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Hyundai Tucson Hybrid im Praxis-Test: Zwischen Effizienz und futuristischem Design

Der Hyundai Tucson will mit seinem futuristischem Design die Blicke auf sich ziehen und dank Hybridantrieb möglichst viele Tankstellen links liegen lassen. In der vierte Modellgeneration stecken jede Menge Sicherheits- und Komfort-Features. So gut und effizient bewegt sich der koreanischen SUV mit Allradantrieb im Praxisalltag!

Hyundai Tucson

Mit einer Gesamtlänge von 4,50 Metern gehört der Hyundai Tucson zu den Kompakt-SUV – einer der zurzeit wichtigsten Fahrzeugkategorien. Der Koreaner bewegst sich in einem großen aber auch hart umkämpften Wettbewerbsumfeld mit Modellen wie dem Honda CR-V oder dem VW Tiguan. Die vierte Modellgeneration (interne Kennung: „NX4“) des Tucson wird seit Ende 2020 in Deutschland angeboten.

Hyundai Tucson NX4 Armaturenbrett mit Digitalcockpit

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Maße und Gewichte

Der hier getestete Hyundai Tucson verfügt über einen Hybridantrieb mit einer maximalen Systemleistung von 169 kW (230 PS) und Allradsystem. Besonders üppig ausgelegt sind Stütz- und Dachlast. Schwere Fahrradträger mit E-Bikes nimmt der Tucson problemlos mit.

Hyundai Tucson1.6 T-GDI
HEV Allrad
Abmessungen
Länge4,50 m
Breite1,87 m
Höhe1,65 m
Gewichte
Leergewicht1.709–1.830 kg
Anhängelast, ungebremst750 kg
Anhängelast, gebremst bis 12 %1.650 kg
Maximale Stützlast100 kg
Maximale Dachlast100 kg

Futuristisches Design

Der Tucson präsentiert sich als echter Eyecatcher, mit dem man sich deutlich hervorhebt. Die spannend gestaltete Karosserie mit ihren vielen Sicken und Kannten macht einen sehr futuristischen Eindruck. Die Kotflügel vorne und hinten sind breit ausgestellt. Hinzu kommt der die gelungen in Szene gesetzte LED-Lichttechnik. Das LED-Tagfahrlicht ist in einzelne Modulen in den großen Kühlergrill integriert, was designtechnisch einzigartig ist. Die Scheinwerfer sind getrennt seitlich in den Lufteinlässen positioniert. Das Heck schließt ein über die gesamte Breite laufendes Leuchtband ab. Farbige Akzente, wie ein schwarz lackiertes Dach mit seitlichen Chrom-Spangen und den angedeutetem Unterfahrschutz an Front- und Heckschürze runden den coolen Look des Tucson ab.

Innenraum mit digitalem Bedienzentrum

Gutes Design bringt oft Kompromisse bei der Praktikabilität mit sich. Nicht so beim Tucson. Reinsetzen und recht schnell zurechtfinden, das klappt ganz gut, obwohl. Besoldendes hervorzuheben ist die hohe Sitzposition mit der guten Rundumsicht. Designtechnisch geht es im Interieur des Hyundai Tucson deutlich ruhiger zu aber nicht weniger futuristisch zu. Der Innenraum wirkt harmonisch und reduziert. In das schlanke Armaturenbrett sind integrierte Lüftungsschlitze untergebracht, die sich geschickt in das Cockpit-Design einfügen. Die Tachoeinheit ist volldigital. Abhängig vom gewählten Fahr-Modi ändert sich das Design der Instrumentierung. Zentral in der Mittelkonsole befindet sich ein 10,25 Zoll großer Touchscreen. Die Anordnung der Anzeige- und Bedienelemente sind passt, genau wie der Qualitätseindruck.

Armaturenbrett Design und Volllederausstattung

Umfangreiche Klima- und Lüftungsfunktionen

Vorbildlich ist, dass der Tucson über ein separates Klimabedienteil verfügt und man Einstellungen nicht über den Touchscreen vornehmen muss. Praktische Drehregler im Klimabedienteil gibt es leider keine. Zum Einstellen der Lüftung und Temperatur gibt es Touchflächen. Dies sorgt für einen cleanen Look aber auch für viele Fingerabdrücke und schmierige Hochglanzoberflächen.

Besonders umfangreich sind die individuellen Klimafunktionen. Die Lüftung lässt sich mit diffus, also zugarm einstellen, was wirklich sehr angenehm ist. Sowas hätte ich eher im Luxussegment erwartet. Wer häufiger alleine unterwegs ist, kann beispielswiese die „Driver Only“ Funktion aktivieren, bei der sich die Klimatisierung nur um den Fahrerbereich konzentriert.

Achtung Fingerabdrücke! Viel Hochglanz und touchsensitive Flächen

Ich persönlich bin kein großer Freund von kapazitiven Touchfeldern. Physische Knöpfe und Drehregler sind meiner Meinung nach intuitiver und leichter zu bedienen. Dennoch ist das Bedienkonzept in Tucson gut umgesetzt. Die Touchflächen liegen weit genug auseinander, so dass man sie auch während der Fahrt, ohne den Blick all zu lang von der Straße zu wenden, gut erreichen kann. Ebenfalls nicht so praktikabel ist die großflächige Verwendung von schwarz hochglänzenden Flächen im Armaturenbereich und der Mittelkonsole. Dieser ist ein Magnet für Staub und Fingerabdrücke. Nicht verkehrt, wer in einem der zahlreichen Ablageflächen Reinigungsequipment platziert.

Rücksitzbank mit viel Komfort und üppigen Platzverhältnissen

Auch auf den hinteren Plätzen ist es komfortabel. Die Platzverhältnisse hier sind äußerst üppig. Die äußeren Plätze lassen sich in zwei Stufen über einen Schalter in der Tür beheizen und verfügen – wie auch der Beifahrersitz vorne – über Isofix-Halterungen zur Befestigung von Kindersitzen. Die Rückenlehnen lassen sich in der Neigung verstellen. Zudem gibt es ein separates und gut zu erreichendes Klimabedienteil sowie zwei USB-Anschlüsse. Auch an genügend Ablagemöglichkeiten wurde gedacht. Die Platzverhältnisse sind gut, genau so wie die Ergonomie.

Konnektivität: Infotainmentsystem mit Android Auto und Apple CarPlay

Das Infotainmentsystem mit 10,25 Zoll großem Touchscreen ist mit einem gut funktionierenden Navigationssystem ausgestattet. Per USB gibt es aber auch die Möglichkeit Apple CarPlay und Android Auto zu nutzen. Mit dieser erweiterten Smartphone-Konnektivität lassen sich ausgewählte Apps, beispielsweise Musikstremaing wie Spotify oder Deezer aber auch die Google-Navigation, im Auto nutzen.

Übersichtliche Nutzeroberfläche

Das Menü der Nutzeroberfläche ist ansprechend und übersichtlich gestaltet. Die Aufmachung in Kachel-Optik orientiert sich an dem von Smartphones. Über Icons gelangt man zu einzelne Funktionen und kann so durch die Menüs swypen. Einen Drehregler um zum Beispiel die Lautstärke zu regulieren, gibt es leider nicht. Stattdessen gibt es Touchfelder für die Lautstärkenregelung und weitere Funktionsfelder unterhalb des Displays. Über die Schnellzugriffe kann man so zum Navi, Radio oder den Einstellungen springen.

Hyundai Tucson (2021) Armaturenbrett mit Digitaltacho

Steuerung über Smartphone-App „BlueLink“

Hyundai bietet für den Tucson mit der BlueLink-App eine Telematik-Anwendung an. Mit der App lassen sich Fahrzeugdaten vom Smartphone abrufen. Neben Kilometerstand, Reifendrücken, Tankfüllstand und Reichweite erhält man auch Wartungsinformationen. Die App zeugt auch statistiken über die zurückgelegten Strecken an. Auch lässt sich der Fahrzeugstandort abfragen und Navigationsziele direkt an das Fahrzeug senden. Über Fersteuerungsfunktionen können Türen ver- und entriegelt, die Hupe aktiviert und die Klimaanlage gesteuert werden.

Hyundai Blue Link App auf Samsung Galaxy Smartphone

Kofferraum und Variabilität

Das Kofferraumvolumen des Hyundai Tucson Hybrid mit Allradantrieb beträgt 616 Liter. Durch die im Verhältnis 40-20-40 teilbare Rücksitzbank zeigt sich der Laderaum äußerst variabel. Vollständig umgeklappt lässt sich dieser auf bis zu 1.795 Liter erweitern. Zwar ist die Ladekante SUV typisch etwas höher, dafür ist der Ladebereich kratzunempfindlich ausgekleidet. Spezielle Verstaumöglichkeiten unter dem Kofferraumboden sorgen für Ordnung. Hier lassen sich Gepäckraumnetz und -rolle sowie Verbandstasche und ähnliches unterbringen.

Hybridantrieb mit Allradantrieb im Hyundai Tucson

Der Tucson in der hier getesteten Version zählt zu den Hybrid-Elektrofahrzeugen, kurz: HEV (Hybrid Electric Vehicle). Dieser 230 PS starke Antrieb setzt sich aus einem konventionellem Benzinmotor und einem Elektroantrieb zusammen. Durch den geschickten Einsatz des Elektroantriebs erhöht sich die Effizienz des Antriebs. Mit dem Tucson kann man also sparsam unterwegs sein. Das Zusammenspiel der beiden Antriebe funktioniert einwandfrei. Das System regelt Verbrennungsmotor und Elektroantrieb selbst. Es gibt viele elektrische Fahrphasen. Losfahren und niedrige Geschwindigkeiten werden vorzugsweise elektrisch absolviert.

Kraftstoffverbrauch im Alltag

Im Alltag animiert der Antrieb des Hyundai Tucson zum gleiten. Stellt man sich auf den den Hybridantrieb ein, der eine vorausschauende und zurückhaltende Fahrweise voraussetzt, wird man mir einem niedrigen Kraftstoffverbrauch belohnt. Den angegebenen Durchschnittsverbrauch von 6,6 Liter auf 100 Kilometer konnte ich während des meiner Nutzung trotz vieler Kurzstrecken im Stadtverkehr, problemlos erreichen. Für die Fahrzeuggröße und Allradantrieb ein vorbildlicher Wert.

Emblem Tucson hybrid auf der Heckklappe

Technische Daten zum Hyundai Tucson

Technische DatenHyundai Tucson 1.6 T-GDI
Hybrid
Verbrennerantrieb
Motor4-Zylinder Benzinmotor
Hubraum1.598 cm3
Leistung132 kW (180 PS)
Drehmoment265 Nm bei 1.500–4.500 min−1
Getriebe6-Stufen Wandlerautomatik
Elektroantrieb
Leistung Elektromotor44 kW (60 PS)
BatterieLithium-Ionen-Polymer
Kapazität1,49 kWh
Systemleistung169 kW (230 PS)
Fahrleistungen
Beschleunigung8,3 s
Höchstgeschwindigkeit193 km/h
Verbrauch, kombiniert auf 100 km (WLTP)6,6 l Benzin
Hyundai Tucson NX4 Hybrid-Motor

Kamerasysteme im Hyundai Tucson für mehr Sicherheit

Zwar bietet der Hyundai Tucson insgesamt eine gute Rundumsicht, ein großes Plus an Sicherheit bringt das durchdachte Kamerasystem mit sich. Das Fahrzeug ist mit vier Weitwinkelkameras ausgestattet, die sich vorne und hinten, sowie an den Seitenspiegeln befinden. Neben dem Bild für Rückfahr- und Rundumsichtkamera, wie man es auch aus anderen Autos kennt, nutzt Hyundai das Kamerabild der Seitenspiegel auch während der Fahrt.

Totwinkelassistent mit Monitoranzeige

Wird beim Abbiegen oder Spurwechsel der Blinker aktiviert, wird das Kamerabild der jeweiligen Seite im digitalen Kombiinstrument angezeigt. Mit dieser Technik wird ein größerer Sichtbereich abgedeckt und der tote Winkel minimiert. Beispielsweise wird man durch das Kamerabild besser auf Fahrradfahrer aufmerksamer gemacht, die sich an der Ampel neben dem Fahrzeug befinden, die sich neben dem Fahrzeug befinden.

Digitaltacho mit eingeblendetem Kamerabild "Totwinkelassistent" beim Abbiegen

Parken und Rangieren mit Rückfahrkamera und 360 Grad Rundumsichtkamera

Auch das Einparken und Rangieren wird mit den hochauflösenden Weitwinkelkameras deutlich erleichtert. Mit Hilfe der dynamischen Führungslinien lässt sich der Hyundai Tucson exakt manövrieren und Hindernisse erkennen.

Rückfahrkamera und Birdview: 360 Grad Kamerasystem im Hyundai Tucson mit dynamischen Führungslinien und hoher Auflösung

Hyundai Tucson per Fernbedienung steuern

Ein praktisches Feature bei engen Parklücken bietet Hyundai mit dem intelligenten Parkassistent, der über eine Fernsteuerungsfunktion verfügt. Wer in einer engen Parklücke oder Garage feststeckt und nicht mehr so leicht in sein Fahrzeug gelangt, kann den Tucson von außen über Steuerungstasten am am Schlüssel vor- und zurückfahren. Hier zeige ich in einem kurzen Video wie das geht:

Preise und Ausstattung zum Hyundai Tucson

Mit dem 150 PS starken Benziner und Frontantrieb ist der Hyundai Tucson in Deutschland bereits ab einem Basis-Listenpreis von 26.800 Euro verfügbar. Die hier vorgestellte 230 PS starke Benziner Motorisierung mit Allradantrieb wird in drei höheren Ausstattungsvarianten angeboten.

Hyundai Tucson 1.6 T-GDI Hybrid, Allrad

AusstattungslinieAusstattungs-Highlights
Select
ab 37.400 Euro
17 Zoll Leichtmetallräder, 2-Zonen Klimaautomatik, Parksensoren hinten, Rückfahrkamera, elektrisch anklappbare Außenspiegel, Digital-Tacho, Infotainmentsystem mit 8 Zoll Touchscreen, Digitalradio (DAB+), USB-Anschluss, Android Auto, Apple CarPlay, Fernlichtassistent, Spurhalteassistent
Trend
ab 40.900 Euro
18 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Parksensoren vorne und hinten, Rückfahrkamera, schlüsselloses Zugangssystem, 2-Zonen Klimaautomatik, Sitzheizung vorne, Lenkradheizung, automatisch abblendende Innenspiegel, Infotainmentsystem mit 10,25 Zoll Touchscreen, Digitalradio (DAB+), USB-Anschluss, Android Auto, Apple CarPlay, Ambientebeleuchtung, abgedunkelte hintere Scheiben, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Fernlichtassistent, Spurführungsassistent, Notbremsassistent
Prime
ab 45.400 Euro
19 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, LED-Rückleuchten, Parksensoren vorne und hinten, Rückfahrkamera, schlüsselloses Zugangssystem, 3-Zonen Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Sitze vorne, Sitzheizung vorne und hinten, Lenkradheizung, automatisch abblendende Innenspiegel, Infotainmentsystem mit 10,25 Zoll Touchscreen, Premium Sound-System, Digitalradio (DAB+), USB-Anschluss, Android Auto, Apple CarPlay, Ambientebeleuchtung, abgedunkelte hintere Scheiben, Sonnenrollo an den Fenstern der hinteren Türen, adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, Fernlichtassistent, Spurführungsassistent, Notbremsassistent, Totwinkelwarner, Querverkehrswarner hinten
19 Zoll Felgen: 5-Speichen Bi-Color

Fazit zum Hyundai Tucson

Rein Optisch macht der Hyundai Tucson schon mal eine klare Ansage. Mit dem Design beweisen die Koreaner Mut. Mir gefällts! Der Tucson ist aber auch kein Blender. Auch die inneren Werte Überzeugen. Angefangen von der guten Verarbeitungsqualität und vielen durchdachten Funktionen. Meine beiden Highlights sind die umfangreichen Klimaeinstellungen und der Kamerabasierte Spiegel, der beim Abbiegen und Spurwechsel eingeblendet wird. Keine Spielerei, sondern ein nützlicher Helfer im Alltag.

Fahrbericht zum Hyundai Tucson Hybrid von Daniel Przygoda

Nicht ganz so praktisch hingegen sind die Touchoberflächen. Was bei einem stehenden Fahrzeug noch ganz gut funktionieren mag und für eine cleane Optik sorgt, lenkt während der Fahrt ab.

Fahrtechnisch ist der Hybrid-Antrieb top! Das sehr schön abgestimmte Aggregat fährt sich angenehm. Der drehmomentstarke und gleichzeitig effiziente Antrieb macht Spaß und passt perfekt zum Auto. Ein weiteres Kaufargument sind die fünf Jahre Herstellergarantie ohne Kilometerbegrenzung, die Hyundai auf den Tucson gewährt.

LED-Rückleuchte

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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