Der neue Suzuki Swift – das Multitalent für Großstadt-Freunde und Kleinfamilien? Lohnt sich der 5-türige Kleinwagen und wie viel Auto bekommt man in der 20.000-Euro-Klasse? Modellvorstellung mit ausführlichem Alltags-Check mit Praxisverbrauch zum neuen Suzuki Swift 1.2 Dualjet Hybrid mit 82 PS.
Über den Suzuki Swift
Seit dem Jahr 1983 ist der Suzuki Swift ein fester Bestandteil des japanischen Herstellers und zählt zu den etablierten Kleinwagen-Modellen. Die aktuell siebte Modellgeneration wurde im Frühjahr 2024 vorgestellt und ist ausschließlich als 5-Türer erhältlich. Als Motorisierung steht ein Mild-Hybrid 3-Zylinder-Benziner mit Front- und Allradantrieb zur Wahl. Geschaltet wird über ein manuelles 5-Gang- oder optional über ein stufenloses CVT-Automatikgetriebe. Für den deutschen Markt kommt der Swift aus dem ungarischen Suzuki-Produktionswerk, wo er zusammen mit dem Suzuki Vitara gefertigt wird. Den Suzuki Swift Sport, wie es ihn noch bei der Vorgänger-Version gab, ist für die aktuelle Modellgeneration nicht vorgesehen.
Video: Kurzvorstellung zum neuen Suzuki Swift
Das kleine Multi-Tool für preisbewusste Familien?
Warum sollte man sich gerade für einen Kleinwagen und ganz besonders für einen Suzuki Swift entscheiden? Genau diese Frage habe ich mir gestellt, als ich zwischen den vielen SUV-Neuerscheinungen den neuen Suzuki Swift als einen der wenigen Kleinwagen entdeckte. Auch wenn wir alle lieber mehr Platz und mehr Komfort lieben, sind große SUV nicht für jeden die richtige Lösung. Angefangen vom Platzbedarf, der gerade in Innenstadtlagen jede Parkplatzsuche zur Qual macht. Hinzu kommen die Kosten. Autos für 30.000 Euro und mehr passen auch nicht in jedes Budget. Gibt es noch bezahlbare Kleinwagen? Oh ja! Mit um die 20.000 Euro ist der neue Suzuki Swift ein echter Geheimtipp. Kompakte Abmessungen, mit 5 Türen auch (Klein-)familientauglich und dazu noch mit einem effizienten Benzinantrieb. Ist der kleine Japaner das Multi-Tool schlechthin? Neben meiner Erfahrung teilt auch Bernd Conrad von AUTONOTIZEN hier seine Meinung zum Suzuki Swift.
Maße und Gewichte
Klein und handlich: Mit einer Gesamtlänge von unter 4 Metern zählt der Suzuki Swift zur Klasse der Kleinwagen. Mit knapp über einer Tonne ist das Leergewicht für heutige Fahrzeuge sehr niedrig.
Maße und Gewichte | Suzuki Swift 1.2 DUALJET HYBRID |
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Abmessungen | |
Länge | 3,86 m |
Breite | 1,74 m |
Höhe | 1,49 m |
Wendekreis | 10,50 m |
Kofferraumvolumen | 265–980 l |
Gewichte | |
Leergewicht | 1.069 kg |
Zul. Gesamtgewicht | 1.365 kg |
Anhängelast, gebremst | 1.000 kg |
Anhängelast, ungebremst | 400 kg |
Stützlast | 60 kg |
Interieur mit gutem Raumgefühl
Der Innenraum des Suzuki Swift ist sehr ansprechend gestaltet. Das zweifarbige Design der Instrumententafel und der vorderen Türinnenverkleidung sehen stylisch aus. Für diese Fahrzeugklasse nicht untypisch, sind die verwendeten Materialien nicht unterschäumt. Dafür sind die verwendeten harten Kunststoffe pflegeleicht und gut verarbeitet. Beim Raumgefühl überrascht der Swift mit großen Fensterflächen, was für eine gute Rundumsicht sorgt und einen hohen Dachbereich.
Viele praktische Ablagemöglichkeiten
Gut gelöst sind die praktischen Ablagen. Die Türtaschen bieten Verstaumöglichkeiten für einen kleinen Regenschirm oder Getränkeflaschen. In der Mittelkonsole finden sich gut erreichbare Becherhalter für den Coffee-to-go oder Kleinkram.
Nutzerfreundliches Bedienkonzept
Zwar gibt es keine Drehregler, um die Lautstärke des Radios oder die Temperatur einzustellen, dennoch ist die Gestaltung benutzerfreundlich ausgelegt. Wichtige Funktionen können über Tasten am Multifunktionstasten angesteuert werden. Gut erreichbar sind auch weitere Funktionstasten für Fahrerassistenzsysteme und ein separates Klimabedienteil. Alles ist logisch angeordnet, so dass man schnell mit dem Swift warm wird und durchstarten kann.
Funktionales Infotainmentsystem serienmäßig
Der Touchscreen ist mit einer Größe von 9 Zoll, was einer Bildschirmdiagonale von etwa 22 Zentimetern entspricht, ausreichend groß. Die verschiedenen Menüs und die Navigationskarte werden gut dargestellt. Die Menüstruktur ist einfach dargestellt, bietet aber viele Einstellmöglichkeiten. Sehr interessant sind abrufbare Infos zu den Fahrzuständen und Verbräuchen. Hier lassen sich detaillierte und anschaulich aufbereitete Statistiken abrufen. Die etwas geringe Auflösung mit pixeliger Darstellung ist halb so wild. Nervig hingegen ist die verzögerte Reaktion des Infotainmentsystems. Sich schnell und flüssig durch das Menü klicken, geht leider nicht. Nach jedem Tippen braucht der Swift eine Gedenksekunde.
Kabellose Smartphone-Integration über Android Auto und Apple CarPlay
Ein serienmäßiges Infotainmentsystem mit kabelloser Smartphone-Integration klingt erstmal klasse. Die Inhalte des eigenen Smartphones über Android Auto und Apple CarPlay ins Auto zu bringen, funktioniert im Suzuki Swift einfach und zuverlässig. Gerade auf kurzen Strecken ist die kabellose Smartphone-Integration praktisch. Die Mittelkonsole bietet geeignete Ablagen für das Smartphone und gleich mehrere Anschlussmöglichkeiten per USB.
Sitze und Sitzkomfort
Die vorderen Sitze lassen sich über Hebel manuell verstellen. Der Verstellbereich für Lenkrad und Fahrersitz ist ausreichend groß. Der Sitzkomfort ist insgesamt gut. Eine bequeme Sitzposition lässt sich daher schnell finden. Insgesamt sitzt es sich bequem und die Polsterung ist nicht zu weich. Zudem sind der Fahrer- und Beifahrersitz im Bereich der Sitzflächen und der Schulter ausgeformt, so dass ein guter Seitenhalt gegeben ist.
Versteckte Schalter für die Sitzheizung
Ungewöhnlich ist die Einbaulage der Schalter für die Sitzheizung in der Mittelkonsole. Die Sitzheizung lässt sich einstufig aktivieren. Die Heizleistung könnte etwas stärker sein.
Rücksitzbank mit Isofix-Halterungen
Der Zustieg in den Fondbereich ist durch die hinteren beiden Türen sehr bequem. Die Rücksitzbank ist für bis zu drei Personen ausgelegt. Es gibt Dreipunkt-Gurte und verstellbare Kopfstützen. Die äußeren beiden Plätze sind mit Isofix-Haltepunkten ausgestattet, mit denen Kindersitze und Babyschalen sicher fixiert werden können. Die Haltepunkte selbst sind nicht verdeckt und entsprechend leicht erreichbar.
Gute Platzverhältnisse in Reihe Zwei
Die Platzverhältnisse sind für die Fahrzeugklasse vollkommen in Ordnung. Mit der Möglichkeit, auch Kindersitze über die gut erreichbaren Isofix-Halterungen mitzunehmen, ist der Suzuki Swift für Alltagsfahrten familientauglich. Aber auch Erwachsene finden gut Platz. Zumindest in meiner Größen-Liga. Mit meinen 1,75 Metern habe ich bequem mit ausreichend Bein- und Kopffreiheit sitzen können.
Gepäckraum: 265 Liter Kofferraumvolumen
Mit einem Fassungsvermögen von 265 Litern hat der Swift eine für die Kleinwagenklasse übliche und gut nutzbare Größe. Die Ladekante ist schmal, was das Beladen erleichtert. Jedoch gibt es keine ebene Ladefläche oder einen variablen Gepäckraumboden, was aber bei der Größe auch verzichtbar ist.
Wocheneinkäufe sollten keine Herausforderung für den Kleinen darstellen. Auch passen problemlos Getränkekisten oder sperrige Gepäckstücke, wie ein großer Reisekoffer oder ein Kinderwagen, in den Suzuki Swift. Wer mehr vor hat, kann die Rückenlehnen der Rücksitzbank umklappen. Dann wächst das Fassungsvermögen auf bis zu 980 Liter an.
Technische Daten zum Suzuki Swift mit 12-Volt Mild-Hybrid-System
Bei dem im Suzuki Swift verbauten Antrieb handelt es sich um einen sogenannten Mild-Hybrid. Dieses System umfasst den Benzinmotor, der über einen integrierten Startergenerator (ISG), sowie einer Lithium-Ionen-Batterie. Diese Batterie verfügt über eine vergleichsweise kleine Kapazität und ist nicht dafür da, um das Fahrzeug alleine anzutreiben, sondern unterstützt den Verbrennungsmotor beim Starten und Anfahren. Die Energie, die beim Bremsen entsteht – die sogenannte kinetische Energie – wird in elektrische Energie umgewandelt und zurück in der Batterie gespeichert. Bei verbrauchsintensiven Phasen, wie dem Anfahren, sorgt die elektrisch eingesetzten Energie aus dem Mild-Hybrid-System für einen niedrigeren Durchschnittsverbrauch.
Technische Daten | Suzuki Swift 1.2 DUALJET HYBRID |
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Motor | Dreizylinder Ottomotor |
Hubraum | 1.197 ccm |
Kraftstoff | Benzin |
Leistung | 61 kW (82 PS) |
Max. Drehmoment | 112 Nm bei 4.500 U/min. |
Getriebe | 5 Gang Schaltgetriebe |
Antriebsachse | vorne |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung, 0–100 km/h | 12,5 s |
Höchstgeschwindigkeit | 165 km/h |
Verbrauch | 4,4 l/100 km |
Fahreindruck
Was kann man in der Einstiegsklasse von einem heutigen Auto erwarten? Ein günstiges Auto mit kurzen Abmessungen, dazu noch der kleine Motor mit der vergleichsweise geringen Leistung von 82 PS – klingt erstmal ziemlich nüchtern. Doch weit gefehlt! Der kleine Swift zeigt sich aufgeweckt. Ein großer Vorteil ist hier sicherlich sein niedriges Gewicht. Der kernige Motor ist agil und kommt bereits aus niedrigen Touren gut in Schwung.
Sportliches Fahrgefühl
Dazu passen das manuelle 5-Gang-Getriebe, das sich angenehm leicht schalten lässt und die ebenso leichtgängige, aber zielgenaue Lenkung. Zack, in die nächste Querstraße, flott auf die Autobahnauffahrt oder schon flüssig durch die nächste langgezogene Kurve. Fast könnte man meinen, der Swift würde sich auch gut beim nächsten Grand Prix machen. Bis zum echten Racer fehlt es dann doch an etwas mehr Sport-Genen und Power.
Agil, wendig und sehr effizient
Agil genug für die Pole-Position in der Stadt ist er allemal. Die Wendigkeit und die gute Übersicht sind absolut vorbildlich. Und die Parkplatzsuche ist somit auch kein Problem. Mit der Rückfahrkamera können noch die letzten Zentimeter in der noch so kleinen Parklücke rausgeholt werden. Nicht so leicht hingegen ist der Weg zur nächsten Tankstelle. Denn obwohl mich der kleine Swift zum flotten Fahren animiert hat, regte sich die Tankanzeige nicht wirklich. Wirklich überraschend, dass der Testverbrauch bei deutlich unter 5 Litern Benzin auf 100 Kilometern lag.
Preise und Ausstattung
Der Suzuki Swift wird in drei Ausstattungsvarianten angeboten. Die Preise für den Suzuki Swift in der Basisausführung „Club“ beginnen bei 18.900 Euro. Es gibt ausschließlich einen den 1.2 Benziner mit 61 kW (82 PS) mit Frontantrieb und 5-Gang Schaltgetriebe. In den beiden Ausstattungslinien Comfort und Comfort+ gibt es optional ein CVT-Automatikgetriebe (+1.600 Euro) und Allradantrieb (+1.800 Euro). Die Neuwagengarantie bei Suzuki beträgt 3 Jahre bis zu einer Laufleistung von 100.000 Kilometern.
Bei den Lackierungen bietet Suzuki eine umfangreiche Auswahl an Farben. Aufpreisfrei ist ein knalliges Orange. Für die anderen Farben beträgt der Aufpreis zwischen 590 und 1.120 Euro.
Ausstattungsvarianten
Suzuki Swift | Serienausstattung, Highlights |
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Club 18.900 Euro | 15 Zoll Stahlfelgen mit Radzierblenden, LED-Scheinwerfer, Lichtsensor, Rückfahrkamera, Parksensoren hinten, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Klimaanlage Infotainmentsystem mit 9 Zoll Touchscreen |
Comfort 20.400 Euro | zusätzlich/abweichend: 16 Zoll Leichtmetallräder, abgedunkelte hintere Scheiben, Lederlenkrad höhen- und längsverstellbar, Sitzheizung vorne |
Comfort+ 21.100 Euro | zusätzlich/abweichend: 16 Zoll Leichtmetallräder (poliert), Klimaautomatik, Außenspiegel elektrisch anklappbar |
„Schön, dass Suzuki dem Kleinwagen auch in Europa weiterhin treu bleibt und mit dem neuen Swift seine Kompetenz bei kompakten Autos unterstreicht.
Trotz kompaktem Format bietet der Swift ordentliche Platzverhältnisse, auch für das Gepäck. Die klassischen Rundinstrumente und eine logische Bedienstruktur wirken erholsam. Der neue Dreizylinder-Benziner ist zwar, meinen eigenen Tests nach zu urteilen, über 0,5 l / 100 km sparsamer als der Vorgänger mit vier Zylindern – dafür muss man sich aber an den oft knurrigen Unterton gewöhnen.“
– Bernd Conrad, AUTONOTIZEN
Fazit zum neuen Suzuki Swift Dualjet Hybrid
Die Auswahl an bezahlbaren Kleinwagen ist überschaubar. Der neue Suzuki Swift ist nicht nur gut, weil er als einer der wenigen in diesem Segment präsent ist, sondern weil er echt was auf dem Kasten hat! Das multifunktionale Fahrzeug taugt für die Großstadt und Kleinfamilien gleichermaßen. Er punktet mit seiner Vielseitigkeit und er macht zudem richtig Laune! Und das fängt schon beim fairen Preis an. Im Preisbereich um die 20.000 Euro bekommt man ein gut geschnürtes Gesamtpaket. Neben dem niedrigen Anschaffungspreis oder niedrigen Leasingraten trifft dies auch auf den Unterhalt zu. Denn der agile aber kernige Motor bringt nicht nur viel Fahrspaß, sondern ist überraschend sparsam. Und auch wenn ich gerne Elektroauto fahre, zeigt der Suzuki Swift mit seinem sparsamen Benziner, dass es ein vergleichbares Auto mit Elektroantrieb schwer hat.
Einen kleinen Minuspunkt hat sich die lange Reaktionszeit des sonst so guten Infotainmentsystems eingefahren. Das geht wirklich besser.
Kaufempfehlung: Neuer Suzuki Swift bietet gutes Gesamtpaket
Mit dem neuen Suzuki Swift hat man prinzipiell eine gute Wahl getroffen. Zwar ist die Basisausstattung „Club“ bereits üppig ausgestattet, jedoch empfiehlt es sich, die mittlere oder die höchste Ausstattungslinie zu wählen, damit es definitiv an nichts fehlt. Zwar springt man so leicht über die 20.000 Euro-Marke, macht aber den keinen Suzuki Swift zu einem wirklich vollwertiges Auto, das nicht nur die Rolle als Zweitwagen spielen muss.
Video-Empfehlung: Suzuki Swift bei AUTONOTIZEN
Eine weitere Meinung zum Suzuki Swift gibt es auf dem YouTube-Kanal AUTONOTIZEN. In diesem Video-Review zeigt Bernd Conrad ausführlich die Allrad-Version des Kleinwagen.