynamisches Design, fünf Türen und eine alltagstaugliche Reichweite soll er bieten. Wie teuer wird der neue Elektro-Kleinwagen von Opel? Welche Extras sind sinnvoll und ab wann rechnet der E-Antrieb? Ich habe mir Beispiel-Modelle konfiguriert.

Mit der sechsten Generation steht eine kleine Revolution bei Opel bevor. Nicht nur, dass der Kleinwagen auf einer PSA-Plattform aufbaut, es gibt auch einen rein elektrischen Antrieb. Endlich ein praxistaugliches E-Auto mit guter Reichweite und das zu einem fairen Preis? Wir konfigurieren den neuen Opel Corsa-e! Welche Extras sind sinnvoll und was kostet der kleine Blitz?

Publikums-Premiere auf der IAA in Frankfurt

Live zu sehen gibt es den neuen Opel Corsa und Opel Corsa-e übrigens diesen Herbst auf der IAA in Frankfurt (12. bis 22. September 2019). Kurz darauf stehen die Modelle auch bei den Händlern in Deutschland. Konfiguriert und bestellt werden kann er jedoch bereits jetzt.

Konventionell oder elektrisch?

Mit einem Grundpreis von 29.900 Euro ist der Kleinwagen auf den ersten Blick kein Schnäppchen. Im Vergleich zu einem Corsa mit Benzinmotor und Grundausstattung ist die E-Variante gut doppelt so teuer. Allerdings darf man so keinesfalls vergleichen. Käufer von Elektroautos profitieren aktuell von einer Förderung. Fahrzeughersteller und Staat erstatten zusammen 4.000 Euro vom Kaufpreis. Ebenfalls ist zu beachten, dass Corsa und Corsa-e komplett grundverschieden zu betrachten sind: Technik und Basisausstattung unterscheiden sich deutlich voneinander. Wo der kleine Benziner magere 55 kW/75 PS leistet und ein manuelles Getriebe hat, fährt der Corsa-e mit sportlichen 100 kW, also 136 PS vor. Auch gehören hier Extras wie beispielsweise Licht- und Regensensor, Telematik-System, Infotainmentsystem mit USB- und Bluetooth-Schnittstelle, sowie Apple CarPlay und Android-Auto, digitaler Radioempfang (DAB) und Klimaautomatik serienmäßig dazu.

Drei Ausstattungslinien

Der neue Opel Corsa-e ist den drei Ausstattungslinien Selection (29.900 Euro), Edition (30.650 Euro), First Edition (32.900 Euro) verfügbar. Wie beschrieben, ist die niedrigste Ausstattungslinie „Selection“ bereits gut ausgestattet. Vergleicht man die jedoch mit der höchsten, spricht kaum etwas gegen dieses Upgrade. Für 3.000 Euro wird aus einem unscheinbaren Kleinwagen ein innovativer und optisch deutlich aufgewerteter Flitzer.

Basis- vs. Top-Ausstattung
Ausstattungslinien: Basis-Corsa-e „Selection“ und „First Edition“.

Mit einer so gut geschnürten Ausstattungslinie macht Opel die Wahl leicht. Außen gibt es schicke Leichtmetallräder in 17 Zoll, ein farblich abgesetztes Dach und sogar LED-Scheinwerfer (Tagfahrlicht, Abblend- und Fernlicht, Nebelscheinwerfer). Im Interieur gibt es eine Teilleder-Polsterung mit Mittelarmlehne. Das Highlight in Sachen Technik ist ein Voll-digitaler Tacho. Darüber hinaus gibt es ein Schlüsselloses Schließ- und Startsystem, sowie elektrische Fensterheber hinten.

Digitaltacho
Digitaler Tacho im Opel Corsa-e

Sinnvolle Extras

Im Paket „Park & Go“ für 650 Euro gibt es Parksensoren vorne und hinten, eine Rückfahrkamera und elektrisch anklappbare Außenspiegel.

Rückfahrkamera
Sinnvolles Extra: Rückfahrkamera mit 180-Grad Weitwinkel-Optik.

Nice to have

Wessen Guthaben noch nicht aufgebraucht ist, kann bei der Bestellung das Kreuzchen bei den LED-Matrix-Scheinwerfern (+700 Euro) setzen. Ein echtes Novum im Kleinwagensegment. Wer diese High-Tech-Beleuchtung wählt, bekommt LED-Rückleuchten dazu.

Modell-Vergleich: Benziner vs. Elektro

Beim neuen Corsa, der mit konventionellem als auch E-Antrieb verfügbar ist, habe ich eine Gegenüberstellung erstellt. Um die beiden Beispielmodelle besser miteinander vergleichen zu können, habe ich mich beim Benziner für die höchste Motorisierung mit Automatikgetriebe entschieden. Somit sind beide Fahrzeuge von der technischen Seite auf einem ähnlichen Level. Beide Fahrzeuge – der rote Benziner und der blaue mit E-Antrieb – sind ähnlich ausgestattet. Bezieht man die derzeit verfügbare Umweltprämie mit ein, liegen die Anschaffungskosten knapp 4.000 Euro auseinander. Gar nicht mal so viel.

Preisvergleich
Vergleich Benziner vs. Elektro: Opel Corsa GS Line und Opel Corsa-e First Edition.

Kosten-Vergleich: Ab wann rechnet sich der Corsa-e?

Wer eine weitere Entscheidungshilfe auf der Kostenseite benötigt, sollte auch die laufenden Kosten nicht außeracht lassen. Eine ziemlich komplexe Sache, da einige Kostenpositionen für die Zukunft nur angenommen werden können. Als Orientierungsgrundlage für eine Kostenprognose habe ich den Online-Rechner des Öko-Instituts gewählt. Mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern würde sich mein Beispielmodell des Corsa nach acht Jahren amortisieren. Deutlich erkennt man den höheren Anteil, den die Anschaffungskosten des Elektroautos einnehmen. Ebenso sieht man anhand der Grafik die niedrigeren laufenden Kosten für Kraftstoffe bzw. Strom und die variablen Kosten, worunter Wartung und Reparatur fallen. Über den Vergleichsrechner auf der Seite kann man zahlreiche Parameter einstellen – also am besten man nimmt sich etwas Zeit und probiert es selbst aus.

Kostenvergleich: Benziner vs. Elektro
Kostenvergleich bei einer Nutzungsdauer von 8 Jahren (Öko-Institut e.V.).

Letztlich muss aber jeder für sich selbst entscheiden, ob die hohen Anschaffungskosten eines Elektroautos kompatibel mit dem persönlichen Fahrprofil ist. Am wichtigsten ist aber die Aufgeschlossenheit der neuen Technik und die Motivation sich auch mit bisherigen Gewohnheiten umzustellen.

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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