Mit der zweiten Modellgeneration des Nissan Juke präsentiert sich ein stylischer Vertreter bei den Kleinwagen-SUV. Wie schlägt sich die zweite Modellgeneration des Nissan Juke N-Connecta im Alltag? Reicht der 84 kW (114 PS) starke Antrieb und wieviel Spaß macht die Version mit Schaltgetriebe?
Nissan Juke N-Connecta mit manuellem 6-Gang Schaltgetriebe im Test
Der Nissan Juke wird ausschließlich mit einem Dreizylinder Motor angeboten. Der Benziner hat 84 kW (114 PS). Bei den Getrieben hat man die Wahl zwischen einem manuellen Schaltgetriebe oder einem automatisierten Direktschaltgetriebe. In diesem Test schauen wir uns den Nissan Juke mit dem manuellen Sechsgang Schaltgetriebe in der mittleren Ausstattungslinie N-Connecta an. Ein guter Deal oder spart man hier am falschen Ende?
Rückblick: Stylischer Mini-Crossover mit Automatik und Top-Ausstattung
Bereits vor einiger Zeit hatte ich mein erstes Rendezvous mit dem neuen Nissan Juke. Nachdem über die erste Modellgeneration doch öfter Kritik zu vernehmen war, war ich besonders neugierig auf den Nachfolger. In der höchsten Ausstattungslinie mit automatisiertem Direktschaltgetriebe hat der Juke meine Erwartungen spielend übertreffen können. Ein wirklich gelungenes Fahrzeug mit effizientem Antrieb. Mit rund 30.000 Euro in der Ausstattungslinie N-Design für ein Fahrzeug dieser Klasse wirklich kein Schnäppchen.
Schnittiges Außendesign
Doch zurück zum Nissan Juke N-Connecta. Nissan bewirbt den kleinen SUV als Coupé-Crossover. Und ja, das Design ist ziemlich schnittig. Durch verschiedene farbliche Akzente lässt sich der Juke individuell gestalten. Der Kühlergrill wird von einer breiten U-förmige Chromspange gehalten, die in schmale LED-Leichten übergehen. Die eigentlichen LED-Scheinwerfer sind rund und weiter unten positioniert. Die Front wirkt somit sehr einzigartig und spannend. Am Heck geht es Indies deutlich braver zu. Der Karosserieabschluss wirkt immer noch modern aber deutlich entspannter.
Innenraum
Wo sich der Nissan Juke außen noch sehr einzigartig und extrovertiert zeigt, geht es im Innenraum eine Spur ruhiger zu. Langweilig ist es aber auch innen nicht. Der Materialmix ist sehr gelungen. Die verwendeten Materialien fühlen sich wertig an. Die Sitze verfügen über integrierte Kopfstützen. Man fühlt sich fast ein bisschen wie im Sportwagen. Akzente im Carbon-Look und ein Start-Knopf in der Mittelkonsole runden das sportliche Interieur ab. Die sportlich anmutenden Sitze bieten guten Seitenhalt und im Alltag guten Komfort.
Als Fünftürer ist der Zustieg in den Fond sehr bequem möglich. Wenn man weiß wie! Denn die Türgriffe für die hinteren Türen sind im Nissan Juke etwas versteckt. Nicht wie bei vielen Autos sind diese an der Tür angebracht, sondern liegen in Höhe der Fenster. Optisch jedenfalls eine gelungene Lösung, die für einen sportlichen Look sorgt.
Überdurchschnittliches Platzangebot im Fond
Das Raumangebot ist überdurchschnittlich. Zwar basiert der Juke auf de Kleinwagenplattform, wie der Nissan Micra, bietet aber Platzverhältnisse für den Passagierraum, die fast an Fahrzeuge der Kompaktklasse reichen. Der Beifahrersitz und die beiden äußeren Sitze der Rücksitzbank bieten Isofix-Halterungen zur einfachen Befestigung von Kindersitzen. Diese liegen unter Kunststoffklappen und sind leicht erreichbar. Für Passagiere die hinten mitreisen gibt es einen praktischen USB-Anschluss zum Laden mobiler Endgeräte.
Kofferraum
Der Kofferraum im Nissan Juke ist äußerst variabel und bietet reichlich Platz. Der stabile Zwischenboden erleichtert das Beladen und ermöglicht eine ebene Ladefläche. Zudem unterteilt er den Kofferraum so, dass ein separater Stauraum unterhalb des Bodens nutzbar ist. Das Kofferraumvolumen beträgt 422 Liter und kann durch Umlegen der Rücksitzlehnen auf bis zu 1.305 Liter erweitert werden.
Infotainment
Die Menüstruktur des 8 Zoll großen Infotainmentsystem ist vielleicht nicht aufregend animiert, dafür aber übersichtlich gestaltet. Neben digitalem Radioempfang (DAB+) bietet es auch eine erweiterte Smartphone-Integration mit Android Auto und Apple CarPlay. Über einen USB-Anschluss in der Mittelkonsole lässt sich das eigene Smartphone mit dem Fahrzeug verbinden. Ausgewählte Apps, wie die Google Navigation oder Musikstreaming mit Deezer oder Spotify lassen sich dann einfach über das Infotainmentsystem steuern und wiedergeben. Praktisch ist hier auch die Google Sprachsteuerung.
Antrieb
Unter der Haube der markant designten Fronthaube steckt ein 84 kW (114 PS) starker Dreizylinder Benziner. Derzeit der einzige Antrieb, den Nissan für den Juke anbietet. Neben der hier getesteten Version mit manuellem 6-Gang Schaltgetriebe gibt es für 1.700 Euro Aufpreis ein automatisch schaltendes DCT Doppelkupplungsgetriebe.
Technische Daten | Nissan Juke |
---|---|
Antrieb | |
Motor | 3-Zylinder Turbo |
Hubraum | 999 cm³ |
Leistung | 83 kW (114 PS) |
Drehmoment | 200 Nm bei 3.000 min−1 |
Getriebe | 6-Gang Schaltgetriebe, manuell |
Fahrleistungen | |
Beschleunigung | 10,7 s |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Verbrauch | 5,0 l/100 km |
Schaltung
Die Positionierung des Schalthebels könnte beim Nissan Juke fast von einem Sportwagen stammen. Weit oben in unmittelbarer Nähe des Lenkrads – so macht das Fahren und vor allem Schalten Spaß. Nicht ganz so entspannt geht es allerdings im stockenden Berufsverkehr zu. Das etwas träge Start-Stopp System braucht hier etwas mehr Zeit, um bei kurzes Stopps den Motor wieder ans Laufen zu bekommen. Bevor es nervig oder gar peinlich wird, lieber deaktivieren.
Verbrauch und Effizienz im Alltag
Bereits ein Blick auf die Datenblätter verrät, dass der Nissan Juke kein Fahrzeug mit riesen Durst ist. Der mit gerade mal einem Liter kleine Dreizylinder ist Turboaufgeladen und soll sich nach dem neuen Messverfahren mit fünf Litern Benzin auf 100 Kilometern begnügen. Nach einer ersten langen staugeplagten Autobahn-Etappe schnellte der Bordcomputer fast auf sieben Liter. Später auf meinen abwechslungsreicheren Alltagsfahrten pendelte sich der Verbrauch dann auf knapp fünfeinhalb Litern ein.
Preise für den Nissan Juke (Modelljahr 2022) starten ab 19.990 Euro
Die Preise für den Nissan Juke in der niedrigsten Ausstattungsvariante Visia beginnen bereits ab 19.990 Euro. Bereits in der Basiskonfiguration fährt der 84 kW (114 PS) starke kleine SUV mit Schaltgetriebe mit durchaus nützlichen Extras wie LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Geschwindigkeitsregelanlage sowie Verkehrszeichenerkennung vor. Das Infotainmentsystem empfängt digitale Radiosender (DAB+) und verfügt über eine USB- und Bluetooth-Schnittstelle.
Ausstattungslinien
Nissan Juke | Serienausstattung/Ausstattungshighlights |
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Visia ab 19.990 Euro | 16 Zoll Stahlräder, LED-Scheinwerfer, Fernlicht-Assistent, Verkehrszeichenerkennung, Klimaanlage, Lenkradfernbedienung, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregelanlage, Infotainmentsystem mit digitalem Radioempfang (DAB+), USB- und Bluetooth-Schnittstelle, asymmetrisch geteilte Rücksitzbank |
Acenta ab 22.140 Euro | 17 Zoll Stahlräder, Infotainmentsystem mit 8 Zoll Touchscreen, Android Auto und Apple CarPlay, Rückfahrkamera, variabler Kofferraumboden |
N-Connecta ab 25.140 Euro | 17 Zoll Leichtmetallräder, LED-Nebelscheinwerfer, beheizbare und elektrisch anklappbare Außenspiegel, elektronische Parkbremse, Klimaautomatik, Regensensor, abgedunkelte hintere Scheiben, Lederlenkrad, Mittelarmlehne, schwarzer Dachhimmel, USB-Anschluss hinten |
Tekna ab 27.940 Euro | 19 Zoll Leichtmetallräder, Teillederpolsterung, Ambientebeleuchtung, beheizbare Frontscheibe, Sitzheizung vorne, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Abstands- und Lenk-Assistent |
N-Design ab 28.540 Euro | 19 Zoll Leichtmetallräder, 2-Farblackierung, Ambientebeleuchtung, beheizbare Frontscheibe, Sitzheizung vorne, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Abstands- und Lenk-Assistent |
Testwagen: Nissan Juke N-Connecta
Der hier gezeigte Testwagen ist ein Nissan Juke aus dem Modelljahr 2021 in der mittleren Ausstattungslinie N-Connecta. Zusätzlich verfügt der Testwagen noch über aufpreispflichtigen Extras. Dazu zählen die Lackierung „Burgundy“ (+600 Euro) und das durchaus nützliche Winter-Paket (+450 Euro), welches Sitzheizung und Höhenverstellung für die vorderen Sitze sowie eine Frontscheibenheizung beinhaltet. Letzteres hilft auch außerhalb des Winters gegen beschlagene Scheiben. Mit dem Technologie-Paket „Fahrerassistenz Pro“ (+790 Euro) verfügt der Juke zusätzlich noch über einen Lenk und Spurhalte-Assistent sowie einer adaptiven Geschwinigkeitsregelanlage, die den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug anpasst. Ebenfalls mit dabei ist ein 360°-Kamerasystem, welches das Parken und Rangieren zusammen mit Parksensoren vorne und hinten erleichtert. Das Navigieren erleichtert das integrierte TomTom-Navigationssystem für weitere 490 Euro. Mit den zusätzlichen verbauten Extras beträgt der Listenpreis des Testwagens 26.420 Euro.
Kaufempfehlung
Der Nissan Juke präsentiert sich in der mittleren Ausstattungsvariante N-Connecta als durchweg vernünftiges Fahrzeug, was den Umfang der Serienausstattung betrifft. Die Testwagenkonfiguration passt, wenngleich ich auf Das integrierte TomTom-Navigationssystem verzichten würde. Dank der guten Smartphone-Konnektivitätsfunktion über Android Auto und Apple CarPlay kann das Navigieren das eigene Smartphone erledigen. Was mir bei diesem Auto definitiv gefehlt hat, ist das 7-Gang DCT Doppelkupplungsgetriebe. Das sanft schaltende Getriebe ist gerade im Alltag in der Stadt deutlich komfortabler. Darüber hinaus nutzt es das Potential der Fahrerassistenzsystemen, wie dem Stauassistent und der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage aus. Trotz fast identischer Verbrauchswerte bei den Werksangaben, habe konnte ich die Automatik-Version deutlich sparsamer bewegen. Wer den Kauf eines Nissan Juke in Erwägung zieht, empfehle ich unbedingt noch einen Blick in den weiteren Testbericht mit dem automatischen 7-Gang DCT Doppelkupplungsgetriebe.
Fazit
Macht der Juke Spaß? Und wie! Der kleine Crossover bringt jede Menge Style auf die Straße. Ein Blender ist der er nicht. Abstriche in Sachen Praktikabilität braucht man also nicht befürchten. Trotz der mit nur einer Motorisierung sehr überschaubaren Antriebspalette, macht man auch hier nichts falsch. Der Dreizylinder ist zwar keine Rakete, macht dank Turboaufladung einen aufgeweckten und vitalen Eindruck. Auch beim Verbrauch ist er genügsam. Einzig die Wahl bei den Getrieben bleibt zu klären: Ist beim Budget noch etwas Luft, geht die klare Empfehlung zum komfortablen Direktschaltgetriebe. Der 1.700 Euro hohe Aufpreis fällt zwar nicht gering aus, ist hier aber gut investiert.