Juke N-Connecta in Burgundy
Alltags-Check, Fahrbericht, Nissan

Kaufberatung: Nissan Juke N-Connecta im Alltags-Check

Mit der zweiten Modellgeneration des Nissan Juke präsentiert sich ein stylischer Vertreter bei den Kleinwagen-SUV. Wie schlägt sich die zweite Modellgeneration des Nissan Juke N-Connecta im Alltag? Reicht der 84 kW (114 PS) starke Antrieb und wieviel Spaß macht die Version mit Schaltgetriebe?

Nissan Juke N-Connecta mit manuellem 6-Gang Schaltgetriebe im Test

Der Nissan Juke wird ausschließlich mit einem Dreizylinder Motor angeboten. Der Benziner hat 84 kW (114 PS). Bei den Getrieben hat man die Wahl zwischen einem manuellen Schaltgetriebe oder einem automatisierten Direktschaltgetriebe. In diesem Test schauen wir uns den Nissan Juke mit dem manuellen Sechsgang Schaltgetriebe in der mittleren Ausstattungslinie N-Connecta an. Ein guter Deal oder spart man hier am falschen Ende?

Fahrbericht zum Nissan Juke mit Daniel Przygoda

Rückblick: Stylischer Mini-Crossover mit Automatik und Top-Ausstattung

Bereits vor einiger Zeit hatte ich mein erstes Rendezvous mit dem neuen Nissan Juke. Nachdem über die erste Modellgeneration doch öfter Kritik zu vernehmen war, war ich besonders neugierig auf den Nachfolger. In der höchsten Ausstattungslinie mit automatisiertem Direktschaltgetriebe hat der Juke meine Erwartungen spielend übertreffen können. Ein wirklich gelungenes Fahrzeug mit effizientem Antrieb. Mit rund 30.000 Euro in der Ausstattungslinie N-Design für ein Fahrzeug dieser Klasse wirklich kein Schnäppchen.

Schnittiges Außendesign

Doch zurück zum Nissan Juke N-Connecta. Nissan bewirbt den kleinen SUV als Coupé-Crossover. Und ja, das Design ist ziemlich schnittig. Durch verschiedene farbliche Akzente lässt sich der Juke individuell gestalten. Der Kühlergrill wird von einer breiten U-förmige Chromspange gehalten, die in schmale LED-Leichten übergehen. Die eigentlichen LED-Scheinwerfer sind rund und weiter unten positioniert. Die Front wirkt somit sehr einzigartig und spannend. Am Heck geht es Indies deutlich braver zu. Der Karosserieabschluss wirkt immer noch modern aber deutlich entspannter.

Innenraum

Wo sich der Nissan Juke außen noch sehr einzigartig und extrovertiert zeigt, geht es im Innenraum eine Spur ruhiger zu. Langweilig ist es aber auch innen nicht. Der Materialmix ist sehr gelungen. Die verwendeten Materialien fühlen sich wertig an. Die Sitze verfügen über integrierte Kopfstützen. Man fühlt sich fast ein bisschen wie im Sportwagen. Akzente im Carbon-Look und ein Start-Knopf in der Mittelkonsole runden das sportliche Interieur ab. Die sportlich anmutenden Sitze bieten guten Seitenhalt und im Alltag guten Komfort. 

N-Conncta (Modelljahr 2022) Cockpit mit Sportlederlenkrad

Als Fünftürer ist der Zustieg in den Fond sehr bequem möglich. Wenn man weiß wie! Denn die Türgriffe für die hinteren Türen sind im Nissan Juke etwas versteckt. Nicht wie bei vielen Autos sind diese an der Tür angebracht, sondern liegen in Höhe der Fenster. Optisch jedenfalls eine gelungene Lösung, die für einen sportlichen Look sorgt.

Überdurchschnittliches Platzangebot im Fond

Das Raumangebot ist überdurchschnittlich. Zwar basiert der Juke auf de Kleinwagenplattform, wie der Nissan Micra, bietet aber Platzverhältnisse für den Passagierraum, die fast an Fahrzeuge der Kompaktklasse reichen. Der Beifahrersitz und die beiden äußeren Sitze der Rücksitzbank bieten Isofix-Halterungen zur einfachen Befestigung von Kindersitzen. Diese liegen unter Kunststoffklappen und sind leicht erreichbar. Für Passagiere die hinten mitreisen gibt es einen praktischen USB-Anschluss zum Laden mobiler Endgeräte.

Kofferraum

Der Kofferraum im Nissan Juke ist äußerst variabel und bietet reichlich Platz. Der stabile Zwischenboden erleichtert das Beladen und ermöglicht eine ebene Ladefläche. Zudem unterteilt er den Kofferraum so, dass ein separater Stauraum unterhalb des Bodens nutzbar ist. Das Kofferraumvolumen beträgt 422 Liter und kann durch Umlegen der Rücksitzlehnen auf bis zu 1.305 Liter erweitert werden.

Infotainment

Die Menüstruktur des 8 Zoll großen Infotainmentsystem ist vielleicht nicht aufregend animiert, dafür aber übersichtlich gestaltet. Neben digitalem Radioempfang (DAB+) bietet es auch eine erweiterte Smartphone-Integration mit Android Auto und Apple CarPlay. Über einen USB-Anschluss in der Mittelkonsole lässt sich das eigene Smartphone mit dem Fahrzeug verbinden. Ausgewählte Apps, wie die Google Navigation oder Musikstreaming mit Deezer oder Spotify lassen sich dann einfach über das Infotainmentsystem steuern und wiedergeben. Praktisch ist hier auch die Google Sprachsteuerung.  

Android Auto im Juke Navigation mit Google Maps
Das Infotainmentsystem mit Smartphone-Anbindung. Per USB können Android Auto und Apple CarPlay genutzt werden.

Antrieb

Unter der Haube der markant  designten Fronthaube steckt ein 84 kW (114 PS) starker Dreizylinder Benziner. Derzeit der einzige Antrieb, den Nissan für den Juke anbietet. Neben der hier getesteten Version mit manuellem 6-Gang Schaltgetriebe gibt es für 1.700 Euro Aufpreis ein automatisch schaltendes DCT Doppelkupplungsgetriebe. 

Nissan Juke 3-Zylindermotor 84 kW (Motorraum)
Technische DatenNissan Juke
Antrieb
Motor3-Zylinder Turbo
Hubraum999 cm³
Leistung83 kW (114 PS)
Drehmoment200 Nm bei 3.000 min−1
Getriebe6-Gang Schaltgetriebe, manuell
Fahrleistungen
Beschleunigung10,7 s
Höchstgeschwindigkeit180 km/h
Verbrauch5,0 l/100 km
Nissan Juke N-Connecta, Burgundy Fahrbericht

Schaltung

Die Positionierung des Schalthebels könnte beim Nissan Juke fast von einem Sportwagen stammen. Weit oben in unmittelbarer Nähe des Lenkrads – so macht das Fahren und vor allem Schalten Spaß. Nicht ganz so entspannt geht es allerdings im stockenden Berufsverkehr zu. Das etwas träge Start-Stopp System braucht hier etwas mehr Zeit, um bei kurzes Stopps den Motor wieder ans Laufen zu bekommen. Bevor es nervig oder gar peinlich wird, lieber deaktivieren. 

Juke Schaltgetriebe Baujahr 2021/2022

Verbrauch und Effizienz im Alltag

Bereits ein Blick auf die Datenblätter verrät, dass der Nissan Juke kein Fahrzeug mit riesen Durst ist. Der mit gerade mal einem Liter kleine Dreizylinder ist Turboaufgeladen und soll sich nach dem neuen Messverfahren mit fünf Litern Benzin auf 100 Kilometern begnügen. Nach einer ersten langen staugeplagten Autobahn-Etappe schnellte der Bordcomputer fast auf sieben Liter. Später auf meinen abwechslungsreicheren Alltagsfahrten pendelte sich der Verbrauch dann auf knapp fünfeinhalb Litern ein. 

Preise für den Nissan Juke (Modelljahr 2022) starten ab 19.990 Euro

Die Preise für den Nissan Juke in der niedrigsten Ausstattungsvariante Visia beginnen bereits ab 19.990 Euro. Bereits in der Basiskonfiguration fährt der 84 kW (114 PS) starke kleine SUV mit Schaltgetriebe mit durchaus nützlichen Extras wie LED-Scheinwerfer, Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Geschwindigkeitsregelanlage sowie Verkehrszeichenerkennung vor. Das Infotainmentsystem empfängt digitale Radiosender (DAB+) und verfügt über eine USB- und Bluetooth-Schnittstelle.

Nissan Juke N-Connects in Burgundy, MY 2022

Ausstattungslinien

Nissan JukeSerienausstattung/Ausstattungshighlights
Visia
ab 19.990 Euro
16 Zoll Stahlräder, LED-Scheinwerfer, Fernlicht-Assistent, Verkehrszeichenerkennung, Klimaanlage, Lenkradfernbedienung, Bordcomputer, Geschwindigkeitsregelanlage, Infotainmentsystem mit digitalem Radioempfang (DAB+), USB- und Bluetooth-Schnittstelle, asymmetrisch geteilte Rücksitzbank
Acenta
ab 22.140 Euro
17 Zoll Stahlräder, Infotainmentsystem mit 8 Zoll Touchscreen, Android Auto und Apple CarPlay, Rückfahrkamera, variabler Kofferraumboden
N-Connecta
ab 25.140 Euro
17 Zoll Leichtmetallräder, LED-Nebelscheinwerfer, beheizbare und elektrisch anklappbare Außenspiegel, elektronische Parkbremse, Klimaautomatik, Regensensor, abgedunkelte hintere Scheiben, Lederlenkrad, Mittelarmlehne, schwarzer Dachhimmel, USB-Anschluss hinten
Tekna
ab 27.940 Euro
19 Zoll Leichtmetallräder, Teillederpolsterung, Ambientebeleuchtung, beheizbare Frontscheibe, Sitzheizung vorne, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Abstands- und Lenk-Assistent
N-Design
ab 28.540 Euro
19 Zoll Leichtmetallräder, 2-Farblackierung, Ambientebeleuchtung, beheizbare Frontscheibe, Sitzheizung vorne, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Abstands- und Lenk-Assistent
17 Zoll Felgen beim Juke N-Connecta, 5-Speichen Y-Design (silber)
Die 17 Zoll große Leichtmetallräder sind serienmäßig im Nissan Juke N-Connecta dabei.

Testwagen: Nissan Juke N-Connecta

Der hier gezeigte Testwagen ist ein Nissan Juke aus dem Modelljahr 2021 in der mittleren Ausstattungslinie N-Connecta. Zusätzlich verfügt der Testwagen noch über aufpreispflichtigen Extras. Dazu zählen die Lackierung „Burgundy“ (+600 Euro) und das durchaus nützliche Winter-Paket (+450 Euro), welches Sitzheizung und Höhenverstellung für die vorderen Sitze sowie eine Frontscheibenheizung beinhaltet. Letzteres hilft auch außerhalb des Winters gegen beschlagene Scheiben. Mit dem Technologie-Paket „Fahrerassistenz Pro“ (+790 Euro) verfügt der Juke zusätzlich noch über einen Lenk und Spurhalte-Assistent sowie einer adaptiven Geschwinigkeitsregelanlage, die den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug anpasst. Ebenfalls mit dabei ist ein 360°-Kamerasystem, welches das Parken und Rangieren zusammen mit Parksensoren vorne und hinten erleichtert. Das Navigieren erleichtert das integrierte TomTom-Navigationssystem für weitere 490 Euro. Mit den zusätzlichen verbauten Extras beträgt der Listenpreis des Testwagens 26.420 Euro. 

Nissan Juke Rückfahrkamera mit Birdview 360° Draufsicht
Rückfahrkamera mit dynamischen Führungslinien und eine 360°-Ansicht erleichtern das Parken und Rangieren.

Kaufempfehlung

Der Nissan Juke präsentiert sich in der mittleren Ausstattungsvariante N-Connecta als durchweg vernünftiges Fahrzeug, was den Umfang der Serienausstattung betrifft. Die Testwagenkonfiguration passt, wenngleich ich auf Das integrierte TomTom-Navigationssystem verzichten würde. Dank der guten Smartphone-Konnektivitätsfunktion über Android Auto und Apple CarPlay kann das Navigieren das eigene Smartphone erledigen. Was mir bei diesem Auto definitiv gefehlt hat, ist das 7-Gang DCT Doppelkupplungsgetriebe. Das sanft schaltende Getriebe ist gerade im Alltag in der Stadt deutlich komfortabler. Darüber hinaus nutzt es das Potential der Fahrerassistenzsystemen, wie dem Stauassistent und der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage aus. Trotz fast identischer Verbrauchswerte bei den Werksangaben, habe konnte ich die Automatik-Version deutlich sparsamer bewegen. Wer den Kauf eines Nissan Juke in Erwägung zieht, empfehle ich unbedingt noch einen Blick in den weiteren Testbericht mit dem automatischen 7-Gang DCT Doppelkupplungsgetriebe.

Daniel Przygoda testet Nissan Juke N-Connecta

Fazit

Macht der Juke Spaß? Und wie! Der kleine Crossover bringt jede Menge Style auf die Straße. Ein Blender ist der er nicht. Abstriche in Sachen Praktikabilität braucht man also nicht befürchten. Trotz der mit nur einer Motorisierung sehr überschaubaren Antriebspalette, macht man auch hier nichts falsch. Der  Dreizylinder ist zwar keine Rakete, macht dank Turboaufladung einen aufgeweckten und vitalen Eindruck. Auch beim Verbrauch ist er genügsam. Einzig die Wahl bei den Getrieben bleibt zu klären: Ist beim Budget noch etwas Luft, geht die klare Empfehlung zum komfortablen Direktschaltgetriebe. Der 1.700 Euro hohe Aufpreis fällt zwar nicht gering aus, ist hier aber gut investiert.     

Nissan Juke N-Connecta, Burgundy NBQ (MY 2022)

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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