Mika Häkkinen
Fahrbericht, Nokian Tyres, Räder und Reifen, Tracktest

Mit Nokian Tyres und Mika Häkkinen auf dem Red Bull Ring

Reifen sind eine Wissenschaft für sich – nicht nur im Motorsport. Den unscheinbaren Gummis sieht man das viele Knowhow und die Entwicklungsarbeit von außen nicht an. Welche hohen Anforderungen an einen Alltagsreifen gestellt werden, ist uns daher oft gar nicht klar. Um die Vielseitigkeit von Sommerreifen kennenzulernen durften wir mit Nokian Tyres an den Red Bull Ring nach Österreich.

Nokian Tyres

Nokian Tyres

Nokian? Bei dem Namen kommt der ein oder andere sicherlich ins Grübeln… Gab es da nicht einen Handyhersteller? Eine berechtigte Frage. Zudem sieht der Firmenschriftzug dem von Nokia identisch aus. Und ja, der Reifenhersteller Nokian Tyres und der einstige Mobiltelefonhersteller Nokia gehörten bis Ende der 1980er Jahr zusammen. Gegründet wurde das Unternehmen übrigens vor 120 Jahren. Besonders interessant: 1934 produzierte Nokian den weltweit ersten Winterreifen. Mittlerweile besitzt der japanische Reifenhersteller Bridgestone 20 Prozent der Firmenanteile. Nokian Tyres konzentrierte sich bisher hauptsächlich auf heimischen Gefilden in Skandinavien und Osteuropa. Mit der großen Erfahrung bei extremen Bedingungen – nicht nur im Winter ‐ wollen die Finnen nun auch auf dem Mitteleuropäischen Markt wachsen. Was passt da besser als seine Produkte auf dem einem Formel‐1‐Kurs vorzustellen. Ebenfalls mit dabei: der zweifache Formel‐1‐Weltmeister und Markenbotschafter Mika Häkkinen.

Mika Häkkinen

Mika Häkkinen

Es ist zwar schon ein paar Jahre her aber Mika Häkkinen ist bei Motorsport‐Fans immer noch allgegenwärtig. Ich kann mich noch gut an die Duelle zwischen Michael Schumacher und ihm erinnern. Umso mehr habe ich mich gefreut den sympathischen Finnen auch nach seiner Karriere in der Königsklasse weiterhin in der DTM zu sehen. Die Ernsthaftigkeit im Motorsport braucht er nicht mehr. Schließlich hat er alles erreicht, was man sich als Rennfahrer wüschen kann. Motorsport das ist für ihn mittlerweile nur noch Spaß Gut zehn Jahre ist Mika Häkkinen nun schon im „Ruhestand“ Doch von Ruhe keine Spur! In einen Ohrensessel bei Tee und Keksen braucht man ihn gar nicht erst suchen. Sein Platz ist immer noch hinter dem Lenkrad. Seit gut zwei Jahren arbeitet Mika Häkkinen mit dem Reifenhersteller Nokian Tyres zusammen. Dass er immer noch schnell ist, davon will er uns bei ein einer Taxifahrt auf dem Red Bull Ring überzeugen.

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Red Bull Ring – Österreichs heiliger Asphalt

Der Red Bull Ring im österreichischen Spielberg, etwa eine Autostunde nordwestlich von Graz. Hier im idyllischen Panorama der Steiermark wird schon seit Ende der 1960er Jahre Motorsport auf dem damaligen Österreich‐ und A1‐Ring betrieben. Seit 2011 ist die Rennstrecke als Red Bull Ring wieder im Betrieb und Austragungsort zahlreicher Rennserien wie der Formel 1 oder der DTM. Das neue Streckenlayout stammt von Hermann Tilke, der unter anderem auch für den Umbau des Grand Prix Kurses am Nürburgring sowie die Formel‐1‐Strecken in Bahrein und Shanghai verantwortlich war. Neben der Rennstrecke gibt es auch weitere Flächen, wie verschiede Handlingkurse und einen Offroadparcours.

Schnelle Runden: Mit einem zweimaligen Formel 1 Weltmeister auf dem Rennkurs

Noch nie habe ich mich sicher gefühlt. Hey, hinter dem Steuer sitzt schließlich ein zweifacher Formel 1 Weltmeister. Dass Mika immer noch nicht den Spaß am Fahren verloren hat, merkt man sofort. Der Jagttrieb steckt wohl immer noch in dem mittlerweile 50 Jahre alten Finnen. Denn kaum ist der Motor an, brausen wir schon mit Vollgas durch die Boxengasse auf die Rennstrecke. Dass der Red Bull Ring zu einer der anspruchsvollsten Strecken gehört, dass konnte ich vorab selber erfahren. Am Steuer eines Nissan 370Z und mit Hilfe eines Renninstruktors habe ich den 4,3 Kilometer langen Kurs unter die Räder genommen. Hohe Geschwindigkeiten und das exakte Treffen von Ideallinie und Bremspunkten verlangen höchste Konzentration! Und an einigen Stellen auch eine große Portion Mut! Dazu noch das wechselhafte Wetter.

Mika hat diese Sorgen nicht. Wir fahren durch Kurve 3, die sich von einem scharfen Rechtsknick hin in einen langgezogenen Bogen zieht, der mit hohem Tempo durchfahren wird. Genau diese Kurve, vor denen ich am meisten Respekt hatte. Ich schaue nach links und staune nicht schlecht: locker durchfährt unser fliegender Finne diese Kurve mit einer Hand und erzählt uns dabei noch Details über die die Hafteigenschaften des Nokian‐Reifens. Schon damals, während seiner aktiven Rennfahrerkarriere, schätzen Ingenieure seine fachliche Expertise. Seine auf der Strecke gesammelte Erkenntnis und das technische Verständnis verhalfen seinen damaligen Teams schneller zu werden und die Fahrzeuge weiterzuentwickeln. Auch Bridgestone nutzte seine Erfahrung, früher jahrelang viel Entwicklungsarbeit für neue Formel‐1‐Reifen leistete.

Nokian zLine – Leistungsorientierter Straßensportreifen

Jede Menge Entwicklungsarbeit steckt auch in den mit Nokian ausgerüstete Fahrzeuge, die wir auf der Rennstrecke ausprobieren konnten. Die Sommerreifen der Nokian zLine, sind Performancereifen der höchsten Leistungskategorie für Pkw und für schnelle Fahrten ausgelegt.  Sie verfügen beispielsweise über einen Profilaufbau, der vor allem seine Stärken auf nasser Fahrbahn ausspielen kann. Wo auf trockener Fahrbahn kaum ein Reifenmodell Schwäche zeigt, sind vor allem Nässe und Aquaplaning die größten Herausforderungen. Bei den Nokian-Reifen ermöglicht eine spezielle Architektur der Profilblöcke einen effektiven Wasserfluss. Des Weiteren sind die Hauptrillen in Längsrichtung poliert, so dass Wasser noch leichter abfließen kann. Durch eine mehrschichtige Struktur sollen der Rollwiederstand und eine erhöhte Wärmebildung bei Belastung auf trockener Straße reduziert werden.

In der Praxis boten die Nokian zLine ein gutes Feedback. Ob bei sportlich schneller Fahrt auf der Rennstrecke mit dem Nissan 370Z und dem KTM X-Bow oder bei dynamischen Fahrübungen mit der aktuellen Mercedes-Benz E-Klasse, lieferte das Reifenmodell bei der anhaltend hohen Belastung stets konstante Rückmeldung. Dadurch ließ sich – trotz wechselnder Fahrbahnbeschaffenheit – die Fahreigenschaften gut einschätzen und vermittelte ein hohes Sicherheitsgefühl.

Gute Reifenzustand für mehr Sicherheit auf der Straße

Nach einem schweren Unfall im Jahr 1995 liegt Häkkinen auch besonders viel Wert auf Sicherheit. Damals platze beim Training zum Großen Preis von Australien der Reifen seines Rennboliden, der bei hohem Tempo in einen Reifenstapel einschlug. Dabei zog sich Häkkinen schwere Kopfverletzungen zu. Seither liegt ihm viel Thema Sicherheit. Nicht nur auf der Rennstrecke ist die Wahl und der Zustand des richtigen Reifens wichtig. Obwohl uns bei neueren Fahrzeugen der Reifendruck angezeigt wird, sollte man mindestens ein Mal im Monat diesen selbst prüfen und gegebenenfalls anpassen. Richtiger Reifendruck bedeutet nicht nur Sicherheit, sondern auch Kosten! Neben dem Fahrverhalten wirkt sich der Reifendruck nämlich auch auf den Kraftstoffverbrauch und Reifenverschleiß aus.

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Daniel Przygoda

Daniel Przygoda aus Dortmund ist im Automobilbereich als Projektingenieur und Journalist tätig. Sein beruflicher Background aus den Bereichen Forschung und Entwicklung bei verschiedenen OEMs sowie Dienstleistern mit fundiertem Fachwissen bringt er mit seiner Leidenschaft für Autos zusammen.

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