Kaufberatung zu Elektroautos mit über 500 Kilometern Reichweite: Polestar 4 Long Range Dual Motor (AWD Performance) im Test von Daniel Przygoda.
Alltags-Check, Polestar

Polestar 4 im Alltagstest: Mehr als nur ein hübsches Elektro-Coupé?

Der Polestar 4 ist nicht einfach eine weitere Elektro-Limousine – er ist größer, mächtiger und deutlich sportlicher als sein kleiner Bruder, der Polestar 2. Mit fast 600 Kilometer Reichweite bis zu 544 PS und einem SUV-Coupé-Design zeigt Polestar, dass elektrische Oberklasse richtig Spaß machen kann. In meinem Testbericht zeige ich, was den Polestar 4 auszeichnet, wie er sich fährt und warum er für viele eine echte Alternative zu klassischen Limousinen oder SUV ist.

Über Polestar

Der Name Polestar stammt ursprünglich aus dem Rennsport und wurde von Volvo übernommen. Heute steht er nicht nur für Motorsport-Vergangenheit, sondern auch für die sportliche Performance und das Design der Volvo-Pkw. Seit 2017 ist Polestar eine eigenständige Marke, bleibt aber Teil von Volvo und dem chinesischen Geely-Konzern. Der Firmensitz liegt nahe Göteborg in Schweden, produziert wird in China und den USA.

Nach dem ersten Modell, dem Hybridfahrzeug Polestar 1, folgten nur noch vollelektrische Autos: die 5-türige Limousine Polestar 2 (2019), das SUV Polestar 3 (2024) und nun der Polestar 4 (2023), die vier­türige Fließheck-Limousine, die ich hier genauer unter die Lupe nehme.

Fahrzeugklasse und Design

Wer den Polestar 4 bisher nur auf Fotos gesehen hat, wird beim ersten Live-Treffen überrascht sein. Ich selbst habe die Größe unterschätzt, denn im Vergleich zum Polestar 2 wirkt er deutlich mächtiger. Die vier­türige Fließheck-Limousine misst 4,84 Meter und spielt damit in der Oberklasse mit, wo auch Modelle von Kia oder Hyundai unterwegs sind.

Wirklich ein SUV-Coupé?

Polestar bezeichnet den Polestar 4 zwar als SUV-Coupé, echte SUV-Anleihen finde ich aber nicht. Mit einer Höhe von rund 1,54 Metern ist er ebenfalls weit entfernt von klassischen SUV-Maßen. Durch die sportlich gestreckten Linien, das markante Heck, die breiten Schultern und die rahmenlosen Fenster wirkt der Polestar 4 sogar noch flacher und betont damit seinen Coupé-Style.

Premium-Design mit rahmenlosen Seitenspiegel beim Polestar 4.

Polestar 4: Reichweitenstark mit Heck- oder Allradantrieb

Mit ausgeklappten Außenspiegeln bringt es der Polestar 4 auf 2,14 Meter Breite – bei Autobahnbaustellen heißt das: besser rechts bleiben. Beim Antrieb gibt es zwei Varianten: den Hecktriebler mit 200 kW (272 PS) mit 620 Kilometer Reichweite oder die hier getestete Allradversion mit 400 kW (544 PS) mit 590 Kilometer Reichweite, die ordentlich Schub auf die Straße bringt.

Polestar 4 (2025) - Elektroauto mit einer Reichweite von über 500 Kilometer im Fahrbericht. Kaufberatung von Daniel Przygoda.

Kamerasystem statt Heckscheibe

Wo viele Autos wegen ihrer kleinen hinteren Fenster kritisiert werden, geht Polestar beim 4er einen radikal anderen Weg: Es gibt schlicht keine Heckscheibe mehr. Auf den Blick nach hinten muss man trotzdem nicht verzichten. Im Gegenteil! Denn das kamerabasierte System liefert sogar eine bessere Sicht als ein klassischer Innenspiegel.

Die Kamera sitzt außen am Heck und zeigt auf dem Display im Cockpit ein klares, weites Bild. Weder Mitreisende auf der Rückbank noch ein voll beladener Kofferraum schränken die Sicht ein. So wirkt das Fahren nicht nur moderner, sondern auch sicherer.

Digitaler Rückspiegel: Kamerabasierter Spiegel beim Polestar 4

Vorteile des Kamerasystems im Polestar 

  • Uneingeschränkte Sicht
    Unabhängig ob Rücksitzbank belegt oder Kofferraum beladen ist.
  • Breiteres Blickfeld
    Die Kamera erfasst einen weiteren Blickwinkel als ein herkömmlicher Innenspiegel.
  • Bessere Bildqualität
    Mehr Sicht bei Dunkelheit oder Regen.
  • Mehr Komfort
    Keine Spiegelverstellung mehr nötig, die Kamera liefert immer den optimalen Blick.

Schlichtes skandinavisches Design mit Volvo-Handschrift

Das Design des Polestar 4 setzt voll auf klare Linien und erkennbaren Volvo-/Polestar-Stil: Die T-förmigen Tagfahrleuchten („Thors-Hammer“) kennt man schon von Volvo, und auch Details wie die rahmenlosen Fenster machen sofort Eindruck. Chefdesigner Maximilian Missoni (unter Thomas Ingenlath) war maßgeblich daran beteiligt, diesen Stil weiterzuführen und zu verfeinern. 

Das Auto wirkt clean, optisch sehr flach und mit schönen Proportionen – ziemlich modern, ohne übertrieben zu sein.

Elegante Proportionen mit langem Radstand

Im Seitenprofil fallen sofort die stimmigen Proportionen des Polestar 4 auf. Der lange Radstand von rund 3 Metern streckt die Silhouette und sorgt für einen souveränen Auftritt. Passend dazu stehen dem Auto 20- bis 22-Zoll-Räder zur Wahl. Besonders elegant wirkt die fließende Heckpartie mit den markanten Rückleuchten, die über ein durchgehendes Leuchtband über die gesamte Fahrzeugbreite miteinander verbunden sind.

Die Gesamtlänge des Polestar 4 beträgt 4,84 Meter; Radstand: 3,00 Meter; Fahrzeughöhe: 1,54 Meter.

Maße und Gewichte

Maße und GewichtePolestar 4
Abmessungen
Länge4,84 m
Breite, mit/ohne Außenspiegel2,14 m/2,07 m
Höhe1,54 m
Wendekreis11,64 m
Gepäckraum vorne (Frunk)15 l
Gepäckraum hinten526–1.536 l
Gewichte
Leergewicht2.355 kg
Zuladung455 kg
zul. Gesamtgewicht2.810 kg
Anhängelast, gebremst/ungebremst2.000 kg/750 kg
Stützlast100 kg
Dachlast75 kg

Innenraum

Die stattlichen Außenmaße des Polestar 4 schlagen sich auch im Inneren nieder: Das Raumgefühl ist großzügig und luftig. Helle Materialien an Armaturenbrett und Türtafeln lockern den Innenraum auf und vermitteln ein modernes, skandinavisches Flair. Ein Highlight sind die hinterleuchteten Dekorelemente, die Teil der Ambientebeleuchtung sind und dem Cockpit eine sehr ansprechende Stimmung geben.

Modernes und übersichtlich gestaltetes Cockpit im POLESTAR 4: Digitales Kombiinstrument und 15,6 Zoll großer Zentralbildschirm mit Google-Betriebssystem.

Cockpit

Das digitale Kombiinstrument ist hochauflösend und zeigt alle relevanten Informationen klar und anschaulich an. Dazu kommt ein gut umgesetztes Head-up-Display, das Geschwindigkeit und Navigationshinweise direkt in die Windschutzscheibe projiziert.

Spurhalteassistent und adaptive Geschwindigkeitsregelanlage werden im digitalen Kombiinstrument und Head-up-Display (HUD) angezeigt. Beide Displays lösen sehr hoch auf.

Das Lenkrad mit seiner markanten 12-Uhr-Markierung aus Metall sieht nicht nur schick aus, sondern liegt auch angenehm in der Hand. Etwas umständlich ist allerdings die Verstellung: Sie erfolgt ausschließlich über das Menü im Zentraldisplay. Auch die Bedienung über die Multifunktionstaste am Lenkrad könnte intuitiver sein. Klassische Tasten wären hier für viele Nutzer wahrscheinlich einfacher.

Infotainment

Der Polestar 4 setzt auf Android Automotive – also ein Google-basiertes Infotainmentsystem. Das bedeutet: Google Maps ist direkt ins Auto integriert, inklusive Ladeplanung. Für Abwechslung in der Pause sorgen Spiele-Apps oder der witzige Kamin-Modus, der das Display in ein flackerndes Lagerfeuer verwandelt. Beim Starten gönnt sich das System zwar einen kurzen Moment zum Hochfahren, im Betrieb reagiert es aber flott und zuverlässig.

Harman Kardon Premium-Sound

Für den guten Ton sorgt optional ein Harman-Kardon-Soundsystem. Mit 12 Lautsprechern und einer Gesamtleistung von 1.200 Watt beschallt es den Innenraum mit sattem, klaren Klang.

In der Mittelkonsole gibt es einen großen Drehregler für die Medien-Steuerung (Play/Pause, Lautstärke).

App-Steuerung

Die Polestar App ist genauso klar und intuitiv aufgebaut wie das Infotainmentsystem im Fahrzeug. Schon die Ersteinrichtung gelingt ohne Umwege, und auch die Bedienung ist selbsterklärend. Über die App lassen sich nicht nur Fahrzeugdaten und der Standort abrufen, sondern auch viele praktische Funktionen fernsteuern:

  • Vorklimatisierung
    Innenraum kühlen oder vorheizen
  • Ladevorgang steuern
    Ladezeiten planen, Ladevorgang starten oder stoppen
  • Türverriegelung
    Türen aus der Ferne ver- oder entriegeln
  • Fahrzeugstatus abrufen
    Batteriestand, Reichweite, Serviceintervalle
Fahrzeugfunktionen per App steuern: Polestar-App

Sitze und Komfort

Die vorderen Sitze im Polestar 4 lassen sich vielfältig elektrisch verstellen und verfügen über eine ausziehbare Oberschenkelauflage. Sitzflächen sowie Rücken- und Schulterbereich sind großzügig dimensioniert und auch für größere Personen sehr bequem. Praktisch: Die Komfort-Einstiegsfunktion erleichtert das Einsteigen, und die Sitzheizung lässt sich bequem über das Zentraldisplay steuern.

Rücksitzbank

Auch im Fond herrscht viel Platz. Der große Innenraum, kombiniert mit dem flachen Fahrzeugboden und dem Panoramaglasdach, sorgt für ein besonders luftiges Raumgefühl.

Der Fond im Polestar 4 ist sehr geräumig. Es gibt viel Platz für Beine und Kopf. Die Neigung der Rückenlehne lässt sich elektrisch verstellen.

Großzügiges Raumangebot, Komfortfunktionen und Isofix-Halterungen

Die Rücksitzbank ist geteilt (Verhältnis 40 zu 60) und lässt sich elektrisch neigen. Die Steuerung erfolgt entweder über eigene Tasten in der herunterklappbaren Mittelarmlehne oder direkt über einen separaten Bildschirm. Über diesen können auch Klimaeinstellungen, Sitzheizung und Medienwiedergabe komfortabel geregelt werden. Die äußeren beiden Plätze auf der Rücksitzbank sind mit Isofix-Halterungen Ausgestattet, um sicher Kindersitze oder Babyschalen zu montieren.

Kofferraum

Die schnittige Karosserie des Polestar 4 wirkt zwar sportlich, schränkt das Kofferraumvolumen aber etwas ein. Klein ist er dennoch nicht: 526 Liter teilen sich auf in den Hauptbereich und ein Staufach unter dem Gepäckraumboden. Bei Bedarf lässt sich das Volumen durch Umklappen der Rücksitzbank und Entfernen des Fahrzeugraumtrenners auf 1.536 Liter erweitern. 

Über die große weit öffnende Heckklappe lässt sich der Gepäckraum im Polestar 4 leicht beladen. Die Ladekante ist schmal und die Heckklappe lässt sich elektrisch steuern. das Fassungsvermögen des Kofferraums beträgt zwischen 526 und 1.536 Liter.

Die Heckklappe lässt sich elektrisch Steuern. Das beladen ist durch den großen Karosserieausschnitt und die schmale Ladekante leicht.

Frunk: Extra-Staufach für Ladekabel unter der Fronthaube

Ebenfalls sehr praktisch ist der Frunk, ein separates Staufach unter der Fronthaube. Mit 15 Litern Fassungsvermögen ist es zwar nicht riesig, eignet sich aber ideal für das Ladekabel. So bleibt das Kabel sauber und trocken, getrennt vom restlichen Gepäck. Besonders bei nassem oder dreckigem Kabel ein echter Vorteil.

Unter der Fronthaube ein separater Stauraum. Der "Frunk" hat ein Fassungsvermögen von 15 Litern und eignet sich für Ladekabel.

Technische Daten

Polestar 4Long Range
Single Motor
Long Range
Dual Motor
AntriebHeckantrieb (RWD)Allrad (AWD)
AntriebsartElektroantrieb (BEV)Elektroantrieb (BEV)
Motor
Leistung (Systemleistung)200 kW (272 PS)400 kW (544 PS)
Drehmoment (Systemleistung)343 Nm686 Nm
Motor VorderachsePermanentmagnet-Synchronmaschine (PSM),
200 kW (272 PS) / 343 Nm
Motor HinterachsePermanentmagnet-Synchronmaschine (PSM),
200 kW (272 PS) / 343 Nm
Permanentmagnet-Synchronmaschine (PSM),
200 kW (272 PS) / 343 Nm
Batterie
SpeichertechnikLithium-Nickel-Mangan-CobaltLithium-Nickel-Mangan-Cobalt
Batteriekapazität, netto 94 kWh94 kWh
Fahrleistungen
Beschleunigung, 0–100 km/h7,1 s3,8 s
Höchstgeschwindigkeit200 km/h200 km/h
Verbrauch, kombiniert (WLTP)17,8 kWh/100 km18,7 kWh/100 km
Reichweite, kombiniert (WLTP)620 km590 km
Zwei Gepäckräume im Polestar 4: Großer Gepäckraum hinten und vorne ein zusätzliches Staufach "Frunk" für Ladekabel.

Ladezeiten

Lade-TypLade-LeistungKapazitätLade-Zeit (h:mm)
Wechselstrom-Schnelllader, AC
(3-phasig)
Typ2-Stecker, Icon
11 kW

22 kW*
0–100 %11:00

5:30*
Gleichstrom-Schnelllader, DC
CCS-Stecker, Icon
200 kW10–80 %0:30
*) mit Plus-Paket

Fahreindruck

Das Bedienkonzept beim Polestar 4 simpel und sehr reduziert. Das fängt schon beim Schlüssel an. Knöpfe findet man hier nicht. Wann auf- und zugeschlossen wird, entscheidet das Auto selbst. In der Theorie hört sich das gut an, in der Praxis war das Timing nicht immer optimal. Bis die Türgriffe ausgefahren sind, hat es mir manchmal ein paar Sekunden zu lang gedauert. Dass es aber auch keinen Startknopf gibt, ist hingegen gelungen und klappt. Die Ladezeiten des Infotainmentsystems könnten etwas schneller sein. Hier braucht es manchmal etwas Zeit, bis das System hochgefahren ist. 

Fahreindruck von Autojournalist Daniel Przygoda: fein abgestimmter Antrieb. Das komfortable Fahrwerk sorgt zusammen mit dem Langen Radstand von 3 Metern für sehr Entspanntes Fahren.

Fahreigenschaften und Anpassungsmöglichkeiten

Im Menü des Polestar 4 lassen sich Fahrwerk, Lenkung und die Intensität der Rekuperation individuell einstellen, sodass man sein Lieblings-Setup problemlos konfigurieren kann.

Besonders überzeugt das One-Pedal-Driving: Das Auto lässt sich allein über das Fahrpedal steuern und punktgenau anhalten – super bequem, gerade in der Stadt ein echter Fahrspaß.

Zusätzlich begeistert die Leichtigkeit, mit der sich der Polestar 4 bewegen lässt. Die Abstimmung des Antriebs ist sehr gut gelungen, die Leistung lässt sich feinfühlig dosieren und sorgt für ein souveränes, agiles Fahrgefühl. 

Fahrwerk und Fahrkomfort

Beim Fahrkomfort auf der Fahrwerksseite kann der Polestar 4 mit seiner breiten Spur und dem langen Radstand punkten. Hierdurch werden schlechte Fahrbahnoberflächen glatt gebügelt. Unebenheiten und Querfugen werden weitestgehend von der Karosserie ferngehalten. Und das bei einem Auto ohne Luftfederung, die man vielleicht in diesem Fahrzeugsegment erwarten könnte. Der Polestar 4 zeigt aber, dass die Spiralfedern absolut ausreichen. Auch ein Pluspunkt bei möglichen Service- und Reparaturkosten.  

Übersicht

Während der Fahrt ist die Sicht nach hinten durch den kamerabasierten Spiegel gut. Einzig beim Schulterblick ist die Sicht eingeschränkt. Das wird vor allem beim Rechtsabbiegen deutlich. Hier ist besondere Aufmerksamkeit gefordert, um beispielsweise herannahende Radfahrer rechtzeitig zu erkennen. 

21 Zoll Leichtmetallräder "Sport" beim Polestar 4 (Michelin 255/45 R 21)

Preise und Ausstattung

  • Long Range Single Motor
    61.900 Euro
  • Long Range Dual Motor
    69.900 Euro

Der Polestar 4 ist in zwei Antriebsvarianten verfügbar. Die Standardfarbe ist Silber. Optionale Lackierungen, wie beim hier gezeigten Testwagen in „Electron“, kosten zwischen 1.300 und 1.600 Euro Aufpreis. Bei der Innenausstattung gibt es neben verschiedenen Kunstleder-Varianten auch Sitze in Echtleder (ab 3.700 Euro) mit Massage-Funktion und integrierten Lautsprechern. 

Optional lassen sich Extras wie das Panorama-Glasdach (+1.500 Euro), Seitenschweller in Wagenfarbe (+1.000 Euro) und abgedunkelte hintere Scheiben (+500 Euro) dazubuchen. 

Fahrzeuginnenraum im Polestar 4: Aufgeräumtes und gut verarbeitetes Interieur. Das Multifunktionslenkrad verfügt über eine 12-Uhr-Markierung aus Metall.

Weitere Sonderausstattungen sind in Paketen zusammengefasst: 

  • Pilot-Paket (+1.500 Euro)
    adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Spurwechselassistent
  • Plus-Paket (+5.500 Euro)
    Pixel-LED-Scheinwerfer mit adaptivem Fernlicht, Head-up-Display, Soundsystem von Harman Kardon, elektrische Heckklappe mit Sensorsteuerung, automatisch abblendende Außenspiegel, Lenkradheizung, Sitzheizung auf den äußeren Plätzen der Rücksitzbank, elektrische Verstellung der Rückenlehnen der Rücksitzbank, 3-Zonen Klimaautomatik, Fondbereich mit Touchscreen-Bedienung für Klima und Entertainment, AC-Laden mit 22 kW
  • Pro-Paket (+2.000 Euro)
    21 Zoll Leichtmetallräder, schwarze Sicherheitsgurte mit goldenem Streifen
  • Performance-Paket (+4.500 Euro)
    22 Zoll Leichtmetallräder, Sportfahrwerk, Brembo Sportbremsanlage, goldene Sicherheitsgurte

Service und Garantie

Das Wartungsintervall beträgt zwei Jahre oder 30.000 Kilometer und kann bei Volvo Service-Partnern durchgeführt werden. Die Garantie beträgt 2 Jahre für das Fahrzeug und 8 Jahre bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometer auf die Antriebsbatterie.

Premium-Limousine mit Fließheck: POLESTAR 4 mit Elektroantrieb und 500 km Reichweite als Dienstwagen im Test.

Kaufempfehlung

Die Performance-Variante des Polestar 4 hat definitiv ihren Reiz: Traktion und Beschleunigungswerte wirken fast wie von einem anderen Stern. Zugegeben, ich habe das während des Tests zwei Mal ausprobiert: Macht Spaß, ist aber für den Alltag absolut nicht nötig.

Wer auf maximale Power verzichten kann, ist mit der Single-Motor-Variante bestens bedient und spart dabei rund 8.000 Euro. Dieses Geld lässt sich sinnvoll in Extras investieren. Die Serienausstattung ist bereits sehr gut. Besonders empfehlenswert ist das Pilot-Paket mit adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage, das Plus-Paket ist eher „nice to have“.

Polestar 4 Long Range Dual Motor in der Metallic-Lackierung "Electron".

Fazit

Polestar hat nicht nur ein gutes Händchen für stilsicheres Design, sondern auch für den Blick auf ein funktionelles und unkompliziertes Elektroauto. Das fängt schon bei der Bedienung an. Android Automotive zeigt sich auch hier immer noch als eine gute technische Basis. Aber auch die Reichweite und Lade-Performance passen. Es passt so weit, dass man sich keine Gedanken über Reichweiten machen muss. Fahren ähnlich wie ein Verbrenner mit genügend Reserven und kurzen Ladezeiten. 

Fahrerperspektive im Polestar 4: Multifunktions-Lenkrad mit 12-Uhr-Markierung.

Die Fahreigenschaften begeistern mit einer gelungenen Abstimmung bei Antrieb und Fahrwerk und den individuellen Anpassungsmöglichkeiten. Gadgets, wie der kamerabasierte Rückspiegel verändern zwar nicht die Welt, sind aber dennoch mehr als nur ein technisches Add-on. 

Viel Positives, aber wo drückt der Schuh beim Polestar? Große Schwächen hat der Polestar 4 tatsächlich nicht. Das Multifunktionslenkrad hätte gerne richtige Tasten verdient. Und bei der Abstimmung der Fahrerassistenzsysteme hätte ich mir ähnlich viel Feingefühl wie beim Antrieb gewünscht.

Daniel Przygoda (Autojournalist) testet den Polestar 4 Long Range Dual Motor (Performance-Variante).

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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