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BMW, Fahrbericht

BMW 7er – Fahren oder fahren lassen – Bayerns Luxusklasse im Test

Vorstands-Chefs, Politiker oder VIPs nehmen für gewöhnlich in schweren Limousinen hinten rechts platz. – zum Beispiel im BMW 7er. Ich hatte ebenfalls das Vergnügen aber habe es mir dennoch nicht nehmen lassen diesen Luxus BMW auch selbst hinters Lenkrad zu greifen. Der BMW 730Ld im Fahrbericht.

BMW 7er

Der BMW 7er wird seit 2015 in der 6. Generation gebaut und erhielt 2019 ein Facelift. Die Limousine ist in zwei Radständen verfügbar. Der BMW 7er mit der internen Baureihen-Bezeichnung G11 hat bereits eine Länge von rund 5,10 Meter. Die hier vorgestellte Langversion G12 ist an der längeren hinteren Tür und dem Buchstaben „L“ in der Modellbezeichnung zu erkennen und insgesamt 5,24 Meter lang. Der längere Radstand kommt den Fond-Passagieren zu gute. Die Beinfreiheit wächst um insgesamt 14 Zentimeter an.

Technische Innovationen

Wie zu erwarten stecken Unmengen an Hightech in diesem Luxus-BMW. Gespart wird hier nicht! Technische Innovationen, wie Laser-Licht, umfangreiche Fahrerassistenzsysteme, die sogar Teilautonomes-Fahren ermöglichen sowie ein modernes Fahrzeug-Bedien-Konzept mit Gesten-Steuerung zeigen, was die Entwicklungs-Ingenieure des deutschen Premium-Herstellers auf dem Kasten haben. Für die anspruchsvolle Kundschaft soll auch schließlich was geboten werden.

Verwöhn-Extras an Board

In einer Luxus-Limousine wie dem BMW 7er spielt die Musik hinten. Die Sitze selbst lassen sich separat verstellen und beinhalten jeder Menge Annehmlichkeiten.

Fond-Entertainment

Damit es hinten keinesfalls langweilig wird, gibt es für jeden der beiden Plätze im BMW 7er einen eigenen Monitor, der sich an der Rückenlehne der vorderen Sitze befindet. Die hochauflösenden Touchscreens sind 10,2 Zoll groß. Ähnlich wie beim Monitor auf dem Armaturenbrett lassen sich auch hinten verschiedene Fahrzeugeinstellungen vornehmen. Dazu zählen die Innenraum- und Sitzklimatisierung und vieles weitere mehr. Wenn alle Einstellungen vorgenommen wurden, kann man über den eingebauten Blu-Ray-Player Filme sehen oder seiner Lieblingsmusik lauschen. Letzteres geht ganz privat über Kopfhörer oder auch über das Premium-Soundsystem.

Hörerlebnis der besonderen Art

BMW bietet neben der Standard-Audio-Anlage noch zwei Upgrade-Varianten für anspruchsvolle Ohren an. Das Harman Kardon Surround Sound System mit einem 464 Watt starkem Digital-Verstärker und 16 Lautsprechern für 1.400 Euro oder für noch anspruchsvollere Ohren das Bowers & Wilkins Diamond Surround Sound System mit insgesamt 1.400 Watt für 5.850 Euro.

Für die feinen Näschen

Den richtigen Duft für die richtige Stimmung – diesen Luxus dürfen sich die anspruchsvollen Passagiere im BMW 7er gönnen. Für eine angenehme Atmosphäre soll nämlich eine Beduftungs-Funktion sorgen. Über spezielle Kartuschen in verschiedenen Duftrichtungen, die über das Klimabedienteil gesteuert werden, wird der Duft im Innenraum verbreitet und auch die Luftqualität gefiltert.

Massagesitze

Für Entspannung auf langen Autofahrten kann die Massagefunktion sorgen. Zwar gibt es diese Funktion schon länger und hat sich bis hin zu Fahrzeugen der Mittelklasse geschafft, jedoch ist die Funktionalität im 7er auf einem deutlich höheren Niveau und sogar auf den hinteren Sitzen verfügbar. Per Knopfdruck an den Sitzen lassen sich die Standard-Programme der Massage-Funktion auswählen. Das gesamte Wellness-Angebot mit unterschiedlichen Intensitätsstufen für Lehne und Sitzflächen kann über das Display eingestellt werden.

Antrieb

Zu einem Top-Modell gehören auch moderne und leistungsstarke Antriebe. Die Motorenpalette für die 7er-Baureihe deckt insgesamt 15 verschiedene Antriebsversionen mit einer breiten Leistungsspanne zwischen 265 und 530 PS. Die Heck- und Allradgetriebenen Fahrzeuge verfügen allesamt über eine Wandler Automatik, der sogenannten 8-Gang Steptronic.

Diesel mit 6 Zylindern

Der BMW 730 hat die Basis-Motorisierung – ein 6-Zylinder Diesel mit 195 kW/265 PS – verbaut. Angetrieben werden die Hinterräder. Den 730er gibt es auf Wunsch auch in der xDrive-Version mit Allradantrieb. Die beiden stärkeren Diesel-Aggregate verfügen standardmäßig über einen Allradantrieb und haben ebenfalls einen 3.0 Liter 6-Zylinder mit 235 kW/320 PS und 294 kW/400 PS.

Benziner mit 8 und 12 Zylindern

Bei den Benzinern gibt es einen V8 mit 5.0 Litern Hubraum und 390 kW/530 PS und sogar eine sportliche M-Version mit einem 6.5 Liter 12-Zylinder und 430 kW/585 PS.

Plug-In-Hybrid

Eine elektrifizierte Variante – der BMW 745e – mit einem Plug-In-Hybrid, der über eine Systemleistung von 195 kW/265 PS verfügt, ist ebenfalls im Programm. Dieser kann dank einer Hochvolt-Batterie mit über 10,5 kWh sogar Strecken von knapp 50 Kilometer rein elektrisch zurück legen.

Fahreindruck

Ob nun hinten oder vorne am Steuer – reisen kann wohl kaum entspannter sein. BMW hat hier viel Knowhow in Antrieb, Fahrwerk und Innenraum reingesteckt. Das Motto „Freude am Fahren“, für das BMW bekannt ist, gilt aber auch für dieses Top-Modell der Bayern. Es ist einfach beeindruckend wie es sich in einem solch großen Auto fährt. Der drehmomentstarke Motor und die Allradlenkung bringen Agilität in das große Auto. Besonders beeindruckt haben mich die zahlreichen die Fahrerassistenzsysteme, die zuverlässig teilautonomes Fahren ermöglichen. Neben einer Menge Arbeitserleichterung bringen diese auch mehr Sicherheit, genau wie die zahlreichen technischen Features. Das Kamera-System beispielsweise, mit dem sich das Fahrzeug wie mit einer Drohne aus überfliegen lässt, erleichtert das Rangieren der 5,24 Meter Karosse.

Effizienter Diesel-Antrieb

Wirtschaftlichkeit fällt einem nicht unbedingt als erstes ein, denkt man an ein solches Luxus-Schiff. Dennoch war ich überrascht, dass sich ein derart großes Auto auch effizient bewegen lässt. Ein Kraftstoffverbrauch von unter 6 Litern Diesel ist in der Praxis problemlos realisierbar. Natürlich ermutigt die BMW-Limousine vorzugsweise entspanntes gleiten. Dennoch: Der 6-Zylinder Diesel-Motor mit 3.0 Litern Hubraum und 195 kW/265 PS zusammen mit der 8-Gang Automatik kommt gut mit der großen Limousine zurecht. Genügend Reserve hält das drehmomentstarke Aggregat mit satten 620 Newtonmetern zwischen 2.000 und 2.500 Umdrehungen parat. Durch den Einsatz von Leichtbau, wie Carbon, wiegt der 7er unter zwei Tonnen.

Preise

Diesen Luxus muss man sich erstmal leisten. Es überrascht nicht, dass man sich bei einem neuen BMW 7er schnell im sechsstelligen Bereich bewegt. BMW verlangt mindestens 90.200 Euro für einen 730d – ein Diesel mit 195 kW (265 PS). Die über 30-seitige Preisliste führt jede Menge Features bereit, mit der sich der Grundpreis ohne große Mühe fast verdoppeln lässt. Der hier gezeigte BMW 730Ld kostet mit allen verbauten Extras rund 126.000 Euro. Der hohe Wertverlust sowie die Unterhaltskosten sollten hier aber auch nicht außer Acht gelassen werden. Zumindest ist der Service für die ersten fünf Jahre inklusive.

Fazit: fahren oder fahren lassen?

Mein Lieblingsplatz im Auto ist gewiss vorne links hinter dem Lenkrad. Auch bei einer Luxuslimousine macht es Freude selbst am Steuer zu sitzen – zumindest, wenn es ein BMW ist. Ein Glückslos für jeden Chauffeur! Der BMW 7er zeigt aber auch wie unglaublich entspannt und luxuriös es auf einem Rücksitz im Auto zugehen kann. Die Entscheidung wo es sich im BMW 7er am besten sitzt ist eine schwierige.

BMW 730Ld im Video-Review bei Ubi Testet

Matthias Gill vom YouTube-Kanal spezialisiert sich auf bezahlbare und familienfreundliche Autos. In seinen Videos legt er besonderes Augenmerk auf die Praktikabilität: Wie gut lässt sich der Kinderwagen verstauen und wie leicht kann der Kindersitz montiert werden? Doch diesmal schaut sich der Auto-Tester den Luxus-BMW aus Sicht eines Familenvaters an:

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Fotos: Matthias Gill, Daniel Przygoda

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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