Daniel Przygoda - Kaufberatung Hybrid-SUV von Honda (Fahrbericht)
Alltags-Check, Fahrbericht, Honda

Honda CR-V Hybrid: Effizienter Familien-SUV im Test

Mit dem Honda CR-V Hybrid elektrifiziert der japanische Hersteller die Antriebspalette seines Mittelklasse-SUVs. Ist der 184 PS starke Vollhybrid die erste Wahl und bietet vielleicht sogar eine gute Alternative zum Diesel? Fahreindrücke, Praxisverbrauch und Praktikabilität – Der neue Honda CR-V e:HEV im Alltags-Check.

Mittelklasse-SUV Honda CR-V

Der Honda CR-V ist ein Mittelklasse-SUV, welches in der aktuell fünften Modellgeneration erhältlich ist. Auf dem deutschen Markt gibt es den CR-V seit Ende 2018. Das SUV ist aktuell das größte Modell von Honda. Mit einer Gesamtlänge von 4,60 Meter bewegt er sich im Wettbewerbsumfeld mit Modellen wie Volkswagen Tiguan, Mazda CX-5 oder Opel Grandland X.

Honda CR-V Hybrid Elegance e:HEV 184 PS (Facelift), 2021

Schnittiges Design

Das äußere Erscheinungsbild des Honda CR-V zählt zu den auffälligeren im Straßenbild. Die schnittige Linienführung wirkt sportlich. Zudem zieren SUV-typische Attribute, wie der angedeutete Unterfahrschutz an Front und Heck, die Karosserie. Breite Chromzierleisten unterstreichen die massiven Schweller. Das dynamische Styling verleiht dem Honda einen satten Auftritt und lässt ihn optisch eine Nummer größer wirken.

Innenraum mit vorbildlicher Ergonomie

Beim Bedienkonzept geht Honda noch den klassischen Weg. Im Innenraum finden sich noch Tasten und Drehregler. Klimafunktionen und die Bedienung der Sitzheizung sind daher recht unkompliziert. Etwas futuristisch hingegen wirkt die digitale Tachoeinheit. Diese besteht aus zwei kleineren Displays für den Battierladezustand und die Tankanzeige sowie einer größeren zentralen Multifunktionsanzeige. Anstelle eines Drehzahlmessers gibt es eine Art Leistungsband, die auch die Energierückgewinnung bzw. Stärke der Rekuperation anzeigt. Die gefahrene Geschwindigkeit wird in digitalen Ziffern dargestellt. Die Hälfte der Anzeige lässt sich individuell über Tasten am Lenkrad anpassen. Hier kann man sich beispielsweise Informationen aus dem Bordcomputer und dem Navigationssystem anzeigen lassen. Die Darstellung ist einfach gehalten, allerdings gibt es viele Untermenüs.

Innenausstattung: Honda CR-V Hybrid Facelift 2021 "Elegance" mit Digitaltacho, Lederlenkrad

Sitze mit hohem Komfort

Der Honda CR-V in der hier getesteten Ausführung Elegance verfügt über ein Stoff-Polsterung. Die Sitze sind angenehm geschnitten und bieten durch ihre Passform einen guten Seitenhalt. Obwohl sie einen sehr schlanken Eindruck machen, sind die Sitze auch auf langen Strecken äußerst komfortabel. Der Schulterbereich ist ausreichend dimensioniert und verfügt über eine vorbildliche Ergonomie. Selbes gilt für die Kopfstützen. Diese verfügen über einen großen Verstellbereich und lassen sich daher optimal anpassen.

Rücksitzbank mit üppigem Platzangebot

Auf den Plätzen der Rücksitzbank bietet der CR-V ein üppiges Platzangebot. Die Bein- und Kopffreiheit sind passen. Zudem dürfen sich Fondpassagiere über eigene Lüftungsdüsen und zwei USB-Anschlüsse freuen. Isofix-Halterungen an den äußeren Plätzen der Rücksitzbank erleichtern die Mitnahme von Kindersitzen.

Kofferraum: Niedrige Ladekante erleichtert das Beladen

Die große und weit nach unten reichende Heckklappe erleichtert das Beladen des Kofferraums. Der Ladeboden ist angenehm tief, was für einen SUV nicht unbedingt selbstverständlich ist. Zusammen mit der schmalen Ladekante ist das Beladen – vor allem mit schweren und sperrigen Gepäckstücken – komfortabel. Insgesamt beträgt das Ladevolumen im Honda CR-V 497 Liter. Die im Verhältnis 60 zu 40 geteilte Rücksitzbank lässt sich vom Kofferraum aus bequem umlegen. Mit einer komplett umgelegten Rücksitzbank passen bis zu 1.692 Liter rein. Der Ladeboden ist dann nahezu eben. Als Zugfahrzeug ist der CR-V nur bedingt geeignet. Mit einer Anhängelast von bis zu 750 Kilogramm können nur kleine bis mittelgroße Anhänger an den Haken genommen werden. Bei einer Stützlast von bis zu 100 Kilogramm reicht es aber allemal für einen Fahrradträger mit schweren E-Bikes.

Kofferraum mit umlegbarer Rücksitzbank
Leicht zu beladen: Große Gepäckraumöffnung mit niedriger Ladekante.

Infotainmentsystem mit Smartphoneanbindung über Android Auto und Apple CarPlay

Das Infotainmentsystem im Honda CR-V lässt sich bequem über Tasten am Lenkrad oder direkt über das 7 Zoll große Touchscreen steuern. Direkt am Monitor gibt es einen Drehregler für die Regulierung der Lautstärke und Touchfelder für die Direktwahl von Funktionen. Das Infotainmentsystem verfügt über ein integriertes Navigationssystem von Garmin. Musik gibt es digital über DAB+. Per USB lässt sich aber auch das eigene Smartphone anschließen und Android Auto oder Apple CarPlay nutzen. Dann kann man auch Musik über seinen Lieblings Streamingdienst abspielen oder die Navigations-Apps wie Google Maps nutzen. Das System funktioniert insgesamt sehr zuverlässig und lässt sich dank einfach gestalteter Menüstruktur gut bedienen. Dennoch hätte ich mir eine modernere Aufmachung sowie einen etwas größeren Monitor gewünscht. Gerade beim Navigieren und bei der Darstellung der Rückfahrkamera wäre die Nutzung etwas komfortabler.

Honda Connect mit 7 Zoll Touchscreen und Android Auto, Apple CarPlay
7 Zoll Infotainmentsystem: Per USB können erweiterte Smartphone-Funktionen über Android Auto und Apple CarPlay genutzt werden.

Antrieb im CR-V Hybrid

Der CR-V wird nur als Benziner oder in der hier getesteten elektrifizierten Version als Vollhybrid (HEV) angeboten. Eine Diesel-Motorisierung ist nicht vorgesehen. Der Honda CR-V Hybrid vereint – wie der Name es schon sagt – zwei unterschiedliche Antriebe. Unter der Haube verrichten ein Vierzylinder Benzinmotor und ein Elektroantrieb die Arbeit. Der Elektromotor treibt primär das Fahrzeug an. Die Energie wird in einer Lithium-Ionen-Batterie zwischengespeichert, die sich unterhalb des Kofferraums befindet. Im Hybrid-Fahrmodus übernimmt der Benziner die Aufgabe des Generators und lädt die Batterie auf. Im diesem Fahrmodus arbeitet der Benzinmotor in einem besonders effizienten Drehzahlbereichen. Die Kraftübertragung wird von einem automatischen CVT-Getriebe übernommen. Neben der hier getesteten Version mit Frontantrieb ist auch ein Allradantrieb für den Honda CR-V Hybrid verfügbar.

Honda CR-V Hybrid 2.0 e:HEV 183 PS (2021), Motorraum, Motorhaube
Technische Daten – AntriebHonda CR-V 2.0 i-MMD Hybrid 2WD
Benzinmotor
Hubraum1.993 cm³
Leistung107 kW (145 PS)
Drehmoment175 Nm
Elektromotor
Leistung135 kW (184 PS)
Drehmoment315 Nm
Fahrleistungen
Beschleunigung, 0–100 km/h8,6 s
Höchstgeschwindigkeit180 km/h
Kraftstoffverbrauch, kombiniert (WLTP)6,6 l/100 km
2.0 i-MMD Hybrid 2WD 135 kW (184 PS), e:HEV

Maße und Gewichte

Länge4,60 m
Breite (ohne/mit Außenspiegel)1,86–2,12 m
Höhe1,68 m
Wendekreis (Räder/Karosserie)11,00–11,40 m
Bodenfreiheit0,19 m
Leergewicht1.685 kg
Anhängelast, gebremst750 kg
Anhängelast, ungebremst600 kg
Stützlast75 kg
Honda CR-V Hybrid, 5. Modellgeneration (2021) im Test. Daniel Przygoda, Feldstein, Olsberg
Auch mit Frontantrieb hat es der Honda CR-V problemlos auf den 556 Meter hohen und noch verschneiten Feldberg im Sauerland geschafft.

Praxiserfahrung und Fahreindruck

Auch wenn im Honda CR-V vieles ein kleines bisschen futuristisch wirkt, wird man schnell warm. Ohne vorherige Einweisung erklären sich direkt die meisten Funktionen. Einzig die integrierte Navigationsfunktion verlangt anfangs etwas mehr Zeit. Alternativ bietet aber das Infotainmentsystem aber eine einfache Smartphone-Anbindung.

Vorbildliche Ergonomie und Rundumsicht

In Sachen Ergonomie punktet das japanische SUV. Auch kleinere Personen finden schnell eine ideale Sitzposition. Die schmale A-Säule sorgt für ein gutes Sichtfeld und dank zuverlässig arbeitenden Assistenzsystemen vermittelt der CR-V gerade in der Stadt ein hohes Sicherheitsgefühl. Weniger Spaß macht allerdings die zum Teil etwas gefühllose und indirekte Lenkung – zumindest bei niedrigem Tempo.

Fahrersitz "Stoff Schwarz" in der Ausstattungsvariante Elegance (2021)

Gut abgestimmter Hybridantrieb

Herzstück des Honda CR-V ist jedoch der Hybridantrieb. Honda zeigt hier einen äußerst gelungen umgesetzten Antriebsstrang. Die Antriebsleistung von 184 PS kommt mit dem fast 1,7 Tonnen Leergewicht des Honda CR-V gut zurecht. Das Anfahren absolviert der Honda weitestgehend elektrisch. Das Wechselspiel zwischen Elektro- und Verbrennungsmotor ist gerade bei mittlerem und niedriger Geschwindigkeit kaum spürbar. Man merkt kaum, wenn sich der Verbrennungsmotor dazuschaltet. Die Abstimmung ist so flüssig und übergangslos, dass meist nur der Blick auf den Momentanverbrauch des Bordcomputers verrät, ob der Verbrennungsmotor läuft oder nicht.

Honda CR-V Hybrid 183 PS Frontantrieb, Daniel Przygoda (2021)

Auf dem Beschleunigungsstreifen der Autobahn oder bei Überholvorgängen, wo man dazu neigt das Gaspedal voll durchzudrücken, meldet sich der sonst so zurückhaltende Antrieb deutlich zu Wort. In diesem Fahrzustand schließt eine Überbrückungskupplung, so dass der Benzinmotor direkt die Räder antreibt. Wird viel Leistung abgerufen, hält das CVT-Getriebe die Motordrehzahl auf einem konstanten Niveau. Dies klingt in der Tat etwas gequält, ist aber vollkommen normal. Hieran muss man sich tatsächlich gewöhnen. Besser man pass seinen Fahrstil an. Mit gleichmäßiger und vorausschauender Fahrt macht der CR-V am meisten Spaß.

Effizienterer Antrieb mit anpassbarer Rekuperation

Über Schaltwippen, die sich direkt am Lenkrad befinden, lässt sich während der Fahrt die Rekuperationsstärke mehrstufig anpassen. Nähert man sich beispielsweise einer roten Ampel, kann man durch das Betätigen der linken Schaltwippe das Fahrzeug über den E-Antrieb verzögern. Eine einfache Möglichkeit um aktiv in die Effizienz des Fahrzeugs einzugreifen. Hier hat der Hybridantrieb auf ganzer Linie überzeugen können. Beim Kraftstoffverbrauch erreichte ich einen Durchschnittswert von unter 6 Litern und konnte damit die Werksangaben (6,6 Liter auf 100 Kilometer nach WLTP) unterbieten.

Der neue Honda CR-V präsentiert sich als unkompliziertes Auto mit einem insgesamt gelungenem Package. Das Honda-Hybrid-Konzept hört sich zwar kompliziert an, funktioniert in der Praxis gut und punktet mit niedrigem Verbrauch. Beim Komfort gibt es noch Luft nach oben: Unebenheiten könnte das Fahrwerk besser schlucken. Auch ist die Geräuschdämmung im hohen Geschwindigkeitsbereich nicht optimal. 

Thomas Majchrzak, Autogefühl

Preise

Der Honda CR-V Hybrid wird in fünf Ausstattungsvarianten angeboten. Der Basispreis für den CR-V mit frontangetriebenem Hybridantrieb beträgt 33.900 Euro. Einen Allradantrieb gibt es ab der zweithöchsten Ausstattungsvariante für 2.000 Euro mehr. Bei den Farben hat man die Wahl aus insgesamt acht Lackierungen. Aufpreisfrei ist ein Uni-Rot. Alle weiteren Metallic-Lacke, wie das Cosmic Blue des Testwagens, kosten zwischen 640 und 850 Euro Aufpreis.

Hybrid SUV (Fahrbericht), Honda CR-V Elegance (2021)

Ausstattungsvarianten

Honda CR-V HybridAusstattungs-Highlights
Comfort
FWD ab 33.900 Euro
AWD –
18 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, Fernlichtassistent, Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, aktiver Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Schlüsselloses Zugangssystem, Alarmanlage, Klimaautomatik, Sitzheizung vorne, Infotainmentsystem mit 5 Zoll Display, digitaler Radioempfang (DAB+), USB- und Bluetooth-Schnittstelle
Elegance
FWD ab 37.200 Euro
AWD ab 39.200 Euro
zusätzlich Parksensoren vorne und hinten, Rückfahrkamera, elektrisch anklappbare Außenspiegel, automatisch abblendende Innenspiegel, abgedunkelte hintere Scheiben, Regensensor, 2-Zonen Klimaautomatik, Infotainmentsystem mit 7 Zoll Touchscreen, Navigationssystem, Apple CarPlay und Android Auto, digitaler Radioempfang (DAB+), 2 USB-Anschlüsse vorne, 2 USB-Anschlüsse hinten
Sport Line
FWD ab 39.000 Euro
AWD ab 41.000 Euro
zusätzlich abgedunkelte Scheinwerfer und Rückleuchten und dunkle Dekorelemente außen, Lederausstattung, Zierleisten im dunklem Holzdekor, schwarzer Dachhimmel
Lifestyle
FWD ab 40.200 Euro
AWD ab 42.200 Euro
zusätzlich Abbiegelicht, Totwinkel-Assistent, Ausparkassistent, Scheibenwischer mit Enteiserfunktion, Dachreling
Executive
FWD –
AWD ab 45.950 Euro
zusätzlich Panorama-Glasschiebedach, elektronische Heckklappe, Lenkradheizung, Sitzheizung vorne und hinten, elektrisch verstellbarer Fahrersitz mit Memory-Funktion, Head-up-Display, kabellose Smartphone Ladeschale,
FWD = Frontantrieb (Front Wheel Drive), AWD = Allradantrieb (All Wheel Drive)

Kaufempfehlung für den Honda CR-V

Schon die Einstiegsvariante Comfort des Honda CR-V Hybrid ist üppig ausgestattet. Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer, Sitzheizung und die Fahrerassistenzsysteme gehören zum Serienumfang. Die meiner Meinung nach beste Wahl ist die hier getestete Variante Elegance. Auch wenn der Preissprung nicht klein ist, gibt es hier noch die unverzichtbaren Parksensoren mit Rückfahrkamera sowie ein Infotainmentsystem mit Smartphone-Konnektivität. Mit einem Listenpreis von rund 37.200 Euro ist der CR-V mit dem effizienten Hybridantrieb ein absolut fairer Deal.

CR-V Elegance als Hybrid - Fahrbericht

Fazit zum Honda CR-V Hybrid

Von Gesprächen mit Journalisten-Kollegen habe ich bereits vor dem Test viel positives Feedback zum CR-V vernommen. Dennoch hat mich der Test überrascht. Gerade der wirklich schön abgestimmte Hybrid-Antrieb haben mir besonders gut gefallen und viel Fahrspaß bereitet. Der niedrige Praxis-Verbrauch rundete meinen positiven Gesamteindruck ab. Etwas Luft nach oben gibt es aber in Sachen Infotainment. Trotz der guten Smartphoneanbindung hätte der Rest eine modernere Aufmachung verdient. Schaut man sich neue Modelle wie den Jazz an, bleibt zu hoffen, dass das neue Honda Connect auch bald in den CR-V kommt.

Insgesamt bietet der Honda CR-V als Hybrid all denjenigen eine gute Möglichkeit ein elektrifiziertes Fahrzeug nutzen zu können, die nicht zu über eine eigene Lademöglichkeit verfügen. Im Alltag überzeugt der Hybridantrieb durch eine unkomplizierte Handhabung und dem erwähnten niedrigem Verbrauch. In der Stadt als auch auf der Langstrecke konnte der Antrieb des CR-V überzeugen. Der gut nutzbare und geräumige Innenraum macht den SUV zu einem idealen und empfehlenswerten Familienauto.

Video-Empfehlung

Thomas Majchrzak von Autogefühl ist ebenfalls die Hybridversion des Honda CR-V gefahren. Neben einem ausführlichen Modellvorstellung auf Autogefühl.de hat Thomas noch ein englischsprachiges Video-Review auf seinem YouTube-Kanal:

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Mehr Informationen

Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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