Kaufberatung: Opel Mokka-e im Praxistest (Matcha Grün Metallic mit schwarzem Dach)
Alltags-Check, Fahrbericht, Opel

Kalter Kaffee oder Koffein-Boost? Opel Mokka-e im Alltags-Check:

Opel verwandelt den biederen SUV der ersten Modellgeneration in einen schnittigen Crossover. Neben Benziner und Diesel gibt es mit dem Opel Mokka-e auch einen rein elektrischen Antrieb und einer Reichweite von 324 Kilometern. Gelingt den Rüsselsheimern eine gute Mischung für den Alltag?

Opel Mokka-e Ultimate

Opel Mokka-e (MY 2022) Matcha Grün Metallic (GGi)

Crossover-Modell mit neuem Opel-Markengesicht

Mit dem neuen Mokka präsentiert Opel sein neues Kompakt-Crossover-Modell. Mit einer Außenlänge von 4,16 Meter zählt er zu den kompakten Modellen und bietet Platz für bis zu fünf Personen. Zu seinen Wettbewerben zählen Modelle wie der der Ford Puma. Mit dem neuen Mokka leitet Opel eine neue Designsprache ein.

Maße und GewichteOpel Mokka-e
Länge4,16 m
Breite1,80–1,99 m
Höhe1,54 m
Leergewicht1.598 kg
Zuladung 417 kg
Zulässige Dachlast75 kg

Neues Opel-Markendesign

Mit dem Opel Mokka ist den Rüsselsheimern ein optisch sehr gelungener Crossover gelungen. Die Karosserie mit den kurzen Übergängen und der langen Motorhaube verleihen einen sportliche-schlanken Charakter. Der neue Designstil wirkt futuristisch modern. Erkennungsmerkmale, wie die Lichtsignatur der LED-Scheinwerfer oder das farblich abgesetzte Dach mit Chrom-Zierspange lassen den Mokka sofort als Opel erkennen. Obwohl Grün nicht unbedingt ein beliebter Farbton bei Autos ist, ist das Matcha Grün, wie sich die Metallic-Lackierung beim hier gezeigten Testwagen nennt, ein echter Eyecatcher. Im Straßenbild hebt das Grün den Mokka vom schwarz-silbernen Mainstream ab, ohne dass man gleich wie ein bunter Hund wirkt. Mit oder ohne grüner Lackierung, ist der Opel Mokka ein echtes Highlight, mit dem man sich gerne zeigt.

Autotest: Mokka-e Ultimate MJ 2022

Innenraum

Wie auch beim Außendesign ist auch der Innenraum modern gestaltet. Klare Linien und strukturierte Funktionalität in einem stylischem Design. Die Zeit analoger Instrumentierung ist auch bei Opel abgelaufen. Mit dem neuen Opel Mokka ist man volldigital unterwegs. Für den Fahrer gibt es zum einen einen 12 Zoll großen Digitaltacho. Die wichtigsten Infos werden hier auch bei starker Sonneneinstrahlung klar dargestellt. Besonders gelungen ist die optische Integration des 10 Zoll großen Touchscreens. Dieser ist die zentrale Steuerung Fahrzeugeinstellungen, Musik und Navigation. Entsprechend reduziert ist die Anzahl von Taster und Schalter, was für eine cleane und aufgeräumte Optik sorgt.

Lenkrad im Mokka-e mit Digitaltacho

Bei der Verarbeitungsqualität macht der Mokka einen guten Eindruck. Die Oberflächen fühlen sich gut. Nicht ganz so optimal allerdings die Materialauswahl – zumindest Stellenweise. Was auf Fotos oder im Showroom noch gut aussieht, kann im Alltag schnell nerven. Die Rede ist von schwarz lackierten Oberflächen. Gerade der Mitteltunnel in Klavierlackoptik ist ein Magnet für Staub und und Fingerabdrücke. Gerade hier gehört ein Microfasertuch zu den Must-Haves, damit es nicht innerhalb kurzer Zeit schmierig aussieht.

Bequeme und ergonomische Sitze

Die Sitze sind, wie man es von Opel kennt, sehr bequem und ergonomisch. Nicht zu weich, nicht zu hart. Die Verstellmöglichkeiten sind in Ordnung und man findet in Verbindung mit der in Höhe und Tiefe verstellbaren Lenkstange ein passende Sitzposition. In Verbindung mit der Lederausstattung gibt es sogar eine Massagefunktion für den Fahrer. Kräftig durchgeknetet wird man zwar nicht, aber für etwas Auflockerung sorgt es dennoch. Gerade in Verbindung mit der Sitzheizung eine ganz nette Komfortfunktion.

Komfort auch auf der Rücksitzbank

Insgesamt bietet der Opel Mokka Platz für bis zu fünf Personen. Der Beifahrersitz sowie die äußeren beiden Plätze der Rücksitzbank sind zusätzlich mit Haltevorrichtungen für Isofix-Kindersitze ausgestattet. Hinten lässt es sich ebenfalls gut aushalten. Der Zustieg durch den etwas schmalen Türausschnitt ist ok, dafür passen Sitzkomfort und Platzverhältnisse. Praktisch sind USB-Anschlüsse zum Laden von mobilen Endgeräten.

Kniefreiheit im Fond, Daniel Przygoda auf der Rücksitzbank im Mokka-e
Zumindest zwei Erwachsene sitzen auch im Fond bequem.

Kofferraum

Der Kofferraum verfügt über ein Fassungsvermögen von 310 Litern. Es gibt einen variable Laderaumboden, der für eine ebene Ladefläche und zusätzlichen Stauraum sorgt. Dank teilbarer Rücksitzbank lässt sich der Laderaum einfach auf bis zu 1.060 Liter erweitern. Für größeres Gepäck ist dies auch nötig. Nicht ganz so leicht ist das Beladen. Eine recht breite Laderaumkante der lackierten Stoßstange verlangt nach besonderer Vorsicht und noch längeren Armen. Ein weiterer Minuspunkt gibt es für die fehlende Möglichkeit das Ladekabel verstauen zu können. Opel liefert dies zwar in einer hübschen Taschen mit, leider nimmt diese Platz im Kofferraum weg. Schade, dass es unter der vorderen Haube keinen weiteren Gepäckraum gibt.

Kofferraum mit umgelegter Rücksitzbank
Wer sein Ladeequipment mitnehmen möchte, muss es im 310 Liter großen Kofferraum verstauen. Für mehr Variabilität gibt es einen doppelten Laderaumboden und geteilt umlegbare Rücksitzlehnen, mit der sich der Kofferraum auf bis zu 1.060 Liter erweitern lässt.

Antriebe für den Mokka: Von Elektro über Verbrenner ist alles dabei

Rein elektrisch oder doch lieber mit Benzin oder Diesel? Wer mit dem Opel Mokka liebäugelt kann aus den drei Antriebsvarianten wählen. Als Basismotorisierung gibt es einen 1,2 Liter Dreizylinder Turbobenziner mit 74 kW (100 PS) und einem manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe. Der stärkere Benziner – ebenfalls ein 1,2 Liter Turbo mit drei Zylindern – leistet 96 kW (130 PS) und ist optional mit einer 8-Stufen-Automatik verfügbar. Die Vierzylinder Dieselvariante leistet 81 kW (110 PS). Die hier vorgestellte Version hat einen Elektro-Antrieb mit 100 kW (136 PS). Für die E-Version gibt Opel eine Reichweite von 324 Kilometern nach WLTP an.

Technische Daten Opel Mokka-e
Leistung100 kW (136 PS)
Drehmoment260 Nm
Beschleunigung, 0–100 km/h9,2 s
Höchstgeschwindigkeit150 km/h
BatterieLithium-Ionen-Polymer
Batteriekapazität50 kWh (brutto)
Stromverbrauch (WLTP)16,2 kWh/100 km
Reichweite (WLTP)324 km

Mokka-e: Elektrisch unterwegs mit 324 Kilometern Reichweite

Die Batterien im Mokka-e verfügen über eine Leistung von zusammen 50 kWh. Die rund 216 Batteriezellen sind auf auf 18 Module aufgeteilt und befinden sich im Unterboden der Karosserie. Angetrieben wird – genau wie bei den Versionen mit Benzin und Diesel – die Vorderachse. Der Elektromotor mit 100 kW (136 PS) verfügt über einen maximales Drehmoment von 260 Newtonmeter. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt er in 9,0 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei der Elektroversion bei 150 km/h abgeriegelt. Die Reichweite nach WLTP liegt bei bis zu 324 Kilometern.

Opel Mokka-e 50 kWh Batteriemodule
Lade-TypLade-LeistungKapazitäth:mm
Haushalts-Steckdose (230 V), AC
230V Steckdose, Icon
3,7 kW0–100 %27:45
Wechselstrom-Schnelllader, AC
Typ2-Stecker, Icon
11 kW0–100 %4:40
Gleichstrom-Schnelllader, DC
CCS-Stecker, Icon
100 kW0–80 %0:25

Fahreindruck zum Opel Mokka-e

So aufregend das Design des Opel Mokka-e, so entspannt lässt es sich im Elektro-Crossover fahren. Auf Knopfdruck lässt sich das Fahrzeug aktivieren. Sobald das Fahrprogramm über einen kleinen Schalter in der Mittelkonsole vorgewählt wird, ist der Mokka auch schon startklar. Funktioniert ähnlich wie bei einem Automatik-Fahrzeug und geht schneller als das Einschalten eines Kaffeevollautomaten. Beides sogar deutlich leiser. Lautlos gleitet der Mokka vorwärts. Wer dieses entspannte Gefühl, die der Mokka-e einem vermittelt erlebt, möchte sich nicht mehr in eine Version mit Benzin- oder Dieselmotor setzen. Nichts brummt oder vibriert. Dazu noch das lineare Beschleunigen, dass trotz der nicht übermäßigen Motorleistung von 100 kW Durchzugskraft beweist. In der Stadt aber auch für Zwischensprints auf der Landstraße oder Überholvorgängen auf der Autobahn boosten die bis zu 260 Newtonmeter den 1,5 Tonnen kleinen Crossover flott voran.

Bei schlechter Fahrbahnoberfläche etwas zu holpriges Fahrwerk

Dank der durch die tief verbaute Batterie, liegt der Schwerpunkt der Karosserie niedrig. Dennoch kann es bei schlechten Fahrbahnoberflächen etwas holprig zugehen, was teilweise auch an den großen 18 Zoll Rädern des Testwagen liegen mag. Eine schöne Optik geht hier vor Komfort.

Mittelkonsole mit Fahrprogramm und Drive-Mode (Eco, Normal, Sport)
Anstelle eines Automatik-Wählhebels gibt es einen kleinen Schalter in der Mittelkonsole. Im Fahrmodus „B“ rekuperiert der Mokka-e am stärksten.

Bremsenergierückgewinnung für mehr Effizienz und weniger Verschleiß

Über eine Taste in der Mittelkonsole lässt sich aus den verschiedenen Fahrmodi Eco, Normal und Sport wählen. Schaltet man den Fahrmodus von „D“ auf „B“ rekuperiert der Mokka-e. Hier nutzt der Antrieb die sogenannte Bremsenergierückgewinnung. Nimmt man den Fuß vom Fahrpedal wechselt der Elektromotor in den Generatorantrieb. Die Energie des Vorschubs wird dann verwendet, um das Fahrzeug abzubremsen. Gerade bei Fahrten in der Stadt lässt sich dieser Effekt am besten nutzen, um sein Tempo zu reduzieren. Ein etwas vorausschauender Fahrstil vorausgesetzt. Neben einer höheren Effizienz und damit geringerem Verbrauch hält es auch den Bremsverschleiß niedrig. Zwar benötig man zum anhalten immer noch für das letzte kleine Stücken die normale Bremse, jedoch kommt der Mokka-e dem sogenannten One-Pedal-Driving sehr nah.

Daniel Przygoda, Fahreindruck Opel Mokka-e Ultimate MY 2022

Preise und Ausstattung

Seit Frühjahr 2021 ist der Opel Mokka auf dem Markt. Zu bestellen gibt es den Mokka ganz klassisch beim Opel-Händler aber auch online im Opel Store. Die Preise beginnen schon ab 21.290 Euro. Bereits zur Serienausstattung gehören unter anderem LED-Scheinwerfer und Rückleuchten sowie ein die volldigitale Tachoeinheit. Die Mokka-e – also die Elektroversion – startet bei 34.460 Euro. Dank der Förderung für Elektrofahrzeuge reduziert sich der Preis um 9.480 Euro. Der dreiphasige On-Board-Charger mit 11 kW gehört erst ab der Ausstattungslinie „Elegance“ zur Serienausstattung.

Opel Mokka Elektro-Crossover - Praxiserfahrung
Opel Mokka-eAusstattungs-Highlights
Edition
ab 34.460 Euro
16 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, schlüsselloses Startsystem mit Startknopf, Regensensor, Lichtsensor, Verkehrszeichenerkennung, automatisch abblendender Innenspiegel, Klimatisierungsautomatik, Infotainmentsystem mit 7 Zoll Touchscreen, 4 Lautsprechern, Digitalradioempfang (DAB+), Bluetooth-Freisprecheinrichtung, USB- und Bluetooth-Schnittstelle für Audio-Streaming und OnBoard-Charger 1-phasig (7,4 kW), Typ 2 Ladekabel
Elegance
ab 37.650, Euro
zusätzlich/abweichend:
17 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer und Nebelscheinwerfer, Parksensoren hinten, Rückfahrkamera, Infotainmentsystem mit Smartphone-Integration über Apple CarPlay und Android Auto, 6 Lautsprechern, Mittelarmlehne vorne mit Ablagefach, doppelter Kofferraumladeboden, OnBoard-Charger 3-phasig (11 kW)
GS Line
ab 38.930 Euro
zusätzlich/abweichend:
Dach in Schwarz lackiert, getönte hintere Scheiben ab der B-Säule, Aluminium-Sportpedale, Dachhimmel innen Schwarz
Ultimate
ab 41.570 Euro
zusätzlich/abweichend:
18 Zoll Leichtmetallräder, LED-Matrix Scheinwerfer, Parksensoren vorne und hinten, elektrisch anklappbare Außenspiegel, schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, Infotainmentsystem mit 10 Zoll Touchscreen und integriertem Navigationssystem, Lenkradheizung
18 Zoll Leichtmetallräder (5 Speichen) BiColor Schwarz (CWAW)
In der höchsten Ausstattungslinie „Ultimate“ steht der Mokka-e serienmäßig auf glanzgedrehten 18 Zoll Leichtmetallräder.

Kaufempfehlung: Opel Mokka als Elektro oder doch lieber Verbrenner?

Rationell betrachtet führt beim Opel Mokka kein Weg am E-Antrieb vorbei. Die hohen Spritpreise und die tollen Fahreigenschaften sprechen für die Elektro-Version des Crossovers. Dank der guten Reichweite und ordentlichen Ladegeschwindigkeiten kann man auch ohne eigenen Stellplatz mit Lademöglichkeit den Mokka-e ins Auge fassen. Einzig die aktuell langen Lieferzeiten verlangen ein langfristige Planung bei der Anschaffung sowie viel Geduld.

Daniel Przygoda: Opel Mokka-e im Praxistest

Fazit zum Opel Mokka-e

Wie man es sich von einem gute Kaffeesorte wünscht, hat Opel beim Mokka-e für eine gute Mischung gesorgt. Sein frisches Design ist der Koffein-Kick und ein echtes Highlight im kompakten Crossover-Segment. Schon in der Basis verfügt der kleine Crossover über wichtige und sinnvolle Extras. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier. Bei den elektrischen Fahreigenschaften schlägt sich der Mokka-e ebenso gut. Die leichte Handhabung mit dem starken Drehmoment sowie die Rekuperationsleistung bringen Fahrspaß. Mit seiner Reichweite und den guten Ladeleistungen bringt der Mokka zudem einen hohen Alltagsnutzen. Der Benziner und Diesel sind im Vergleich nur zweite Wahl. Kleine Makel, das unpraktische Klavierlack-Dekor oder oder der nicht ganz so praktische Kofferraum kann man ihm verzeihen.

Armaturenbrett mit Digitaltacho und Touchscreen

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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