Fahrbericht, Opel

Opel Astra GS Line 1.4 mit 145 PS im Fahrbericht (Facelift)

Erstmals gibt es ein stufenloses Automatikgetriebe im Opel Astra. Wir sind den neuen Top-Benziner – einen 1.4 Liter großen Dreizylinder mit 107 kW (145 PS) in der sportlichen GS Line gefahren. Wie fährt sich der Astra mit dem stufenlosen Automatikgetriebe? Und was hat sich mit dem Facelift geändert?

Astra 1.4 Direct Injection Turbo mit stufenlosem Automatikgetriebe

Mit der aktuellen Modellpflege zum Modelljahr 2019/2020 haben auch neue Motoren und Getriebe den Weg in die Antriebspalette des neuen Opel Astra gefunden. Eine Übersicht zu allen Neuerungen habe ich bei der Facelift-Modellvorstellung zusammengestellt. Opel setzt nun ganz auf Dreizylinder-Motoren. Die derzeit stärkste Motorisierung gibt es in Kombination mit einem Automatikgetriebe. Bei dem Getriebe handelt es sich nicht um eine Wandlerautomatik oder einem automatisiertem Schaltgetriebe, sondern um ein stufenloses Automatikgetriebe. Die auch als CVT (Continuously Variable Transmission) waren bislang nicht sonderlich beliebt. Zwar arbeiten sie besonders effizent, jedoch fahren sie sich ungewohnt. Beim Beschleunigen verhält sich die Motordrehzahl konstant – auch gibt es keine Gangabstufungen. Opel hat sich die Grund-Idee des Getriebes vorgenommen und optimiert.

Komfortables Fahrverhalten und direkte Kraftentfaltung

Muss man sich nun erschrecken? Schaut man in die Datenblätter des neuen Opel Astra findet man keinen Vierzylinder-Motor – weder bei den Benzinern, noch bei den Dieseln. Die Zeiten, mit rauen und unruhig laufenden Dreizylinder-Motoren sind nicht lange her. Effizienz hin oder her – wirklich solide klangen diese Aggregate nicht. Auch bei stufenlosen Getrieben habe ich in den letzten Jahren ein paar Modelle verschiedener Hersteller gefahren. Wirklich überzeugt hat mich keines. Umso neugieriger hat mich der neue Astra gemacht. Spezielle Ausgleichswellen sorgen hier für einen ruhigeren Lauf. Von einem rauhen, unrunden Motor ist nichts zu spüren. Beim Anfahren verhält sich das stufenlose Getriebe ähnlich wie eine gewöhnliche Wandlerautomatik, die es übrigens bei der Diesel-Motorisierung gibt. Jedoch überträgt das stufenlose Getriebe die Kraft viel direkter. Beschleunigt man durch, wird nicht runtergeschaltet. Die Kraft liegt direkt an und der Motor jault nicht auf, was das Fahren sehr angenehm macht. Ein weiterer positiver Aspekt ist die niedrige Drehzahl und das damit verbundene niedrige Geräuschniveau im Innenraum. Die Vorurteile von Getriebe und Dreizylindermotoren haben die Entwicklungsingenieure gekonnt entgegengewirkt.

1.4 Dreizylinder Benziner mit 145 PS
1.4 Dreizylinder Benzinmotor mit 107 kW (145 PS) und einem stufenlosem Automatikgetribe.

Facelift mit feinen Optimierungen

In Sachen Optik ist Opel äußerst behutsam mit dem Design des Astra umgegangen. Hier gab es nur geringfügige Änderungen. Das neue Scheinwerferdesign, sowie eine neue Front- und Heckschürze fallen erst bei genauerer Betrachtung auf. Dennoch hat sich eine Menge getan. Den Fokus hat Opel vor allem auf die Effizienz gelegt. Eine verbesserte Aerodynamik spart nicht nur Kraftstoff, sondern minimiert auch Windgeräusche und erhöht somit auch den Fahrkomfort.

Alcantara-Innenausstattung
Alcantara-Innenausstattung

Ergonomie-Sitze mit Luxus-Features

Für einen hohen Fahrkomfort und ganz besonders für seine exzellenten Ergonomie-Sitze ist der Opel Astra bereits bekannt. Die zertifizierten AGR-Sitze (Aktion Gesunder Rücken) sind nicht nur besonders bequem, sie lassen sich vielseitig verstellen. Darüber hinaus gibt es viele Zusatzfunktionen. Neben einer Sitzheizung gibt es in Kombination mit der Vollleder-Ausstattung auch eine Sitzklimatisierung – besonders angenehm im Sommer. Einstellbare Seitenwangen bieten einen idealen Seitenhalt. Ein echtes Highlight ist die Massagefunktion.

Gute Platzverhältnisse hinten

Komfortabel geht es auch auf den hinteren Sitzplätzen zu. Die Platzverhältnisse sind auch für Erwachsene gut. Für die äußeren beiden Sitze gibt es sogar eine Sitzheizung. Über zwei USB-Anschlüsse lassen sich Smartphone & Co. aufladen.

Funktionen und Technik

Das Innendesign ist weitestgehend gleich geblieben. Das Armaturenbrett ist aufgeräumt. Die Bedienelemente sind logisch angeordnet und geben keine Rätsel auf. Hier findet man sich schnell und gut zurecht. Auch Verarbeitung und Materialauswahl stimmen. Erstmals ist im neuen Opel Astra ein digitalen Tacho verfügbar. Die Kombination aus klassischen Rundinstrumenten und einem 8-Zoll großen Display bietet unterschiedliche Darstellungsmöglichkeiten – abhängig vom Fahrprogramm. Das Bild der Rückfahrkamera löst nun höher auf und die Qualität der Darstellung bei Dunkelheit hat sich ebenfalls verbessert.

Infotainmentsystem und Konnektivität

Verbesserungen gab es auch beim Infotainmentsystem. Das Menüdesign wirkt nun modern. Auch sind die Ladezeiten deutlich schneller geworden. In Sachen Konnektivität zeigt sich der neue Astra besonders fortschrittlich. Die serienmäßigen Infotainmentsysteme verfügen über Bluetooth- und USB-Schnittstelle. Eine erweiterte Smartphone-Anbindung mit Apple CarPlay und Android Auto ist ebenfalls immer mit dabei. Neu ist die Möglichkeit sein Smartphone kontaktlos zu landen. Hierfür gibt es optional eine Wireless Charging Ladeschale in der Mittelkonsole, in die sich das QI-fähige Smartphone einschieben lässt.

BOSE-Soundsystem

Mit dem BOSE-Soundsystem bietet Opel eine günstige Möglichkeit das Hifi-System im Astra aufzuwerten. Für einen Aufpreis von 760 Euro gibt es sieben Lautsprecher und einen seperaten Subwoofer, die sich über ein Menü individuell einstellen lassen können.

Assistenzsysteme für mehr Komfort und Sicherheit

Die neuste Generation der Frontkamera umfasst verschiedene und weiterentwickelte Funktionen. Sie erkennt Verkehrsschilder und zeigt diese im Tacho an. Neben Tempolimits erfasst die Kamera auch Fahrspuren und warnt den Fahrer bei unbeabsichtigten Verlassen durch leichtes gegenlenken.

Adaptiver Geschwindigkeitsregler mit Notbremsfunktion

Besonders sinnvoll ist die Kombination des adaptiven Geschwindigkeitsreglers mit dem Automatikgetriebe. Ob bei Autobahnfahrten oder bei Stop-and-go-Verkehr, bringt das System einen Mehrwert in Sachen Komfort und Sicherheit. Tempo und Abstand lassen sich über Bedienelemente am Lenkrad anpassen. Der Geschwindigkeitsregler orientiert sich dann am vorausfahrenden Verkehr und kann das eigene Fahrzeug bis zum Stillstand abbremsen und ach von selbst wieder anfahren. Bei Gefahr ist es sogar in der Lage eine Notbremsung durchzuführen.

Rückfahrkamera mit verbesserter Auflösung
Die Rückfahrkamera liefert ein hochauflösendes Bild – auch bei schlechten Lichtverhältnissen.

Preise und Ausstattung

Die Preise für den neuen Opel Astra beginnen bereits ab 19.990 Euro. Die Kombi-Version Opel Astra Sports Tourer kostet 1.000 Euro mehr. Für den 1.4 Liter Dreizylinder Benziner mit 145 PS und dem stufenlosen Automatikgetriebe werden mindestens 26.600 Euro fällig.

Fazit

Auch wenn man es nicht auf den ersten Blick erkennt aber am neuen Opel Astra wurde an den richtigen Stellen optimiert. Vor allem der Dreizylinder Benziner in Verbindung mit dem neuen stufenlosen Getriebe haben positiv überrascht. Die direkte Kraftübertragung und das niedrige Geräuschniveau gefallen. In der Kompaktklasse überzeugt der Astra vor allem durch siene hohe Effezienz, einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, sowie der guten und sinnvollen Serienausstattung. Extras, wie die Matrix-LED-Scheinwerfer und die komfortablen Ergonomie-Sitze runden das Ausstattungsangebot ab.

Video-Empfehlung: Ausfahrt.tv

Mein Kollege Jan Gleitsmann hat sich ebenfalls den neuen Opel Astra angesehen. Er ist die Diesel-Version des Sports Tourer gefahren. Schuat mal rein:

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Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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