Sportliches Fahrverhalten und dynamischer Antrieb im ORA Funky Cat GT (Daniel Przygoda); Foto: Harald Dawo
Fahrbericht, Modellvorstellung, ORA GWM

ORA Funky Cat GT – Die Elektro-Katze im Sport-Outfit

Der ORA Funky Cat GT ist die Top-Version des Elektro-Newcomers ORA Motor. Das GT-Kürzel bringt nicht nur die maximale Ausstattung sondern auch eine sportliche Verpackung mit Spoilern, Lufteinlässen und Carbon-Look. Aus der sonst so niedlichen Elektro-Katze wird optisch ein richtiger Muskel-Kater. Wie überzeugend ist das Gesamtpaket und fährt sich der Funky Cat GT auch sportlicher?

ORA Funky Cat GT

Sportliches Heck: ORA Funky Cat GT mit Heckdiffusor und Radhausverkleidung im Carbon-Look

GT – die sportliche Top-Version des Funky Cat

Das Kürzel „GT“ kommt bei vielen Automodellen zum Einsatz und ist ein Synonym für Sportlichkeit. So auch beim ORA Funky Cat GT. Hier steht das GT für die sportliche und gleichzeitig höchste Ausstattungsvariante. Der GT ist zudem mit der größeren der beiden für den Funky Cat verfügbaren Batterien ausgestattet. Damit soll das fünftürige Kompaktfahrzeug mit dem 126 kW (171 PS) starken Elektromotor und Frontantrieb bis zu 400 Kilometern schaffen.

Autotester Daniel Przygoda mit dem neuen ORA Funky Cat GT

GWM ORA – Newcomer aus China und Kooperationspartner der BMW Group

Das kompakte Elektrofahrzeug ORA Funky Cat stammt vom chinesischen Automobilhersteller Great Wall Motor (GWM). Neben ORA gehört auch die Luxus-Marke WEY dazu. Seit 2020 wird er unter dem Namen Ora Haomao in China angeboten. Haomao bedeutet ins Deutsch übersetzt „gute Katze“. Seit ein paar Monaten ist dieses Modell als ORA Funky Cat auch auf dem Deutschen Markt erhältlich. Hierzulande wurde also aus der „guten Katze“ eine „irre Katze“.

ORA GWM (Great Wall Motor) Logo Automobilhersteller

Dass es eine engere Verbindung nach Deutschland gibt, besteht nicht nur von ungefähr. Denn die BMW Group ist seit 2018 ein Kooperationspartner von Grat Wall Motor. Beide Konzerne haben sich bei der Entwicklung der technischen Plattform für ein kompaktes Elektrofahrzeug zusammengetan. Das Ergebnis sind der ORA Funky Cat und der Nachfolger des Mini. Beide Modelle werden in China bei Great Wall Motor produziert

Niedlich? Sportliches Design mit Felgen, Spoiler & Co.

Der sportliche GT-Dress fällt nicht gerade Dezent aus: große Lüftungsgitter an der Front mit roten Akzentstreifen im Stoßfänger, schwarze Radhausverkleidung, 18 Zoll Leichtmetallräder und ein großer Spoiler am Heck, der stolz ein GT-Logo trägt. Im Vergleich zum normalen Funky Cat, hat der GT ist hier nicht mehr viel Niedlichkeit übrig. Die Elektro-Katze wird in der GT-Version zum Muskel-Kater! Zumindest optisch.

Video: Meine Highlights zum ORA Funky Cat GT

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Mehr Informationen

Maße und Gewichte

Maße und GewichteORA Funky Cat GT
Länge4,26 m
Breite1,85 m
Höhe1,61 m
Leergewicht1.655 kg
Zulässiges Gesamtgewicht1.970 kg

Digitaler Innenraum mit einem Hauch Retro

Keine graue Cockpit-Wüste in Klavierglanzoptik, sondern durchgestylt und mit einem sehr frischen Fahrzeuginnenraum überrascht der ORA Funky Cat. Ein abwechslungsreicher Materialmix mit roten Farbakzenten peppt das Interieur auf. Sehr cool sind vor allem die roten Sicherheitsgurte. Die sind aus meiner Sicht sehr gelungen und sorgen für eine Extraportion Sportlichkeit. Ein insgesamt sehr spannendes, individuelles und keinesfalls langweiliges Styling. Auch der Qualitätseindruck überzeugt. Bei den Materialien gibt es keine Beanstandungen. Alles wirkt sehr solide, haptisch angenehm und ist sauber verarbeitet.

Glas-Panoramadach mit Blick in den Fahrzeuginnenraum des ORA Funky Cat GT (Modelljahr 2024)

Wie schon erwähnt, ist der ORA Funky Cat nicht mit einer übermäßigen Schalterlandschaft ausgekleidet. Die Bedienelemente sind aufs wesentliche reduziert. Ausgleichen soll dies eine wirklich gut funktionierende Sprachsteuerung. Ins Auge stehen aber die Kippschalter in der Mitte des Armaturenbretts, Retro-Feeling durch den Innenraum wehen und ein kleines bisschen an den Mini erinnern.

Zwei Displays und eine intelligente Sprachsteuerung

Neben einem Hauch Retro steht der Funky Cat vor allem für moderne Technik. Mit gleich zwei 10,25 Zoll große Displays ist er ausgestattet. Neben der Steuerung über das Multifunktionslenkrad und die Touchfunktion liegt der Fokus beim ORA Funky Cat auf die Spracheingabe. Diese ist lernfähig, was bedeutet, dass sie sich auf den Fahrer einstellt und durch die Onlineanbindung kontinuierlich verbessert. Sie reagiert nicht nur auf exakte Sprachbefehle, sondern versteht auch Befehle aus dem Kontext und reagiert dabei wie ein guter Beifahrer, der auch mitdenkt. Diesem digitalen Beifahrer darf man sogar einen eigenen Namen geben.

Armaturenbrett in schwarz-rot

Luxus für für Fahrer und Beifahrer: Sitze mit Massagefunktion

Für das Wohlbefinden an Bord ist Komfort wohl eines der wichtigsten Aspekte. Dazu gehören auf jeden Fall die Sitze. Die sehen nicht nur sportlich aus, sondern bieten auch guten Seitenhalt. Sie unterscheiden sich optisch nur leicht vom normalen Funky Cat. Neben anderen Polstern gibt es rote Sicherheitsgurte und aufgestickte GT-Logos in den Kopfstützen. Funktional punkten die vorderen Site über eine elektrische Verstellbarkeit, sowie eine mehrstufige Sitzheizung, Sitzlüftung und sogar eine Massagefunktion.

Massagesitze im ORA Funky Cat GT: Die Massagefunktion kann über den Touchscreen eingestellt werden

Rücksitzbank mit viel Platz und guter Erreichbarkeit für Kindersitze

Im Fond muss man jedoch auf solche Annehmlichkeiten verzichten. Dafür gibt es für diese Fahrzeugklasse großzügige Platzverhältnisse. Lüftungsdüsen sucht man jedoch vergebens. Dafür gibt es aber einen eigenen USB-Anschluss (USB Typ A), um ein Smartphone, Tablet oder ähnliches aufzuladen. Für die Befestigung von Kindersitzen und Babyschalen verfügen die äußeren beiden Plätze der Rücksitzbank über ISOFIX-Halterungen. Diese sind günstig platziert und sind leicht erreichbar.

Kofferraum

Die elektrische Heckklappe mit dem spacigen LED-Leuchtband und dem sportlichen und nicht gerade kleinen GT-Spoiler verbirgt einen mit 228 Litern fassenden und nicht sehr großen Kofferraum. Die hohe Ladekante ist ebenfalls nicht sonderlich praktikabel wenn es um das Beladen von großen und sperrigen Gepäckstücken geht. Der Funky Cat ist eher für die kleinen und leichten Dinge geeignet. Wenn doch mal etwas größeres mit soll, kann durch Umlegen der geteilten Rücksitzbank die Ladefläche auf bis zu 858 Liter erweitern. Unter dem Kofferraumboden findet sich zudem noch eine Ablagemöglichkeit für ein Ladekabel, sowie ein Pannenset. Unter der vorderen Karosserieklappe ist leider kein separater Stauraum. Der Platz ist ausschließlich der Technik vorbehalten.

Kofferraum des ORA Funky Cat GT; Kofferraumvolumen beträgt 228 Liter

Antrieb und Technik

Technische DatenORA Funky Cat GT
Motorleistung126 kW (171 PS)
Drehmoment250 Nm
Beschleunigung, 0–100 km/h8,2 s
Höchstgeschwindigkeit160 km/h
BatterieTernäre Lithium
Batteriekapazität, brutto/netto63,1/59,3 kWh
Stromverbrauch, kombiniert16,8 kWh/100 km
Reichweite (WLTP)400 km

Reichweite und Ladeleistung

Flott auf der Straße, gemächlich an der Ladesäule: Der ORA Funky Cat braucht an der Schnellladesäule mit einer maximalen Ladeleistung von 67 kWh etwas länger. Eine gute dreiviertel Stunde muss man für Ladestopps einplanen, damit die Batterien wieder auf 80 Prozent sind. Damit ist der ORA keine lahme Ente aber das geht auch schneller.

Die Wechselstromladung – beispielsweise an der heimischen Wallbox – dauert sechseinhalb Stunden. So ist der ORA Funky Cat locker über Nacht wieder vollgeladen. Das Typ2-Ladekabel hierfür gehört zur Serienausstattung. Die maximale Reichweite für den GT beträgt 400 Kilometer.

Funky GT Fahrverhalten; Foto: Harald Dawo

Ladegeschwindigkeit

Lade-TypLade-LeistungKapazitätLade-Zeit (h:mm)
Wechselstrom-Schnelllader, AC
Typ2-Stecker, Icon
11 kW0–100 %6:30
Gleichstrom-Schnelllader, DC
CCS-Stecker, Icon
67 kW15–80 %0:48

ORA Funky Cat startet bei 38.990 Euro mit umfangreicher Serienausstattung

Wer auf das GT verzichten kann, kann bereits ab 38.990 Euro losfahren. Soviel kostet die Basisversion ORA Funky Cat 300. Dieser verfügt über die kleinere 48 kWh Batterie mit einer Reichweite von 310 Kilometern. Die Serienausstattung ist bereits ziemlich umfangreich und umfasst unter anderem 18 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, Parksensoren hinten, Lichtsensor, Klimaautomatik, Kunstleder-Polster, Infotainmentsystem mit digitalem Radioempfang (DAB+), Bluetooth- und USB-Schnittstellen und integriertem Navigationssystem.

Sicherheit und Assistenzsysteme: Platz 1 und 5 Sterne im Euro NCAP Test

Bei den Fahrerassistenzsystemen sind ein Kamerasystem mit 360 Grad Ansicht, Totwinkelwarner (BSD), ein kamerabasierter Aufmerksamkeits- und Müdigkeitsassistent, adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelanlage (ACC) mit Spurhalteassistent (LKA), Stauassistent (TJA), Querverkehrassistent hinten mit Notbremsfunktion (RCTA-B), sowie ein Fernlichtassistent mit dabei. Mit dieser umfangreichen Palette an Sicherheitssystemen legt der ORA Funky Cat die Messlatte hoch. Im Euro NCAP Test holte er 5 Sterne und schnitt in seiner Fahrzeugklasse als bestes Fahrzeug seiner Klasse ab.

Mehr Reichweite mit der 63 kWh Batterie

Für den ORA Funky Cat 400 Pro werden mindestens 44.490 Euro fällig. Der hier getestete GT kostet 49.490 Euro.

Sportliche Optik und maximale Ausstattung: Der ORA Funky Cat GT ab 49.490 Euro

Der ORA Cat GT ist in den fünf Farben Grau, Weiß, Blau, Rot und Schwaz erhältlich, wobei die das Grau (Meteorite Grey Solid) exklusiv der GT-Variante vorenthalten und aufpreisfrei ist. Für die anderen Lackierungen werden zusätzlich 690 Euro fällig. Verbaut ist eine 63 kWh große Batterie. Die Werksangabe für die Reichweite ist mit 400 Kilometern angegeben.

Auto-Journalist Daniel Przygoda testet den chinesischen ORA Funky Cat GT; Foto: Harald Dawo

Ausstattung bei der GT-Variante

Für die Top-Version der Funky Cat Baureihe zeichnet sich im Exterieur unter anderem durch speziell designte 18 Zoll Leichtmetallräder mit roten Akzenten, eine schwarze Radlaufverbreiterung, sowie Stoßfänger mit größeren Lufteinlässen und Dachspoiler im GT-Design aus. Das Interieur ist an der speziellen GT-Polsterung aus schwarzen Kunstleder zu erkennen. Eine weitere Besonderheit des GT ist der Launch-Control-Modus zum schnellen Sprint. Bei den Fahrerassistenzsystemen gibt es zusätzlich einen Autobahnassistenten (HWA) und einen Querverkehrsassistenten mit Notbremsfunktion (FCTA-B).

Mein Fazit zum ORA Funky Cat GT

Der ORA Funky Cat ist ein Zugewinn auf unserer Straß und sticht nicht nur mit seinem einzigartigen Design hervor. Die GT-Version bietet das volle Funky-Cat-Programm im Sport-Dress. Ich persönlich hätte mir auch ein sportlicheren Antrieb im Vergleich zu den normalen Funky-Cat->Varianten gewünscht. Dennoch ist der GT ein gelungenes aber auch preisspieliges Modell, welches man sich leisten möchte. Die 5.000 Euro günstigere Pro-Version bietet die vernünftigere Alternative und verzichtet dabei auf ein paar Luxus-Gadgets.

Daniel Przygoda testet den neuen Funky Cat GT

Weitere Highlights zum ORA Funky Cat

ORA Funky Cat GT Kaufempfehlung: Sportliches Elektro-Kompaktfahrzeug im Test

Fotos: GWM ORA (Harald Dawo), Daniel Przygoda

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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