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Porsche, Storys

Porsche 996 (1997–2006) Kaufberatung – Tipps für einen guten 911er Gebrauchtwagen

Der Porsche 996 ist vielleicht die Chance günstig in die Welt des 911 einzusteigen. Worauf ist beim Gebrauchtwagenkauf zu achten, damit der Porsche nicht zu einem Albtraum wird.

Traumauto Porsche 911

Der Traum vom ist wahrscheinlich fast so alt wie die Marke selbst. Immer wieder ergibt sich für die potentiellen Käufer jedoch dasselbe Problem. Die alten, Luftgekühlten Elfer sind in der Anschaffung zu teuer, die neueren Fahrzeuge etwas zu verwaschen im Vergleich zum Ursprung. Es gibt jedoch eine völlig zu unrecht verschriene Brücke zwischen alt und neu, den Porsche 996. Er fährt noch wie ein alter 911, kommt aber mit vielen Annehmlichkeiten eines modernen Fahrzeugs daher. Die Preise sind die letzten Jahre im stetigen Anstieg, im Vergleich zum Jahr 2019 haben sich diese im Schnitt verdoppelt. Das Signal ist klar: Wenn kaufen, dann jetzt. Aber worauf gilt es zu achten um sich einen schönen Klassiker ohne Kopfschmerzen zu sichern?

Mich hat er voll überzeugt, ich bin froh mir einen 996 gesichert zu haben. Wenn Sie das auch tun wollen, folgt nun eine kleine Kaufberatung rund um den Spiegelei Porsche. Grundsätzlich müssen wir zwei grundlegende Unterscheidungen treffen, einmal zwischen Facelift und Vor-Facelift und zwischen Fahrzeugen mit Mezger-Motor und Fahrzeugen mit normalem M96 Triebwerk.

Wie sich ein 996 im hier und jetzt auf der Straße schlägt, beschreibe ich in meinem Fahrbericht.

Varianten des Porsche 996

Fangen wir erstmal mit dem Vorfacelift an. Der Wagen war ab 1997 bestellbar, charakteristisch für den 996.1 war das sehr Kunststoff lastige Interieur samt nicht vorhandenem Handschuhfach und die ursprünglichen Spiegelei-Scheinwerfer, welche zu Beginn mit gelben Blinkern daherkamen und an einen Eidotter erinnert haben. Man bekam den Wagen als Carrera 2 und Carrera 4, als Coupé und Cabriolet und natürlich gab es die erste Version des GT3.

Antrieb und Technik des Porsche 996

Die normalen Fahrzeuge verfügen über Porsches damals neuen Wasserboxer-Motor, welche eine Reihe von Problemen mit sich bringt. Da wäre zunächst der Kurbelwellen-Simmering, welche die beiden Motorhälften abdichten soll, dies jedoch gerade im Alter nicht mehr optimal hinbekommt. Des Weiteren wäre da noch die Lagerung der Zwischenwelle. Das dort verbaute Lager ist selbstschmierend und soll ein Fahrzeugleben lang durchhalten. Spoiler: Das tut es leider nicht immer. Auch die Zylinderlaufbahn Beschichtung macht gerne Ärger, was zu fatalen Kolbenkippern führen kann. Dieselben Schwachstellen plagen auch den 3,6 Liter Motor des Facelifts, auch wenn dieser generell als besser entwickelt und robuster gilt.

Typische Erkennungsmerkmale und Modellpflege

Das Facelift selbst kommt mit den überarbeiteten Frontscheinwerfern des im Jahr 2000 eingeführten Turbos daher. Darüber hinaus wurde im Innenraum ordentlich nachgebessert, was Qualität und Materialauswahl angeht. Mit dem Facelift wurde auch der Targa und der begehrte Carrera 4S eingeführt. Beim 4S handelt es sich um einen normalen Carrera 4 mit breiter Turbo Karosse, Turbo Bremsanlage und Fahrwerk. Der 4S ist an seinem durchgehenden roten Leuchtenband im Heckbereich zu erkennen, welches an die Rückansicht der Luftgekühlten Modelle ab dem G-Modell erinnert. Bei allen Elfern, insbesondere aber bei 4S, Turbo und GT2 gilt es die vorderen Lufteinlässe regelmäßig zu reinigen, in den großen Öffnungen sammelt sich Laub und Schmutz, was die dahinter liegenden Kühler/Kondensatoren, beschädigen kann. Darüber hinaus ist es wichtig zu erwähnen, dass dies der erste Wassergekühlte Porsche Boxer-Motor in einem Serienfahrzeug war, demzufolge steckte das Kühlsystem noch in den Kinderschuhen und neigt ab und an zu Undichtigkeiten.

Der Porsche 911 996 Turbo neben seinem schmalen Bruder dem Carrera
Egal ob man sich für einen 996 mit eleganter schmaler Karosse oder ein „Turbobreites“ Fahrzeug entscheidet, Fahrspaß bieten Beide im Überfluss

Weniger Risiko: Lückenloser Service Zahlt sich aus

Nichtsdestotrotz birgt der Kauf eines normalen Carrera oder Targa mit 3,4 oder 3,6 Liter Motor immer ein gewisses Risiko. Auf der sicheren Seite ist man mit einem Fahrzeug mit revidiertem Motor oder einem frischen Austauschmotor. Aber auch vor einem Fahrzeug mit originalem, ungeöffnetem Motor muss man nicht zwangsläufig zurückschrecken. Am besten endoskopiert man die Zylinderlaufbahnen und schickt eine Öl-Probe in ein Labor, so kann man schon einige Risiken ausschließen. Für die Zwischenwellenlagerung gibt es seit Jahren verbesserte Kugellager, welche diese Schwachstelle vollständig ausmerzen. Immer dran denken, nicht jeder 996 geht kaputt, viele erreichen auch astronomische Laufleistungen ohne einen defekt. Es ist nur wichtig, ein finanzielles Polster zu installieren, um für den super Gau vorbereitet zu sein. Rost ist beim 996 eher kein Problem, somit muss man sich darum nicht unbedingt Sorgen machen. Eingangs hatte ich ja noch eine zweite Unterscheidung vorgenommen. Die sogenannten Mezger-Motoren, benannt nach dem Konstrukteur Hans Mezger, haben all diese Probleme nicht. Man findet diese in den Modellreihen Turbo, GT3 und GT2. Diese Fahrzeuge sind deutlich teurer, der günstigste Einstieg ist der Turbo, brauchbare Fahrzeuge fangen ab circa 60.000 Euro an. Nach oben hin sind nahezu keine Grenzen gesetzt.

Schlüssel des Porsche 911 996 Turbo im Sonnenuntergang

Wie bei jedem anderen Fahrzeug ist eine nachvollziehbare und lückenlose Servicehistorie um Welten wichtiger als der Kilometerstand. Lieber ein top gewartetes Auto jenseits der 200.000 Kilometer als ein Wagen mit 50.000 auf dem Tacho und fragwürdiger oder löchriger Historie. Dann gilt es noch zwischen den Getrieben zu unterscheiden. Da sind einmal die Handschalter und die sogenannte Tiptronic, hierbei handelt es sich um eine bei Mercedes ausgeborgte Wandlerautomatik mit fünf Fahrstufen. Dieses Getriebe ist keineswegs mit dem Pfeilschnellen PDK, welches im 997.2 eingeführt wurde, zu vergleichen. Ich selber bevorzuge immer einen Handschalter, bei egal welchem Fahrzeug, dennoch kann ich verstehen, dass die Tiptronic z.B. fürs Cruisen in einem 911 Cabrio einen super Job erledigt. Ansonsten passt zu einem Sportwagen natürlich das handgerissene Getriebe besser. Ganz egal, ob man sich für die sicherere, aber auch teurere Variante in Form eines Fahrzeugs mit Mezger-Motor entscheidet oder einen gepflegten Carrera anschafft.

Am Ende des Tages hat man einen zeitlosen Sportwagen, welcher aktuell auf dem besten Wege zum gesuchten Klassiker ist. Viel falsch machen kann man nicht, denn „it’s basically a Beetle and everybody likes the Beatles and the Stones, right?”

Video-Empfehlung zum Porsche 996

Abschließend möchte ich noch auf das nachstehende YouTube Video verweisen, welches mir sehr weitergeholfen hat:

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