Der ORA Funky Cat ist einer der vielversprechenden Newcomer auf dem Markt: kompakte Abmessungen, ein lifestyliger Auftritt und Elektroantrieb. Ich durfte den Newcomer mit dem flippigen Namen kennengelernt und erste Eindrücke mit dem Plattform-Bruder des neuen Mini sammeln. Für wen ist der ORA Funky Cat das richtige Elektroauto?
ORA Funky Cat
Bevor ich das erste Mal live vor dem Ora Funky Cat stand, hatte ich bereits gewisse Erwartungen. Den ersten Bildern mit dem freundlich runden Design fiel das Auto direkt in die Kleinwagenklasse – also ähnlich wie der Fiat 500. Hier lag ich falsch! Mit einer Gesamtlänge von 4,24 Metern fällt der ORA Funky Cat größer aus und gehört mit einer Gesamtlänge in die Fahrzeugkategorie der Kompakt oder auch Golf-Klasse. Zur besseren Einordnung: Der aktuelle Mini in der 5-türigen Variante ist mit 4,03 Meter sogar ein Stückchen kleiner.
Apropos Mini: Den habe ich nicht nur aufgrund der optischen Ähnlichkeit aufgeführt. Der Funky Cat und die neue Modellgeneration des Mini, die 2024 auf den Markt kommen soll, teilen sich die technische Basis und werden sogar im selben Werk produziert.
Fiat 500 | MINI | ORA Funky Cat | VW Golf | |
Länge | 3,64 m | 4,03 m | 4,24 m | 4,28 m |
Kofferraum | 185–550 l | 278–941 l | 228–858 l | 381–1.237 l |
Maße und Gewichte | ORA Funky Cat |
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Abmessungen | |
Länge | 4,24 m |
Breite | 1,83 m |
Höhe | 1,61 m |
Gewichte | |
Leergewicht | 1.615–1.655 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 1.970 kg |
Newcomer mit stylishem Design und flippigem Namen
Der neue Ora Funky Cat! Noch nie gehört? Der Autohersteller Ora gehört zum chinesischen Automobilhersteller Great Wall Motor (GWM) und ist einer der zahlreichen Elektro-Newcomern. Und der Ora Funky Cat ist das erste Modell. Einen verrückteren Namen für ein Auto habe ich schon lange nicht mehr gehört. Sehr ausgefallen und auf jeden Fall sehr einprägsam.
Die Zeiten, wo aus China schlecht kopierte Fahrzeuge mit schlampiger Qualität versucht haben Kunden zu überzeugen, sind Geschichte. In dem letzten Jahren kommt zunehmend solide Wahre zu uns. Ich durfte den Ora Funky Cat kennenlernen. Nicht in China und auch nicht in Deutschland, sondern durch eine ausgiebige Tour durch Lissabon.
410 Kilometer Reichweite
Der Ora Funky Cat bringt einiges erfreuliches mit sich: zum einen handelt es sich um einen Kleinwagen. Cooles lifestyliges Auftreten, individuelles Design zwinkern einem zum. Rein optisch ein wirklich sympathisches Auto, was man einfach gern haben muss. Liebe auf den ersten Blick? Nein, das wäre viel zu unvernünftig. Auch die inneren Werte zählen! Auf dem Papier verspricht der Ora Funky Cat ein alltagstaugliches und ordentliches Paket. Als Elektroauto wichtig: Reichweite! Rund 410 Kilometern kann der Kleine mit vollen Batterien abspulen. Nicht schlecht!
Coole LED-Technik
Einem Kennenlernen steht von meiner Seite aus nichts im Wege. Freut mich, Ora Funky Cat! Auch ich werde freundlich mit einer futuristischen Lichtanimation begrüßt. Moderne LED-Technik – vorne in Form von süß dreiblickenden Rundscheinwerfern und hinten mit einer über das gesamte Heck gezogene Lichtleiste. Sehr cool!
Innenraum mit individuellem Touch
Einsteigen! Keine nüchterne Kunststoffwüste, sondern passend zum Äußeren ein durchgestyltes Interieur. Optisch und haptisch ansprechende Materialien. Durchweg vermitteln Oberflächen und Bedienelemente ein ordentliches Qualitätsniveau. Die Anzahl der Bedienelemente ist reduziert. Der ORA Funky Cat setzt den Fokus auf die Sprachsteuerung. Ich selbst bin generell nicht der größte Fan davon die Sprachsteuerung bei Autos zu nutzen aber im Funky Cat funktioniert sie wirklich gut. Besonders lustig ist, dass man dem Sprachassistenten einen beliebigen Namen zuweisen kann, auf dem dieser hört.
Der ORA Funky Cat bietet Platz für fünf! Die Sitze sind sehr bequem. Vorne bieten sie einen guten Seitenhalt. Die beiden äußeren Plätze der geteilt umlegbaren Rücksitzbank verfügen zudem über Isofix-Halterungen, um Kindersitze und Babyschalen zu befestigen.
Kofferraum und Variabilität
Einen super geräumigen Kofferraum kann er leider nicht bieten. Das Ladevolumen beträgt 228 Liter. Das ist eine Größe, wie man es bei Fahrzeugen der Kleinwagenklasse findet. Praktikabel und Familientauglich ist der Funky Cat daher nur bedingt. Mit Wocheneinkäufen oder mit den Koffern für den Wochenendausflug kommt er klar. Schwieriger sieht es da mit Kinderwagen oder noch größeren Gepäckstücken aus. Zwar kann durch Umlegen der Rücksitzbank der Laderaum auf bis zu 858 Liter erweitert werden. Beim Beladen kann die hohe Ladekante mit der nicht ebenen Ladefläche sein. Ebenfalls nicht ganz so praktisch ist, dass keine separate Verstaumöglichkeit für Ladeequipment gibt. Zwar gibt es einen doppelten Ladeboden, ein eigenes Fach unter der Fronthaube wäre besser.
Ausstattungsvarianten und Batterien
Für den ORA Funky Cat werden zwei Batterien angeboten. Diese sind an der 300 (für die kleinere 48 kWh Lithium-Eisenphosphat Batterie) und an der 400 (für die größere 63 kWh Ternäre Lithium Batterie) in der Modellbezeichnung zu unterschieden. Diese deuten auf die jeweilige Reichweite hin. Die kleinere Version soll 310 und die größere 410 Kilometer nach dem neuen praxisnahem Messverfahren schaffen.
ORA Funky Cat 48 kWh | Ausstattungshighlights |
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300 ab 38.990 Euro | 18 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, Parksensoren hinten, 360° Rundumsichtkamera, Klimaautomatik, Zentralverriegelung mit schlüssellosem Zugangssystem, Gesichtserkennung, Digitales Kombiinstrument, Infotainmentsystem mit 10,25 Zoll großem Touchscreen und Sprachassistent, Adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung mit Stauassistent, Querverkehrsassistent hinten mit Notbremsfunktion |
300 Pro ab 40.990 Euro | zusätzlich/abweichend: abgedunkelte Schieben hinten, elektrisch verstellbare Sitze vorne (Fahrersitz 6-fach, Beifahrersitz 4-fach), Sitzheizung vorne, Lenkradheizung, Innenspiegel automatisch abblendend, Smartphone-Ladeschale für induktives laden. optional: Wärmepumpe (+900 Euro) |
Optisch unterscheiden sich die Modelle mit den unterschiedlichen Batterien nicht. Einzig die Zweifarb-Lackierung, bei der das Dach farblich abgesetzt ist, ist ausschließlich als aufpreispflichtige Option für die größeren Versionen mit 63 kWh Batterie verfügbar.
ORA Funky Cat 63 kWh | Ausstattungshighlights |
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400 Pro ab 44.490 Euro | 18 Zoll Leichtmetallräder, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent, Parksensoren hinten, 360° Rundumsichtkamera, abgedunkelte Schieben hinten, Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Sitze vorne (Fahrersitz 6-fach, Beifahrersitz 4-fach), Sitzheizung vorne, Lenkradheizung, Innenspiegel automatisch abblendend, Zentralverriegelung mit schlüssellosem Zugangssystem, Gesichtserkennung, Digitales Kombiinstrument, Infotainmentsystem mit 10,25 Zoll großem Touchscreen und Sprachassistent, Smartphone-Ladeschale für induktives laden, Adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung mit Stauassistent, Querverkehrsassistent hinten mit Notbremsfunktion optional: Wärmepumpe (+900 Euro) |
400 Pro+ ab 47.490 Euro | zusätzlich/abweichend: Parksensoren vorne, Außenspiegel elektrisch anklappbar, Memoryfunktion für Außenspiegel und Fahrersitz, Sitze vorne mit Ventilation und Massagefunktion, elektrische Heckklappe mit Sensorsteuerung, Panorama Glasschiebedach, Wärmepumpe |
GT ab 49.490 Euro | zusätzlich/abweichend: 18 Zoll Leichtmetallräder im GT-Design, Exterieur-Anbauteile im GT-Design (Stoßfänger, Grill, Dachspoiler), Autobahnassistent, Querverkehrsassistent vorne mit Notbremsfunktion |
Sicher ist sicher: Funky Cat mit 5 Jahren Garantie!
Eine runde Sache? Beim Design trifft das voll und ganz zu. In Sachen Funktion und Praktikabilität gibt es die ein oder andere Ecke und Kante. Aber keinesfalls etwas woran man sich böse stoßen könnte. Und falls doch: 5 Jahre Fahrzeuggarantie und 8 Jahre auf die Antriebsbatterie bringt der Funky Cat auch mit.
Mein Fazit zum ORA Funky Cat
Das erste Kennenlernen war wirklich gut. Überraschend gut! Ein perfektes und in allen Punkten perfektes Auto darf man nicht erwarten. Auch ist der ORA Funky Cat nicht ein Auto für jedermann. Das möchte er auch nicht sein. Schließlich mag auch nicht jeder Katzen 😉 Dennoch ist das hier ein wirklich ordentlich gemachtes Auto.
Innen und Außen haben mich das gelungene und eigenständige Design überzeugt. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut. Etwas schlucken muss man hingegen beim Preis. Zwar bekommt man durch die Umweltprämie derzeit noch eine Rückerstattung aber günstig ist der Spaß nicht. Dafür hat man ein einzigartiges und sehr stylisches Auto.
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