Volvo XC40 T5 Twin Engine Inscription
Fahrbericht, Volvo

Zwei Herzen unter einer Haube: Der Volvo XC40 T5 Twin Engine im Fahrbericht

Volvo geht mit dem Plug-In Hybrid-Antrieb für seinen Kompakt-SUV XC40 einen weiteren Schritt in Richtung Elektromobilität. Wie gut ist der Antrieb umgesetzt? Ich habe mir den Volvo XC40 T5 Twin Engine angesehen. 

 

Volvo ist einer der wenigen Autohersteller, die Konsequenz beweisen. Beispiele sind die Einstellung der Acht- und Sechs-Zylindermotoren vor einigen Jahren und aktuell die Geschwindigkeitslimitierung von neuen Fahrzeugen auf 180 km/h. Aber auch die Elektrifizierung steht im Fokus von Volvo. Bevor die ersten voll-elektrischen Modelle auf den Markt kommen, legt Volvo einen Zwischenschritt ein ergänzt die Antriebspalette seiner Fahrzeuge mit Plug-In-Hybriden. Das Thema Hybrid ist nicht neu – zumindest nicht für Volvo. Bereits 2013 gab es den V60 als Diesel-Hybrid. Bei den aktuellen Modellen werden nur die Benzin-Motoren elektrifiziert. Auf der kleinsten Volvo-Plattform ist nun der XC40 an der Reihe.

Zwei Tankdeckel für alle Fälle

Von außen ist der Twin-Engine, wie die Plug-In-Hybrid-Variante bei Volvo genannt wird, kaum von den anderen Motorisierungen zu unterscheiden. Neben der Modellbezeichnung ist der zweite „Tankdeckel“ das bauliche Erkennungsmerkmal. 

Twin Engine: Zwei Herzen unter einer Haube

Die Besonderheit des XC40 T5 ist natürlich der Antrieb. Das automatische sieben-Gang Doppelkupplungsgetriebe hat Volvo selbst entwickelt. In erster Linie sorgt es dafür, dass die Kraft des 180 PS-starken Benzinmotors auf die Vorderräder übertragen werden. Besonders ist allerdings, dass der Elektroantrieb mit 82 PS ebenfalls mit dem Getriebe verbunden ist. Die elektrische Leistung gelangt daher ebenfalls auf die Vorderräder. Ob man nun mit dem Benziner oder dem E-Antrieb fährt, hängt zum einen von der Wahl des Fahrprogramms ab. 

Gut integriert E-Antrieb

Die Batterien selbst sind im Mitteltunnel untergebracht. Da Volvo für dieses Modell auf Frontradantrieb setzt, ist dort Platz. Auch ist diese Stelle ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Zum einen ist der zentrale Schwerpunkt fahrdynamisch von Vorteil und zum anderen gibt es keine größeren Einschränkungen, was den Innenraum angeht. Geladen werden können die Batterien über den Ladeanschluss, der sich am vorderen linken Kotflügel befindet, an einer Haushaltssteckdose, Wallbox oder Ladesäule. Elektrische Energie gelangt aber auch durch Rekuperation – also Energie die beim Verzögern bzw. Abbremsen des Fahrzeugs erzeugt wird – während der Fahrt in die Batterie. Auch der Benzinmotor kann über das Fahrzeugmenü aktiv angewählt werden, die Batterie zu laden. 

Hohe Flexibilität

Wer regelmäßig kurze Strecken fährt, kann den XC40 problemlos rein elektrisch bewegen. Eine volle Batterie reicht für etwa 40 Kilometer. Ideal also, um das Thema Elektromobilität risikofrei auszuprobieren. Zwar ist die elektrische Reichweite begrenzt, jedoch hat man stets die Möglichkeit wie gewohnt den konventionellen Benziner mit all seiner Flexibilität zu nutzen. 

Innenraum 

Obwohl der XC40 das kleinste SUV in der Volvo-Modellpalette ist, hat er locker das Zeug als junges und komfortables Familienauto. Zweites sind vor allem die Sitze. Mit den elektrisch verstellbaren Sitzen lässt sich schnell eine geeignete und bequeme Sitzposition finden, die auch für längere Strecken taugt. Auch in der zweiten Sitzreihe, die sich sogar beheizen lässt, ist reichlich Platz vorhanden. Die Klimasteuerung ist zusammen mit Ladeanschlüssen in der Mittelkonsole untergebracht. Das Kofferraumvolumen beträgt 460 Liter. Neben Gepäck ist hier auch das Ladekabel untergebracht. Volvo liefert es in einer praktischen Tasche mit, die sich rutschfest verankern lässt. Zudem ist der Gepäckraum geschützt, falls das Kabel nach dem Laden nass oder schmutzig sein sollte.  

Luxuriös: Volvo XC40 T5 Inscription

Der Volvo XC40 ist in vier Ausstattungslinien erhältlich. Für den Plug-In sind allerdings nur die beiden höchsten Versionen vorgesehen. Neben der sportlich gestylten R-Line gibt es den luxuriösen Inscription. Von außen erkennt er am Chrom-Kühlergrill, den 19 Zoll großen Leichtmetallrädern und dem Inscription-Schriftzug an den C-Säule zu erkennen. Der Innenraum ist mit hochwertig und schön verarbeitetem Leder ausgestattet. Besonders schön sind die hellen Ziernähte in den Polstern. Kleine Details, wie die schwedische Flagge, die in den Beifahrersitz eingenäht ist und das Echtholz-Dekor sind echte Highlights und sorgen für skandinavisches Flair. Doch damit nicht genug. Einen gläsernen Automatik-Wahlhebel sieht man nicht in jedem Auto. Das Kristallglas stammt von Orrefors aus Schweden und ist nachts sogar beleuchtet. 

Fahreindruck

Mit einer Motorleistung von 180 PS braucht man keine Sportskanone erwarten – ein Spielverderber ist der XC40 T5 Twin Engine dennoch nicht. Die Lenkung angenehm leichtgängig und sportlich direkt. Dank Turbo- und E-Motor gibt der Antrieb genügend Drehmoment ab. Mit der Kraftübertragung über das Doppelkupplungsgetriebe beschleunigt das Fahrzeug zügig und unterbrechungsfrei durch. Die Schaltvorgänge sind so geschmeidig und schnell, dass sie kaum spürbar sind. Auch der Wechsel, wenn sich der Verbrenner zuschaltet sind kaum zu vernehmen. Passend ist auch das komfortabel abgestimmte Fahrwerk. Schlechte Fahrbahnbeläge werden gekonnt weggebügelt. 

Preise 

Der Elektroantrieb hat seinen Preis. Der Volvo XC40 T5 ist wahrlich kein günstiges Vergnügen. Die Preise für den Plug-In-Hybrid beginnen bei 52.160 Euro. Dafür gibt es eine reichhaltige Serienausstattung wie beispielsweise LED-Scheinwerfer, Licht- und Regensensor, ein Infotainmentsystem mit einem 9 Zoll großen Touchscreen und Smartphone-Integration über Apple CarPlay und Android Auto. Wer auf den Hybrid-Antrieb verzichten kann, bekommt beispielsweise den XC40 T4 mit einem ähnlich starken Benziner (190 PS) – auch als Inscription mit Frontantrieb – bereits ab 43.910 Euro.

Empfehlung

Ebenfalls eine gute und sparsame Alternative ist der Volvo XC40 T3. Hier gibt es einen ausführlichen Alltags-Check des Einstiegs-Benziners.

Fazit

Obwohl ich nicht der größte SUV-Fan bin, ist der Volvo XC40 eines meiner Lieblingsautos. Das schlichte aber keinesfalls unspannende Design und die gute Verarbeitung gefallen mir besonders gut. Die Umsetzung des neuen Hybrid-Antriebs ist Volvo gelungen. Der T5 bietet eine gute Möglichkeit den elektrischen Antrieb risikofrei und ohne Reichweitenangst auszuprobieren. Einbußen in Sachen Praktikabilität hat man hier im Vergleich zu den reinen Benziner- oder Diesel-Varianten nicht, wäre da nicht der hohe Einstiegspreis. Am interessantesten ist die Plug-In-Hybrid-Version daher im Leasing oder als Dienstwagen.

Voll-elektrischer XC40 kommt!

Wen Elektromobilität schon jetzt überzeugt hat und alles auf eine Karte setzen möchte, bekommt bald auch beim XC40 die Chance. Eine elektrische Version ist bereits geplant. Die Markteinführung hat Volvo noch für Ende 2020 angekündigt. 

Video-Review bei Autonotizen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

Für dich vielleicht ebenfalls interessant...