Daniel Przygoda
Audi, Fahrbericht

Style in the City: Der Audi Q2 im Fahrbericht

Individuell, gutaussehend, modern. Der Audi Q2 möchte unsere Großstädte bunter machen und Evoque, Countryman & Co. die Show stehlen. Wir sind den kompakten Crossover gefahren.

Wow, da hat sich Audi was getraut und ein komplett neues Modell ins Modellprogramm genommen. Nun ja, zwar haben die Ingolstädter mit dem Q2 nicht das Rad neu erfunden aber sie haben den Nerv der Zeit getroffen. Der neue Kompakt-SUV tritt modern auf und überrascht mit einem eigenständigen Design. Sein Auftrag: die Herzen einiger Großstädter zu brechen. Darunter mit Sicherheit auch einige Mini-Fans. Denn der Q2 ist mindestens genauso stylish und individuell. Und er kann zudem noch einiges besser. Doch dazu später mehr.

Audi Q2

Außendesign

Wie schon erwähnt, gehört der Audi Q2 absolut nicht ins Gelände sondern möchte mit seiner schicken Optik im urbanen Umfeld auffallen. Das Design ist eigenständig und so ist der Q2 sofort als solcher zu erkennen. Besondere auffällig die farblich abgesetzte C-Säule, die es nur bei diesem Audi gibt. Von seinen größeren Brüdern Q3 und Q5 unterscheidet er sich daher deutlich. Knallige Farben dürfen es auch sein, wie das Vegasgelb unseres Testwagens.

Daniel Przygoda

Innenraum

Jetzt aber rein! Der Einstieg ist schon mal sehr angenehm. Da die Sitzposition etwas höher ist, gleitet man gut auf die Polster der sehr bequemen und Sitze. Den Fahrer begrüßt ein nicht ganz unbekannter Innenraum. Wer schon mal im neuen Audi A3 gefahren ist, wird hier ganz schnell zurechtkommen. Und auch wenn nicht, braucht es kaum Zeit um sich hier einzugewöhnen. Hier herrscht nämlich eine Audi-typische Ordnung. Kein Tastenwirrwarr, alles ist logisch und durchdacht angeordnet. Bei der Verarbeitung und den verwendeten Materialien wird man ebenfalls nicht enttäuscht.

Wie auch in anderen Audi-Modellen gibt es auch hier das MMI-Bediensystem. Über ein Dreh-Drück-Rad lassen sich im Menü Einstellungen vornehmen. Das Menü wird auf einem schlanken 8,3 Zoll großen Display angezeigt, dass sich mittig auf dem Armaturenbrett befindet. Es lässt sich auch einfahren, wobei es eigentlich immer gebraucht wird. Eine Touch-Funktion hat der Monitor zwar nicht, dafür aber das MMI-Bedienrad mit einer Touchpad-Oberfläche. Auf diesem können Zeicheneingaben für Navigationssystem oder Adressbuch ganz einfach mit dem Finger durchgeführt werden. Das System erkennt gezeichnete Zeichen sehr zuverlässig. Wer seine Hände lieber am Lenkrad behält, kann auch die Sprachsteuerung nutzen, die über einen Knopf auf dem Lenkrad aktiviert wird. Auch diese funktioniert gut und erkennt Befehle zuverlässig. Wer in der zweiten Sitzreihe platz nimmt, freut sich über gute Platzverhältnisse. Auch der Gepäckraum eignet sich mit seinen 405 Litern für ausgiebige Shopping-Touren und hat sogar mehr Platz als beispielsweise der Audi A3 Sportback (380 Liter).

Armaturenbrett

Konnektivität

Wer viel Wert auf eine gute Smartphone-Anbindung setzt, wird sich über die viele Multimediafunktionen im Q2 freuen. Neben Freisprechen und Musik-Streaming über Bluetooth lassen sich Smartphones über Apple CarPlay und Android Auto koppeln. Hierzu muss aber ein USB-Kabel verwendet werden. Ausgewählte Inhalte und Apps lassen sich so bequem auf den Fahrzeugdisplays darstellen über die Fahrzeugbedienelemente steuern. Die Sprachsteuerung funktioniert tadellos. Kurznachrichten können bequem diktiert werden.

Smartphones können in der Audi Phone Box abgelegt werden. Diese unscheinbare Ablageschale in der Mittelarmlehne verfügt eine Anbindung mit der externen Fahrzeugantenne. Dadurch verbessert sich die Sende-/Empfangsleistung des eigenen Smartphones. Neben einer besseren Sprachqualität schont es auch die Akku-Leistung. Apropos Akku… Wer ein Smartphone mit sogenannten QI-Standard besitzt kann über die Audi Phone-Box kabellos laden. Kompatible Modelle mit Induktionsladung sind Beispielsweise das Samsung Galaxy S7, einige Nokia Lumia-Modelle oder das LG G3. Nutzer eines iPhones können bislang nicht diese Funktion nutzen. Dennoch gibt es auch hier die Möglichkeit die Wireless-Charging-Funktion nachzurüsten. Ein Besuch bei einem Schwedischen Möbelhaus kann bei diesem Problem für Abhilfe sorgen. Ikea bietet nämlich Schutzhüllen für iPhone 5 und 6 sowie das Samsung S5 an. Je nach Modell liegen die Preise zwischen 12,99 und 22,99 Euro.

Daniel Przygoda, Apple CarPlay

Assistenzsysteme

Bei der Sicherheitsausstattung gibt es den Bremsassistenten Audi pre sense front serienmäßig. Das System erkennt vorausfahrende Fahrzeuge und Fußgänger. Bei einer drohenden Kollision, wird der Fahrer akustisch und optisch gewarnt. Gegebenenfalls kann das Audi pre sense auch eigenständig eine Vollbremsung durchführen.

Ein tolles Feature ist der Stauassistent. Bei Stopp-and-Go-Verkehr orientiert es sich am vorausfahrenden Fahrzeug und ermöglicht dem Fahrer teilautonomes Fahren bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h. Das System kann sogar bis zum Stillstand abbremsen und selbstständig anfahren. Bei höheren Geschwindigkeiten erkennt der Audi active lane assist Fahrbahnmarkierungen und unterstützt den Fahrer bei gegebenenfalls durch leichte Lenkeingriffe. Weitere Optionen wie eine Verkehrszeichenerkennung oder eine Einparkhilfe sind ebenfalls verfügbar.

Audi Q2

Individualität

Q wie Qual der Wahl! Denn in Sachen Felgen, Farben und Dekoren kann man sich beim Q2 richtig austoben. Beim Außen- und Innendesign kann man zwischen zwei Optionspaketen „Q2 sport“ und „Q2 design wählen und so das Grundlayout bestimmen. Des Weiteren gibt es insgesamt mehr als fünf Millionen unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten. Die Räder fangen bei 16 Zoll an und gehen bis hin zu 19 Zoll. Die Farbpalette bei den Außenlackierungen umfasst 11 Uni- und Metallic-Lacke. Wer trotzdem nicht fündig werden sollte, kann das Audi-eigene Individualisierungsprogramm Audi exclusive nutzen und einen ganz persönlichen Farbton wählen. Das neue Auto in derselben Farbe wie der Lieblings-Nagellack – das wäre doch auch mal was, oder?

Audi Q2

Ausstattungshighlights

Technikfans kommen hier auch auf ihre Kosten. Besonders spannend ist die volldigitale Tacho-Einheit Audi virtual cockpit. Analoge Tachonadeln sind dann passé. Stattdessen lassen sich relevante Infos wie Geschwindigkeit aber auch Navikarten auf Google Earth in dem 12,3 Zoll großen Kombiinstrument individuell darstellen. Des Weiteren gibt es ein Head-up-Display, das alle wichtigen Informationen ins direkte Sichtfeld des Fahrers bringt. Wer guten Sound auf die Ohren möchte, wählt die Audioanlage von Bang & Olufsen, denn die ist wirklich empfehlenswert! Zu den weiteren Ausstattungshighlights gehören unter anderem das MMI-Navigationssystem mit Internetanbindung und WLAN-Hotspot sowie LED-Scheinwerfer. Dynamische Blinklichter im Heck – wie man sie aus anderen Audi-Modellen kennt – sind ebenfalls verfügbar.

Virtual Cockpit

Antrieb

Die Motorenpalette des Q2 umfasst insgesamt fünf Motoren. Der Einstiegsbenziner – ein Dreizylinder mit 1.0 Liter Hubraum leistet 85 kW/116 PS. Der stärkere Vierzylinder hat 110 kW/150 PS. Beide sind optional mit einem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe bestellbar. Die Dieselmodelle leisten ebenfalls 85 kW/116 PS und 110 kW/150 PS. Die Top-Motorisierung, ein 2.0 TDI quattro, hat 140 kW/190 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmeter. Und wie von Audi zu erwarten, wird die Auswahl bei Zeiten größer. Luft nach oben gibt es ja noch!

Technik

Fahreindruck

Audi verspricht beim Q2 Go-Kart-Feeling. Nun ja, sportliche Optik macht noch keinen Kurvenräuber. Zwar ist die Lenkung sehr sportlich und direkt ausgelegt, doch kommt beim Fahrverhalten kein wirkliches Go-Kart-Feeling auf. Hier sind es schließlich schon einige Zentimeter mehr, die man über dem Asphalt sitzt. Fahrerisch macht der Crossover dennoch eine Menge Spaß. Obwohl das Fahrwerk durchaus etwas straffer ausgelegt ist, vermittelt es eher Komfort. Das gilt ebenso für die Sitzposition, die SUV-typisch etwas höher ist und den Fahrer mit einer guten Übersicht belohnt. Die Lenkradposition und die Sitze lassen sich gut einstellen, so dass man schnell seine optimale Sitzposition findet. Für Normal gewachsene Menschen bieten die normalen Sitze einen guten Seitenhalt, jedoch sind sie für schmale Fahrer nicht optimal konkurriert. Besser sind da die Sportsitze. Vor allem im Schulter- und Rückenbereich sind die Optionssitze besser konturiert und bieten zudem zusätzliche Einstellmöglichkeiten.

Preise und Ausstattung

In der Basisausstattung mit einem 85 kW/116 PS starken Dreizylinder TFSi Benziner starten die Preise bei 22.900 Euro in Deutschland. Für den gleich starken Einstiegsdiesel werden mindestens 25.850 Euro fällig. Lohnenswert – vor allem in der Stadt – ist das effiziente 7-Gang S tronic Doppelkupplungsgetriebe (+2.000 Euro), das sich auch über Schaltwippen am Lenkrad bedienen lässt. Allradantrieb gibt es vorerst nur bei den stärkeren Diesel-Motoren und nur in Verbindung mit der S tronic.

Daniel Przygoda

Wettbewerber

Wirklich kategorisieren lässt sich der Audi Q2 nur schwer, denn so wirklich mag er nicht in eine Schublade gesteckt werden. Bei Größe und Preis bewegt sich das kompakte Crossovermodell im Umfeld von BMW X2 und Mercedes GLA. Doch was den Style-Faktor angeht, wildert der Q2 im Revier von ganz anderen Großstadtschönheiten, wie beispielsweise Land Rover Evoque, den Mini-Modellen & Co.

Daniel Przygoda

Fazit

Für mich ist der Audi Q2 ein echtes Highlight! Warum? Weil Audi ein junges eigenständiges Auto auf die Räder gestellt hat, bei dem in Sachen Qualität und Technik keine Kompromisse eingegangen wird.

Weitere Meinungen

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Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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