Aiways U6 Prime (MY 2024/2025)
Aiways, Fahrbericht

Aiways U6 – Erstkontakt mit dem außergewöhnlichen Underdog aus China

Der vollelektrische SUV Aiways U6 soll noch dieses Jahr zu uns kommen. Der chinesische Newcomer beweist Mut beim Design. Doch wie gut fährt er sich? Motorjournalist Thomas Blachetzki teilt seine Eindrücke nach der Testfahrt mit dem neuen Aiways U6 und verrät, ob sich ein Kauf lohnt.

Aiways U6

Fast jeder hat bis jetzt mitbekommen, dass China unzählige Elektrofahrzeuge in Europa präsentiert. Die Firmen BYD, GWM Ora oder Nio werden die Autokenner bestimmt schon mal gehört haben. Beim Aiways U6 könnte das anders aussehen.

Von außen

der Aiways U6 fällt auf, sieht ein wenig so aus wie ein SUV mit einem Dach, dass an ein Coupé erinnert. Beim Fern-Öffnen des Fahrzeuges fällt die animierte Leuchtengrafik der Heckleuchten auf und die Tatsache, dass die Heckklappe so hoch aufschwingt, dass auch Menschen, die annähernd 2 Meter groß sind, sich drunter stellen können. Verschiedene Aerodynamik-Anbauteile an der Karosserie und Akzente in Wagenfarbe im Schweller-Bereich lassen das Fahrzeug insgesamt noch länger erscheinen, als die rund 4,80 Meter Gesamtlänge vermuten lassen.

SUV mit Fließheck: weiße Außenlackierung mit 20 Zoll Alurädern

Von innen

Hier gibt es reichlich Platz für Fahrer und Beifahrer. Durch den langen Radstand von 2,80 Metern sitzen auch die Fond-Passagiere sehr bequem und auch die Kopffreiheit im Auto ist, trotz eines großen Glasdaches, sehr ordentlich. Das können andere durchaus schlechter. Zudem stört kein Mitteltunnel die Füße.

Design-Fahrzeuginnenraum mit heller Polsterung

Bei der Bedienung gibt der Aiways U6 dem Fahrer kaum Rätsel auf. Die Chinesen haben hier sehr schnell gelernt, den Bedürfnissen von Europäern genüge zu tragen. Im Cockpit geht es luftig zu, auch weil Anzeige und Bediensysteme aufs Wesentliche reduziert sind. Die verarbeiteten Materialien sind durchaus wertig, allerdings wirkt die Farbzusammenstellung der Innenausstattung vielleicht ein wenig „Too Much“. Der Griff in der Mittelkonsole, in dem sich der Gangwahlschalter befindet, erinnert an den Schubhebel eines Passagierflugzeugs. Zur Not kann man sich hier aber bei flotter Kurvenfahrt auch festhalten. Ein serienmäßiges Navigationssystem gibt es nicht. Hierbei setzt der Hersteller voll auf die Anbindung eines Mobiltelefons mittels Android Auto oder Apple CarPlay.

Alltags-Verbrauch des Aiways U6 PRIME (2025). Infotainmentsystem mit Android Auto (Google Maps) und Apple CarPlay.

Das Fahren

Wie man es von einem Elektrofahrzeug gewohnt ist. Leise, und spurtschnell. 204 PS, 310 Newtonmeter und eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h reichen vollkommen aus. Viel wichtiger ist die Erkenntnis, dass der Aiways U6 mit unter 16 kWh auf 100 Kilometer durchaus sparsam ist. Und, wenn er will, die 100-km/h-Grenze in unter 7 Sekunden erreicht. Die 63 kWh große Batterie reicht im besten Fall für über 400 Kilometer Reichweite.

405 Kilometer Reichweite

Kaufen? Fazit zum Aiways U6

Der Aiways U6 ist ein echter Underdog. Von außen stylisch, von innen geräumig, könnte er nur zwei Probleme bekommen: die Ladegeschwindigkeit ist mit 90 kW recht beschränkt und die Servicekette ATU soll sich um die Wartung und um Garantiefälle kümmern. Das könnte potenzielle Käufer abschrecken. Bei der Wahl der Ausstattungen macht es Aiways dem Kunden aber einfach. Es gibt, bis auf die Außenfarben, nichts weiter auszuwählen. Alles drin für 45.500 Euro!

Aiways U6 Logo auf der Heckklappe

Mehr Infos zum Aiways U6 im ausführlichen Fahrbericht

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