Der Cupra Born ist das erste vollelektrische Modell der jungen Volkswagen-Tochter. Mit seinem sportlichen Styling zielt Cupra auf eine junge Kundschaft. Mit der großen Batterie will der kompakte Stromer nicht nur sportlich, sondern auch ausdauernd sein. Wie gut ist der Cupra Born wirklich?
Cupra – Temperamentvolle Marke mit Motorsport-Wurzeln
Cupra ist die neue Performance-Marke aus dem Volkswagen-Konzern. Ihre Wurzeln hat Cupra in Spanien, genauer gesagt bei Seat. Die Motorsportaktivitäten und auch die Bezeichnung für besonders sportliche Fahrzeuge trugen den Zusatz Cupra. Nun ist Cupra eine eigene Marke.
Cupra Born
Der Cupra Born ist eine kompaktes Fahrzeug, welches ausschließlich mit Elektroantrieb gibt. Wie schon erwähnt, ist dies ein Produkt aus dem Volkswagenkonzern. Die technische Basis teilt sich der Cupra Born mit dem Volkswagen ID.3, mit dem er auch gemeinsam in Zwickau produziert wird. Rein optisch erkennt man die Verwandtschaft. Zwillinge sind sie aber nicht – zumindest keine eineiigen. Der ID.3 tritt eher Volkswagen-typisch zurückhaltend auf. Eine ruhige Linienführung und schlichtes Design außen und ein dezenter Innenraum sind die Erkennungsmerkmale.
Maße und Gewichte
Maße und Gewichte | Cupra Born |
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Maße | |
Länge | 4,33 m |
Breite | 1,81–2,07 m |
Höhe | 1,54 m |
Wendekreis | 10,15 m |
Gewichte | |
Leergewicht | 1.950 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 2.300 kg |
Temperamentvolles Design
Beim Cupra Born ist da schon deutlich mehr Temperament im Spiel. Das Lichtdesign mit den den schnittigen Voll-LED-Scheinwerfer an der Front und das durchgezogene Leucht-Band am Heck machen deutlich mehr her. Hinzu kommen noch die optionalen 20 Zoll Leichtmetallräder. Die glanzgedrehten Räder sind ein absoluter Augenschmaus!
Cupra-typisch: Akzentfarbe Kupfer
Je länger ich die für Cupra typischen Akzentfarbe sehe, desto besser gefällt sie mir. Anfangs war es etwas ungewohnt und fast befremdlich. Aber die kupfernen Farbakzente sind nicht nur ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal, sondern auch ziemlich modern. Im Cupra Born zieht sich die Akzentfarbe von vorne nach hinten und von außen nach innen durchgehend fort.
Schnittige Linienführung
Auch bei der Linienführung präsentiert sich der Cupra Born mit einem stimmigen Designkonzept. Sportlich temperamentvoll ist die DNA der Marke Cupra, die ihre Wurzeln im Motorsport hat. Und genau das blitzt an jeder Ecke hervor. Große Räder, die Karosserie mit ihren kurzen Überhängen und ein Diffusor, der das Unterboden am Heck ziert. Sportlich Sportlich und dabei sind wir noch gar nicht losgefahren.
Innenraum mit gelungenem Materialmix und Farbdesign
Auch im Innenraum geht es heiß her. Und das liegt nicht an den beheizbaren Sitzen und dem Lenkrad. Cupra greift hier das Farbthema Kupfer auf. Wie schon außen, werden auch innen farbliche Akzente gesetzt. Eingefasste Lüftungsdüsen, Ziernähte – das Dekor im Cupra Born zieht sich durch das komplette Fahrzeug. Aber auch das muss man mögen. Zum Kupferfarbton gibt es keine Alternative.
Sportliche Integralsitze mit viel Komfort, Massagefunktion und ordentlichem Seitenhalt
Meinem Geschmack trifft der Born. Ganz besonders angetan bin ich von den exzellenten Sitzen. Hierbei handelt es sich um Sport-Integralsitze. Die Kopfstützen sind hierbei in die Rückenlehnen integriert. Einstellen lässt sich im Kopfbereich daher nichts. Dennoch ist der Sitzkomfort besonders gut. Der Seitenhalt für Oberschenkel, Taille und Schulter ist super. Die Sitze sind schön schmal geschnitten. Über eine elektrische Verstellmöglichkeit direkt am Sitz, lassen die sich schnell anpassen. Zusätzlich lässt sich die Oberschenkelauflage manuell ausziehen. Besonders entspannt auf längeren Fahrten. Noch entspannter ist jedoch die Massagefunktion. Mit einer Sitzung im Massagesalon ist es nicht zu vergleichen. Einen hohen Komfortgewinn bringt sie dennoch, dass dass ich sie des Öfteren in Anspruch genommen habe. Nach ein paar Minuten deaktiviert sich jedoch die Funktion. Will man mehr, wird das Entspannungsprogramm von Neuem gestartet.
Platz für zwei in Reihe zwei
Auf der Rücksitzbank muss man auf diese Luxus-Funktionen verzichten. Stattdessen gibt es aber reichlich Platz. Die Beinfreiheit ist üppig. Der Testwagen verfügte über eine Sitzkonfiguration mit zwei Plätzen auf der Rücksitzbank. Zwischen den beiden Plätzen gibt es eine Vertiefung mit Anlagemöglichkeit. Zusätzlich lässt sich eine Mittelarmlehne mit integriertem Becherhalter und Durchreiche in den Kofferraum runterklappen. Separate Lüftungsdüsen geschweigen denn eine Temperaturregelung fehlt hinten komplett. Dafür gibt es aber zwei USB-C Anschlüsse zum Laden von Smartphone, Tablet oder anderen Kleingeräten. Für die kleinen Mitfahrer gibt es neben dem Beifahrersitz auf den beiden hinteren Plätzen gut erreichbare ISOFIX-Halterungen zur sicheren Fixierung von Kindersitzen.
Infotainmentsystem mit ausbaufähiger Performance
Designtechnisch ging Cupra beim Born in die Vollen. Gleichzeitig wurde im Innenraum an physische Bedienelemente gespart. Knöpfchen und Drehregler gibt es hier so gut wie keine. Der Großteil der Funktionen wird über den 12 Zoll großen Touchscreen gesteuert. Der Menüaufbau ist gelungen und man gelangt zu großen Teilen direkt zu den gesuchten Funktionen. Auch wenn ich persönlich das klassische und ablenkungsfreie Bedienkonzept mit Tasten und Drehreglern bevorzuge, kam ich größtenteils gut zurecht.
Was jedoch ein echter Nerv-Faktor war, ist die teilweise lange Ladezeit und die die verzögerte Reaktionszeit. Einzelne Funktionen, wie die Sprachsteuerung waren erst einige Minuten nach Fahrzeugstart verfügbar. Zuverlässig und Stabil lief es auch nicht immer.
Erweiterte Smartphone-Integration mit Android Auto und Apple CarPlay
Dabei bietet das Infotainmentsystem einen hohen Funktionsumfang. Ein integriertes Navigationssystem mit Live-Verkehrsdaten, sowie eine Smartphone-Integration für Android- und iPhone-Geräte.
Kofferraum: Praktikabel mit hohem Nutzwert
Der Kofferraum des Cupra Born hat mit einem Fassungsvermögen von 385 Litern eine gute Größe. Der Öffnungsbereich sowie die Ladekante und -höhe sind so dimensioniert, dass einfaches Beladen möglich ist. Da die Rücksitzbank geteilt umklappbar ist, lässt sich der Laderaum variabel nutzen und auf bis zu 1.267 Liter vergrößern. Vorteilhaft ist die dadurch entstehende übergangsfreie Ladefläche.
Wer Ladekabel dabei haben möchte, kann dieses in einem Staufach im Kofferraum mitnehmen. Der doppelte Ladeboden bietet genügend Platz. Ist der Kofferraum jedoch voll beladen, ist die Erreichbarkeit eingeschränkt. Je nach Witterung ist die Aufbewahrung im Fahrzeuginneren nicht optimal. Einen zweiten Stauraum, wie es einige Fahrzeuge beispielsweise unter der Fronthaube haben, hat der Cupra Born leider nicht.
Technische Daten zum Cupra Born
Technische Daten | Cupra Born |
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Motor | Permanentmagneterregte Synchronmaschine (PSM) |
Antriebsart | Heckantrieb |
Leistung | 170 kW (231 PS) |
Drehmoment | 310 Nm |
Batterie | Li-Ion |
Batterie-Kapazität, brutto/netto | 82 kWh/77 kWh |
Ladeleistung, maximal | 170 kW |
Fahreindruck: So fährt sich der Cupra Born
So wie der Cupra Born aussieht, so fährt er auch. Sportlich und stets auf Zack! Der drehmomentstarke Boost macht Laune. Die 310 Newtonmeter sind jederzeit abrufbar. Der auf die Hinterachse gelegte Antrieb bringt nicht nur eine bessere Fahrperformance, sondern hält die Lenkung frei von Antriebseinflüssen, was sehr angenehm ist. Die Lenkcharakteristik ist insgesamt eher komfortbetont, ohne indirekt zu sein. genau das richtige für den Alltag und die Langstrecke. Selbes gilt für das Fahrwerk. Durch den langen Radstand und den niedrigen Schwerpunkt liegt die Karosserie satt auf der Straße. Schlechte Fahrbahnoberflächen bügelt der Cupra gekonnt etwas glatter. Man braucht also keine Angst haben, dass einem die Plomben rausgedrückt werden. Die winterlichen Temperaturen trieben meinen Realverbrauch hoch. Fahrten unter 20 kWh waren nur schwer umzusetzen. Die Werksangabe liegt bei 15 kWh.
Fahrleistungen
Fahrleistungen | Cupra Born |
---|---|
Beschleunigung 0–100 km/h | 6,6 s |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h |
Verbrauch (WLTP), kombiniert | 15,7 kWh/100 km |
Reichweite (WLTP), kombiniert | 522 km |
Ladeleistung
Ladetyp | Abgegebene Leistung | Ladezeit |
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Wallbox, Ladestation (AC) | 11 kW 0–100 % | 7:30 h |
Schnellladestation (DC) | 170 kW 5–80 % | 0:30 h |
Preise und Serienausstattung für den Cupra Born
Der Cupra Born ist in zwei Motorisierungen und Heckradantrieb verfügbar. Die Einstiegsversion hat ein Leistung von 150 kW (204 PS) und eine 58 kWh große Batterie verbaut, die eine Reichweite von bis zu 427 Kilometer (kombiniert nach WLTP) ermöglicht. Die Preise beginnen bei knapp unter 40.000 Euro. Zur umfangreichen Serienausstattung gehören unter anderem 18 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, Parksensoren vorne und hinten, elektrisch einstellbare und anklappbare Außenspiegel, schlüsselloses Zugangssystem, Lichtsensor, Regensensor, automatisch abblendender Innenspiegel, 2-Zonen Klimaautomatik mit Standklimatisierung, ein 5,3 Zoll großes volldigitales Kombiinstrument, Infotainmentsystem mit Bluetooth-Schnittstelle, Android Auto und Apple CarPlay.
Die stärkere Version hat 170 kW (231 PS) und verfügt über die selbe Batterie. Darüber hinaus gibt es noch eine größere Batterie mit 77 kWh, über die auch der hier gezeigte Testwagen verfügt.
Testwagen-Ausstattung: Cupra Born 170 kW, 77 kWh
Der Testwagen stammt aus dem Modelljahr 2023 mit der Lackierung Quasar Grey verfügt über die große 77 kWh und hat einen Basispreis von 44.300 Euro. Mit der Sonderausstattung beträgt der Gesamtpreis des Testwagens 53.812 Euro. Die Extras umfassen unter anderem die 20 Zoll großen Leichtmetallräder, Augmented Reality Head-up-Display, Beats Soundsystem, und eine Wärmepumpe.
Fazit zum Cupra Born
Mit dem Cupra Born legt man definitiv einen stilsicheren und sportlichen Auftritt hin. Das tolle Design und die vielen Cupra-Details gefallen mir sehr gut. Weniger gut das Infotainmentsystem, welches die Laune an dem sonst so tollen Fahrzeug trübt. Fahrtechnisch liefert der Cupra Born nämlich das, was man optisch von ihm erwartet. Ein direktes ansprechverhalten und sein hohes Drehmoment bringen Fahrfreude. Der Verbrauch im Winter hätte niedriger sein können. Aber mit der großen Batterie ist die Reichweite immer noch ordentlich. Zusammen mit der guten Ladeperformance ist man mit dem Cupra gut und vor allem komfortabel auf der Langstrecke unterwegs.