Außergewöhnliches Design und top gestylt bis unter die Motorhaube. Dieser besondere Franzose hat Stil. Doch was steckt sonst noch in dem Crossover-Modell? Wir haben den den DS 7 Crossback mit dem 180 PS starken Benziner im Alltag getestet.
Um es vorweg zu nehmen: Der DS 7 Crossback hat mich überrascht. Richtig überrascht! Unter den meisten Mittelklasse-SUV, die man auf der Straße sieht, geht es eher unaufgeregt zu. Nicht so beim DS. Man sieht es ihm sofort an, dass dieser Franzose das Rampenlicht liebt! Da Bilder mehr als Worte sagen, haben wir einen kleinen Video-Clip zur Einstimmung auf den Testbericht vorbereitet. Spot an!
DS Automobiles
DS – noch nie gehört? DS Automobiles wurde 2014 gegründet und gehört als eigenständige Premium-Marke zum PSA-Konzern, zu dem auch Peugeot, Citroën und Opel gehören. Der Name DS entstammt von einem der bekanntesten Design-Ikonen der Automobil-Geschichte und zwar dem Citroën DS, der zwischen den Jahren 1955 und 1975 gebaut wurde. Sein avantgardistisches Design und zahlreiche technische Innovationen, wie hydraulische Federung oder Kurvenlicht.
Ein Auto mit Attitude
Der Antrieb dieses DS 7 Crossback – ein Benziner mit 180 PS und Automatikgetriebe – ist keinesfalls unvernünftig aber weckt auch keine Emotionen. Braucht er aber auch nicht, der DS ist von der entspannten Sorte. Für Emotionen sorgt stattdessen das besonders extravagante Design. Außen geizt der Franzose nicht mit Chrom. Breite Zierleisten schmücken die Karosserie. Der Große Kühlergrill glänzt und überall finden sich die speziellen geometrischen Formen wieder. Die Designer haben den DS-eigenen Stil komplett durchgezogen. Auch im Innenraum geht es konsequent weiter.
Empfangen wird man von einem geschmackvollen Interieur: Viel gestepptes Leder mit fein verarbeiteten Ziernähten. In der Mittelkonsole sind Metall-Schalter angeordnet. Design ist hier allgegenwärtig! Und an jedem gibt es was zu entdecken. Der DS ist definitiv kein Auto von der Stange – dass merkt man sofort! Fast alle Bauteile und Schalter sind speziell für den DS gemacht worden. Man muss schon auf die Suche gehen und ganz genau hinsehen, um überhaupt etwas aus dem PSA-Baukasten zu finden.
Digital durchgestylt auch in Sachen Infotainment
Ganz klar steht beim DS die Optik im Vordergrund! Egal wo man auch hinsieht, durch das ganze Auto zieht sich der Designstil mit den typischen Rauten, die „DS Wings“ genannt werden.
Funktional zeigt sich der DS zeitgemäß. Anstelle eines klassischen Tachos findet der Fahrer einen voll digitales Infodisplay, welches sich individuell einstellen lässt – natürlich im DS-Style. Das 12 Zoll große Display lässt sich gut ablesen und ist grafisch top umgesetzt. Je nach Vorliebe kann zwischen verschiedenen Anzeigen-Modi gewählt werden – von schlicht bis umfangreich informativ. Besonders gut gelöst ist die Integration der Navigationsanzeige. Als Fahrer muss man so nicht den Kopf zu sehr von der Fahrbahn abwenden.
Konnektivität
Auch große Smartphones, wie mein Samsung Galaxy S9+, finden in der Ablage in der Mittelkonsole Platz. Kontaktlos laden? Ebenfalls kein Problem! Wessen Smartphone auch über den QI-Standard verfügt, kann sich die Fummelei mit Ladekabeln ersparen. Möchte man mehr Konnektivität, kommt man um ein USB-Kabel nicht umher. Das Infotainmentsystem ermöglicht die Nutzung von Apple CarPlay und Android Auto. Über das 12 Zoll große Touchdisplay können Musik-Apps wie Spotify gesteuert werden aber auch die Navigationsfunktion – z.B. über Google-Maps – dargestellt werden. Letzteres ist besonders praktisch.
Innenraum
Ergonomiesitze mit Wellnessfunktionen
Wer in den DS 7 Crossback steigt darf sich auf einen entspannten Aufenthalt freuen. Gerade die vorderen elektrisch verstellbaren Sitze stecken voller Hightech und bieten allerhand Funktionen: Der Fahrersitz besitzt eine Memory-Funktion mit gleich drei Speicherplätzen, was vor allem praktisch ist, wenn der Wagen von verschiedenen Fahrern genutzt wird. Über den Touchscreen können Fahrer und Beifahrer ihr Wellnessprogramm in unterschiedlichen Intensitätsstufen zusammenstellen. Neben einer Sitzheizung lassen sich die Sitz- und Rückenflächen belüften. Sehr angenehm, wenn man im Sommer Platz im aufgeheizten Innenraum nimmt. Doch die Massagefunktion ist das Highlight schlechthin! Hier kann man aus mehreren Programmen wählen. Es ist zwar nicht mit dem Besuch beim Masseur zu vergleichen aber es entspannt ungemein und lockert bei längeren Fahrten auf. Man mag es kaum glauben, aber an dieses Feature habe ich mich sehr schnell gewöhnt – so schnell, dass ich mich nachdem der Testwagen wieder weg war, diese tollen Wellness-Sitze schmerzlich vermisst habe.
Rücksitzbank
Hinten muss man auf zwar auf eine Massage verzichten, doch unbequem geht es auch hier nicht zu. Die Rückbank bietet guten Sitzkomfort. Die Rückenlehne lässt sich elektrisch in der Neigung verstellen. es gibt sogar eine Sitzheizung und zwei USB-Anschlüsse. Auch ist der Platz für Kopf und Knie ordentlich.
Stauraum und Variabilität
Ob ausgiebige Shopping-Touren im Designer-Outlet oder Urlaubsgepäck – mit einem Kofferraumvolumen von mindestens 555 Litern bzw. 1.750 Litern bei umgelegter Rückbank ist genügend Platz vorhanden. Praktisch ist auch der doppelte Ladeboden und die Fernentriegelung, mit der man die Rückbank beim Beladen des Kofferraums umlegen kann. Auch macht elektrische Heckklappe das Be- und Entladen leicht. Es gibt mehrere Möglichkeiten diese zu öffnen und zu schließen – auch wenn man mal keine freie Hand hat. Einzig die Höhe bzw. der Öffnungswinkel ist ungewohnt niedrig. Großgewachsene könnten hier schnell auf Kollisionskurs geraten.
Motor, Antrieb und Effizienz
Ein V8-Dampfhammer steckt nicht unter dem hübschen Blechkleid des DS 7. Denn so schillernd der Auftritt des Franzosen, so zurückhaltend und genügsam zeigt er sich bei den Fahrleistungen. Der Vierzylinder Benziner mit 1,6 Litern Hubraum leistet 133 kW (180 PS) und lädt zusammen mit dem sanft schaltenden 8-Gang-Automatikgetriebe zum entspannten gleiten ein. Sein Drehmoment von 250 Newtonmetern liegt bereits ab 1.650 Umdrehungen pro Minute an. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 220 km/h. Der Puretech 180 zeigte sich während unseren Praxistest als gute Diesel-Alternative. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,9 Litern Benzin erreichte er einen – für diese Fahrzeugklasse – durchaus guten Wert.
Die Charakteristik von Getriebe und Lenkung verändert sich durch die Wahl der drei Fahrprogramme Normal, Eco, Sport. Die ersten beiden passen gut zum DS 7 und sind schön abgestimmt. Das Getriebe schaltet sanft die acht Gänge durch. Wählt man den Sport-Modus ändert sich die Kennlinie der Lenkung merklich. Die straff-harte Lenkung passt vor allem gut für Fahrten auf der Autobahn. Neben Lenkung und Getriebeabstufung, ändert sich auch der Motorsound und das dank des Hi-Fi-Systems. Dieses unterstreicht den Fahrmodi durch einen kräftigeren und lauten Motorsound.
Motoren für den DS 7 Crossback
Für den DS 7 Crossback stehen drei Benziner und zwei Diesel zur Auswahl, die alle die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen. Bis auf die Einstiegsmotorisierungen ist ein 8-stufiges Automatikgetriebe Standard. Eine allradangetriebene Plug-In-Variante mit 221 kW (300 PS) steht bereits in den Startlöchern und soll noch 2019 kommen.
Fazit
Selten hat mich ein Auto so überrascht wie dieser DS. Der einzigartige und konsequent und bis ins kleineste Detail umgesetzte Design stellt das Crossover-Modell ins Rampenlicht. Wer den modischen Style mag, wird mit dem DS 7 Crossback ein individuelles Fahrzeug finden, bei dem auch die inneren Werte stimmen. Tolle Materialien, ordentliche Qualität, dazu die zahlreichen Komfort- und zeitgemäßen Konnektivitäts-Funktionen und auch der effiziente Benziner sorgen dafür, dass der Franzose keinesfalls nur ein hübscher Blender ist.